Die Landpartie

Der Nebel hat sich weitestgehend verzogen. Wir machten eine gute Strecke und unterhielten uns nebenher. Ich dachte über die Leute, die hier in dieser Welt leben nach und sprach meinen Gedankengang auch aus. Ich wunderte mich vor allem über die vielen verschiedenen “Arten” von Leuten und verglich vor allem die Zwerge und Elfen mit denen in unseren nordischen Sagen. Lin fragte daraufhin, was “nordisch” bedeutete. Puh, wie erklärt man jemanden etwas, was für einen selbstverständlich ist. Elarien sprang ein und erklärte Lin ein bischen über den nordischen Sagenkreis. Irgendwie kam das Gespräch dann auch auf den technologischen Fortschritt. Elarien meinte wir seien so etwa 700 bis 1000 Jahre vorraus, was Lin noch mehr verwirrte, weil wir keine Magie zu Hause haben, aber Technologie, die es uns erlaubt zu fliegen, schnell zu reisen, mit anderen über weite Entfernungen zu sprechen. Elarien philosophierte darüber ob wir vergessen hätten, das Magie existiert. Ich persönlich halte das für Quatsch. Wie gerne würde ich Magie nutzen wollen, um bestimmte Sachen rückgängig zu machen.

Lin und Elarien unterhielten sich angeregt, ich hörte aber nicht hin, da ich meinen eigenen Gedanken nachhing. Wie zur Hölle kommen die anderen so gut mit der Situation klar? Ich habe ständig das Gefühl irgendwie in einem Traum gefangen zu sein aus dem ich nicht aufwachen kann. Das mach mich wahnsinnig. Dazu kommt, dass ich immer wieder im Traum, das Geräusch meines Degens höre,wie er durch den Körper des Goblins fährt. Das fühlt sich anders an als damals.

Mitten in diesen Gedanken riss mich eine Frage Elariens ins hier und jetzt zurück: Was denn meine liebste Geschichte mit Sagengestalten sei. ICh dachte kruz darüber nach und antwortete: “Jesus und die Bergpredigt” Ich bin absolut nicht gläubig, finde aber die Quintessenz aus der GEschichte gut:SEI KEIN ARSCHLOCH!

Als Kind habe ich auch eine Version der Nibelungensage gelesen, also erwähnte ich auch Siegfried und Hagen. Ich erwähnte, das es aus jedem Kulturkreis hunderte von Sagen und Geschichten gibt, die alle davon handeln, dass Menschen scheiße zueinander sind. Lin war wohl einverstanden.

Das Wandern machte mir ziemlich viel Spass, so dass ich der Versuchung nicht wiederstehen konnte und lauthals anfing zu singen: “Das Waaandern ist des MüühüüllersLust”. Tharok summte auch etwas, ich glaube es war dieser Song aus diesem Boxfilm mit Stallone. Dabei boxte er sich durch unsichtbare Gegner...sie sind halt alle jung...

Wir erreichten einen Platz, der sich gut zum rasten eignete.

Tharok und Snarwar wollten etwas zu essen suchen und ich zwang Liam mit mir Holz sammeln zu gehen. Lin und Elarien waren nun alleine. Snarwar hatte das so geplant und ich habe verstanden worauf er hinaus wollte. Die beiden waren also alleine und ich suchte sehr angestrengt den Boden nach Holz ab. Es dauerte eine Weile bis auch Liam verstand worauf wir hinaus wollten. Nach einer Weile ging ich sehr laut zurück, damit die beiden genug Zeit hatten, sich wieder voneinander zu lösen.

Nachdem wir ein Feuer entzündet hatten, fragte ich Lin wie sie ihr Verwandlungsding so acht. Anscheinend ist das angeboren bei ihrer Spezies. Sie müssen nur genug Zeit mit jemanden verbringen, dann können sie sich in diese Person verwandeln. Wir vereinbarten eine Reihenfolge zur Wache und ich legte mich hin und schreibe gerade noch ein bischen. Ich habe die dritte Wache, deswegen sollte ich ein bischen schlafen. Guten Nacht!

Liam hat mich nicht geweckt! Anscheinend ist Elarien irgendwann aufgewacht und hat alle schlafend vorgefunden. Er hat dann die ganze nacht Wache gehalten. Wieso hat er niemanden geweckt?

Ich hatte mal wieder einen Alptraum, diesmal ging es um meine Eltern. Ich habe schon lange nicht mehr von ihnen geträumt...

Liam war sehr langsam, anscheinend hatte er die Blätter dieser Kaffeepflanze in kaltem Wasser aufgelöst. Waren das nicht Bohnen die wach machen sollten? Auf jeden Fall kam mir Liam sehr stoned vor...Ich frühstückte und gab auch Bob ein bischen etwas zu essen, ich hatte ihn die letzten paar Tage vernachlässigt. Ich schnappte so schnell nach dem Essen, da er mich fast gebissen hätte. Ich muss daran denken ihm auch etwas zu essen zu geben, also teilte ich meine Rationen auf und legte etwas für Bob zur Seite. Die Arme Maus.

Als wir wieder unterwegs waren, schien sich die verdrogte Langsamkeit von Liam zu bessern. Er erzählte, dass er gestern noch zu seinem Gott(?) gebetet hatte und anscheinend hat er irgendwie eine Antwort bekommen. Laut ihm fühlte es sich an, als ob dich jemand anstupst. Ich muss auch mal schauen ob ich zaubern kann...

Wir gingen also voran und ich erzählte Lin, das mir die Bewegung an der frischen Luft gefehlt hatte und da wir uns am Abend davor über unser Alter unterhalten hatten, fragte sie ob es daran liegt, dass mir meine Knie wehtaten. ICh erklärte ihr, dass ich dabei meinen Kopf frei bekomme, besonders wenn ich Musik oder ein Hörbuch höre. Sie schaute mich fragend an und ich versuchte ihr das Konzept eines tragbaren Musikspielers zu erklären. Ich weiß nicht, was mich dazu brachte, aber ich erzählte Lin von meinen gestrigen Gedanken. Wie zum Teufel kommen die anderen so gut mit der Situation klar? Sie schaute mich an und meinte, das der Schein oft trügen würde, dabei sah sie sehr traurig aus. Sie legte mir die Hand auf die Schulter, ich ergriff sie und drückte sie kurz.

Um uns abzulenken, erzählte ich ihr von den vielen verschiedenen Arten von Musik die wir zu Hause haben.

Snarwar mischte sich ein und meinte sie/er könne Musik beisteuern. Lin war begeistert von dieser Idee und fragte nach unseren Lieblingsliedern. Snarwar begann ein Lied auf seiner/ihrer Laute zu klimpern, das ich öfters im Radion gehört hatte. Ich musste, nachdem ich das Snarwar gesagt hatte, natürlich erstmal erklären was ein Radio ist...

Snarwar fragte nach meinem Liedwunsch und ich war so blöd mir “Hurt” von Johnny Cash zu wünschen. Damals hat das Lied mich irgendwie aufgerichtet, warum auch immer. Heute dachte ich eher, Wow war ich kaputt damals...

Lin fragte danach was wir am meisten vermissen würden. ICh antwortete wie aus der Pistole geschossen: DÖNER!

ICh erklärte Lin was ein Döner ist und dabei lief mir das Wasser im Mund zusammen. Ich muss in Silbermark unbedingt einen Markt finden.

Snarwar vermisst duschen. Verständlich, so eine heiße Dusche wäre auch mal wieder schön. Elarien hat unser Gespräch mitgehört (muss an den spitzen Ohren liegen) und meinte er vermisse Baklava. Er erzählte uns von seinem zu Hause wo er in einem kleinen LAden immer Baklava geholt hatte. Und AC/DC vermisst er auch. Immerhin einer mit Musikgeschmack! Er versucht Lin zu erklären woher Baklava kommt und stottert etwas davon, dass er Google und Wikipedia vermissen würde. Lin ist verwirrter als zuvor und Elarien vergleicht die beiden Dienste mit einer vielen großen Bibliotheken in ein kleines Buch gepresst. Das machte die Verwirrtheit von Lin nicht besser.

Snarwar begann TNT von AC/DC zu spielen und bewegte sich wie Angus Young auf dem Weg voran. Das sah ziemlich komisch aus. Elarien kam ein bischen aus sich heraus und sang das LIed mit. Nachdem das Lied zu Ende war, steckte Snarwar die Laute weg. Lin war begeistert von seiner/ihrer Darbietung und Snarwar erzählte ihr, dass er/sie als Mädchen in der Highschool immer blöd angeschaut worden ist, wenn sie Rockmusik gut fand. Er/sie fragte dann Lin, ob es Sachen gibt die man als Frau hier nicht tun sollte, weil es sich nicht gehört. Lin meinte, das es eher auf das Volk als auf die Region ankäme. Und wieviel Gold jeamnd hätte. Lin hängt sich wieder an Elarien und die beiden flirten hart miteinander, da wird einem glatt schlecht.

Allerdings hörte ich mit einem halben Ohr hin und Elarien will anscheindend gar nicht mehr heim? Jedenfalls versprach er Lin hier zu bleiben! Oh mann, das kann ja noch lustig werden.

Die beiden hatten rosa Herzchen in ihren Augen und redeten Süßkram...

Ich ließ mich zu Snarwar zurückfallen und fragte ihn/sie wo er/sie so spielen gelernt hat. Er/sie meinte, es sei dieser Körper und es wäre instinktiv. Oh ich verstand ihn/sie so gut. Immerhin kann dieser Körper mit einem Degen umgehen, ich konnte das nie! Um ehrlich zu sein, der Körper fühlt sich gut an. Meine Knie tun nicht weh, ich bin topfit und meine Bauchmuskeln habe ich seit ich 17 war nicht mehr gesehen. Und Berdur hat beeindruckend viele davon.

Während wir uns unterhielten, näherten wir uns einer großen Siedlung. Ist das schon Silbermark? Ich sitze jedenfalls am Wegesrand, während wir auf die Nachzügler warten und schreibe die letzten 2 Tage auf... Es wird mir immer wichtiger Tagebuch zu führen. Ich habe das Gefühl es erinnert mich daran wer ich bin!