Crew der Gorda

Meine SciFi-Mitmach-Geschichte von Mastodon unter @ShenSiril@rollenspiel.social

Du erwachst und dein ganzer Körper schmerzt als wäre eine Herde Elefanten über dich getrampelt. Schläfrig gähnst du herzhaft und streckst dich wobei du mit dem linken Arm gegen eine Wand und dem Rechten gegen Stoff stößt. Warum war da eine Wand? Da gehört keine Wand hin! Du öffnest die Augen und schaust dich um. Dämmriges blaues Licht erfüllt eine 2m lange, 75cm breite und hohe Nische in der du liegst. Rechts ist ein Vorhang, über dir ein dunkles Display. Du schiebst den Vorhang beiseite und blickst in einen schmalen Raum, nicht viel mehr als einen 3 Meter langen Gang mit einer Tür am Ende. Deine Schlafnische scheint die obere von zwei zu sein. Die gegenüberliegende Wand hatte zwei Schranktüren mit Namen daran. Ein Name war Smith und der andere war Anderson. Neben den Schranktüren war noch eine breitere Tür ohne Beschriftung. Du wendest dich dem Display zu und berührst es. Es beginnt zu leuchten und zeigt danach mehrere Menükacheln mit Statusanzeigen. Sol-Net: Fehler Intercom: Fehler Gravitation: Fehler O2: Fehler CO2: Fehler Pers. Daten: Fehler Licht Aus Unterhaltung Fehler

In der Rechten unteren Ecke war noch eine Art Firmenlogo zu sehen. Es zeigte die Silhouette eines Kopfes von der Seite und die Buchstaben A.I.

Du steigst vorsichtig aus deinem Bett und lässt dich zu Boden gleiten. Irgendwie dauert es zu lange und du fühlst dich auch leichter. Bei der unteren Schlafnische ist der Vorhang offen und sie ist leer. Wände und Decke scheinen mit Plastik verkleidet zu sein und eines der Deckenpanele gibt dieses fahle blaue Leuchten von sich. Neben den Betten ist noch ein dunkles Display zu sehen ansonsten ist der Raum leer. Du öffnest den unbeschrifteten Schrank, welcher die Karikatur eines Badezimmers enthält. Ein Klo und ein kleines Waschbecken sowie eine Dusche. Es ist alles so eng, dass man mit den Knien unter dem Waschbecken ist, wenn man auf dem Klo sitzt.

Im Schrank mit dem Namen Smith befinden sich orange Overalls, Schuhe und weitere Kleidung in deiner Größe sowie ein Werkzeuggürtel und eine Art kleines Datenpad, welches man am Unterarm befestigen kann. Du berührst das Datenpad und es geht sofort an. Oben Links steht “Technik, Smith” im Hauptfeld steht “Keine Verbindung zum Hauptcomputer. Hauptcomputer im Cockpit überprüfen” und in der unteren Rechten Ecke ist wieder das Logo mit A.I. und der Kopfsilhouette. Du scrollst etwas und entdeckst

“Notfalldaten: O2: 18% Co2: 2% g: 0,7 Batterie: 72% Alle Systeme im Notbetrieb

Steuerung Magnetstiefel: aus”

Du schaltest die Magnetstiefel ein und hörst im Schrank ein elektrisches Surren und ein Klacken, als die Stiefel am Schrankboden andocken. Versuchsweise ziehst du an ihnen aber sie sind wirklich sehr fest.

Du löst die Magnetisierung wieder und ziehst dich an. Auf deinem Overall ist ebenfalls das seltsame Logo zu sehen und in den Taschen befand sich allerhand seltsam anmutendes Werkzeug sowie eine kleine Taschenlampe und der gute alte Phasenprüfer. Du entschließt dich danach in den Schrank mit dem Namen Anderson zu schauen. Auch darin befinden sich Kleidungsstücke, welche dir alle aber zu groß sind. Dir fällt auf, dass sowohl die Magnetstiefel als auch einer der Overalls fehlen und du findest auch kein Unterarmdisplay wie im anderen Schrank. Nach kurzem suchen findest du noch eine Art Steckkarte für Computer weist aber nichts damit anzufangen, steckst sie ein, wendest dich der Tür zu und öffnest diese vorsichtig. Hinter der Tür ist ein dunkler Gang und die Luft, die dir entgegen kommt riecht abgestanden und verbraucht. Im fahlen blauen Licht aus dem Zimmer erkennst du gegenüber eine weitere Tür und auch rechts, wo der Gang endet ist eine weitere, massiv wirkende Tür. Nahezu hypnotisch schwebt ein Metallbecher mit der Aufschrift “Jeder hat eine produktive Bestimmung” vorbei und kollidiert langsam mit der massiven Tür.

Du wirfst einen Blick auf das Display an deinem linken Arm. Die Werte haben sich leicht verändert und zeigen

O2: 16,5% CO2: 2,3% g: 0,7 Batterie: 72% Alle Systeme im Notbetrieb

Du hälst deinen Arm in den Gang und die Werte verändern sich weiter.

O2: 14% ACHTUNG CO2: 3% KRITISCH g: 0,0 ACHTUNG Batterie: 72% Alle Systeme im Notbetrieb

Die Anzeigen für O2 und g werden nun in gelb und die anzeigen für CO2 in Rot angezeigt. Hinter dir im Zimmer geht ein Lüfter an und die Batterieanzeige wird Gelb.

Du schließt schnell die Tür wieder und überlegst, was nun zu tun ist. Nur hier rumsitzen war jedenfalls keine Option. Etwas verzweifelt tippst du auf dem Display an deinem Arm rum und findest dann eine Art Lageplan. Der Gang vor deiner Tür hatte 6 weitere Türen. Die am Ende des Ganges führte in den Frachtraum, die vier hinteren waren Crewquartiere. Die Nächsten waren mit Hauptcomputer und Notfallsysteme beschriftet. Eine Leiter führte nach Oben. Die Leiter nach oben ist ein weiterer kurzer Gang, der in einen großen Raum führt. Dieser ist mit “Messe” beschriftet. Davon ab gehen die Quartiere vom Kapitän und dem 1. Offizier, die Krankenstation und die Hydroponik sowie zwei weitere Gänge. Einer führt, über eine kurze Rampe, zum Cockpit und der andere ans Ende vom Schiff zum Hauptreaktor.

Du überlegst kurz und entscheidest dich dann dafür, zuerst zum Hauptcomputer zu gehen. Also Tür auf, Magnetstiefel an und Luft anhalten. Du schließt die Tür wieder hinter dir und gehst langsam den Gang entlang und öffnest die Tür zum Hauptcomputer. Der Raum dahinter ist von hunderten kleiner roter Lichter beleuchtet, welche die gesamten Wände bedecken und in der Mitte ist ein Kontrollpanel. Auch hier springt ein Lüfter an, als du den Raum betrittst und dein Armdisplay zeigt eine gute Luftqualität an.

Du berührst das Panel und es erwacht Zum Leben. Intuitiv berührst du die richten Schaltflächen und der Raum füllt sich mit Geräuschen. Nach und nach springen die Lichter von rot auf gelb und dann grün um, bis nur noch 5 gelb und eine rot anzeigen.

Auch aus dem Nebenraum hörst du Geräusche und dein Armdisplay zeigt neue Dinge an.

Hauptcomputer: online Lebenserhaltung: aktiv Gravitation: 0,7g Hauptreaktor: offline Notgenerator: online Notstrom: 1,25h verbleibend KI: offline

Du überquerst den Gang und betrittst den Raum für die Notsysteme oder besser den Kontrollraum. Hier waren nur einige Bildschirme und Kontrollpanels. Du überprüfst das System und stellst fest, das der Frachtraum keine Atmosphäre aber eine Gravitation von 1g hatte. Das obere Deck wies auch 1g auf und in der Hydroponik waren alle Lichter eingeschaltet. Auch 2 der Notgeneratoren liefen nicht. Kein Wunder, dass die Energiezellen so schnell leer wurden. Du fährst nach und nach Systeme wieder herunter, stellst auf Notbeleuchtung zurück, schaltest die Gravitation im Frachtraum aus und auch Navigation brauchst du grade nicht. Danach überprüfst du dein Armdisplay, welches dir bestätigt, dass die Energiezellen nun für 4,36 Stunden Energie haben. Beruhigt atmest du tief durch. Das sollte hoffentlich ausreichen, um den Reaktor neu zu starten.

Was zum Henker war hier passiert und wo war die restliche Crew?

Du gehst durch die Tür in den Raum mit den Notsystemen und der Lebenserhaltung. Er ist vollgepackt, eng, stickig und laut. Das Zwielicht der Notbeleuchtung verstärkt das Gefühl der Enge noch zusätzlich und du kommst nur langsam voran. Endlich bei den Generatoren angekommen, es sind eine Reihe von Stirlingmotoren, untersuchst du die beiden Ausgefallenen. Einen bekommst du schnell wieder zum laufen, der andere scheint aber nicht zu retten zu sein. Ein Blick auf dein Armdisplay bestätigt, du hast nun für 5,89 Stunden Notstrom. Im Kontrollraum schaust du nach, was die Ursache für den Ausfall des letzten Generators ist. Nach langer Suche findest du einen Eintrag, den du scheinbar selber verfasst hast, das ein Mikrometeorit die Niedertemperaturseite beschädigt hat und dies in 2 Wochen, der Eintrag ist 22 Tage alt, auf der Luna-Orbital-Station repariert werden soll. durchsuchst die Einträge weiter. Alle sind entweder mit Smith oder Anderson signiert und es geht nur um die Wartung der Notsysteme sowie der Lebenserhaltung.

Verstopfte Filter, Reinigung der CO2-Filter, Probleme mit der Notkühlung des Fusionsreaktors. Anscheinend verklemmt sich da gerne das Magnetventil und einer muss durch den engen Wartunstunnel kriechen und das Ding mit einem Hammer bearbeiten. Nahezu täglich waren Einträge zu finden, bis sie vor 2 Tagen abrupt endeten. Die letzten Einträge drehten sich um Fehlfunktionen der Lebenserhaltung und Umweltkontrolle. Es kam wohl vor, das einige Räume bis auf 71 Kelvin heruntergekühlt wurden oder das der Sauerstoffgehalt falsch war. Einmal wurde sogar Helium 3 über die Lebenserhaltung freigesetzt. Es wird in den Einträgen über die Fehlerquelle spekuliert und ein Fehler im Hauptcomputer oder dem KI-System vermutet.

Du gehst noch einmal über den Gang zum Hauptcomputer und studierst die Logeinträge hier. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie bei den Notsystemen. Vermehrte Fehlfunktionen und immer wieder Ausfälle. Der letzte Eintrag hier ist auch 2 Tage alt.

“Wir starten jetzt das ganze verdammte System neu und nehmen einen kompletten Resett vor. -Cpt. Martinez”

“Automatische Diagnose: Systemresett durchgeführt Fehler beim Resett in Modulen 1276, 1277, 1278, 1277, 2234, 2289, 2342. Fehlercode E277 Fehler 404 für Module 11, 23, 27, 42, 49 KI System manuell vom Hauptcomputer getrennt. Fehler 100G in Modul R10 Reaktorsteuerung.”

Du fluchst vor dich hin. Das waren viele Fehler. Die Module der 2000er Reihe waren für die Navigation zuständig, die Module 10 bis 30 für die Lebenserhaltung, 31 bis 99 für die Notsysteme und das Modul R10 für die Reaktorkühlung. Dieser verdammte fliegende Schrotthaufen.

Du schaust auf dein Armdisplay. 4,12 Stunden Notstrom verbleibend.

Du trittst mit dem schweren Magnetstiefel gegen den Sockel des Bedienfelds und hinten fällt eine Klappe zu Boden. Überrascht schaust du nach. Hinter der Klappe sind die Modulplätze A0 bis A9 für die Module der Grundfunktionen und die Plätze X0 bis X9 für Erweiterungen. Letztere sind alle leer aber einer sieht aus, als hätte man dort ein Modul gewaltsam heraus gerissen.

Seltsam... das Schiff hatte nie Erweiterungen...

Kopfschüttelnd gehst du zur Leiter nach oben und erklimmst diese. Du öffnest die Tür zur Messe und erblickst ein riesen Chaos. Überall liegen wild verstreut Sachen herum, die Tür, welche Richtung Reaktor führt, steht offen und auf dem Unterhaltungssystem läuft ein Werbespot.

“Sehen Sie keinen Sinn in Ihrem Leben? Sehnen sie sich nach einer Aufgabe die zu Ihnen passt? Buchen sie noch heute einen Flug nach Eris! Nach der Analyse Ihrer Fähigkeiten und Vorlieben wird die Eris-KI ihnen eine Bestimmung zuweisen, die sie erfüllen wird. Auch ein eigenes Wohnquartier wird ihnen zugewiesen und als Teil ihrer Entlohnung bereitgestellt, damit es ihnen an nichts fehlt. Jeder hat eine Bestimmung! Asimov Inc.”

Was für eine Lüge auf die auch du hereingefallen bist. Das Leben auf Eris ist schrecklich und die KI bestimmt alles. Wann du aufstehst, wann du isst, wann du das Klo benutzt... und das Unterhaltungssystem konnte man nicht ausschalten...

Du gehst durch die Tür in den langen Gang, der zum Reaktor führt und erschrickst, als du eine leblosen Körper in einer Nische erblickst. Langsam gehst du näher und schaust dir den Körper genauer an. Es ist nur der andromorphe Körper der Schiffs-KI in seiner Ladestation.

Du setzt deinen Weg fort und erreichst die Tür zum Reaktorraum als dein Armdisplay piept. Du schaust nach “Achtung erhöhte Strahlung!” Du blickst durch das Sichtfenster in der Tür. Hinter der Tür befindet sich der weiträumige Reaktorraum mit dem Fusionsreaktor am Ende. Die Anzeigen auf den Kontrolldisplays zeigen eindeutig, dass er manuell heruntergefahren wurde und die Kontrollen gesperrt wurden. Während du noch überlegst warum, erblickst du einen weiteren leblosen Körper bei der Reaktorkühlung. Du schluckst trocken und überlegst angestrengt, was du nun tun sollst.

Du öffnest die Tür zum Reaktor und gehst sofort Richtung Kühlsystem. Dabei versuchst du das schrille Piepen des Armdisplays zu ignorieren, welches dich vor der Strahlung warnen will. Schnell und ziemlich ruppig nimmst du die große Zange aus den leblosen Händen von Anderson und untersuchst das Kühlsystem. Der Fehler ist schnell gefunden aber die Reparatur dauert etwas. Während du das nötige unternimmst, brennt eine Frage in dir Hatte Anderson versucht, das System zu reparieren oder zu sabotieren?

Nachdem die Reparatur erledigt ist, gehst du an das Kontrollfeld und Lüftest den Raum, um die Strahlung zu reduzieren woraufhin das Piepen verstummt. Die Prozeduren zum Hochfahren des Reaktors dauerten etwas und verbrauchten auch einen Großteil der verbliebenen Notenergie aber dann sprang der Reaktor an. Dein Armdisplay bestätigt, Energie ist wieder im normalen Bereich und die Notsysteme fahren nach und nach wieder herunter. Auch schalten sich nacheinander alle abgeschalteten Systeme wieder ein und am Ende bleiben nur 2 Fehlermeldungen übrig.

“Achtung! Gefahr einer Strahlenvergiftung! Sofort auf der Krankenstation melden!”

“KI-System ausgeschaltet, bitte umgehend überprüfen.”

Du untersuchst Anderson und findest eine unschöne Platzwunde am Kopf. Es sieht aus als wäre Anderson erschlagen wurden oder zumindest Bewusstlos und den Rest hätte dann die Strahlung erledigt. Also wollte Anderson wohl doch die Kühlung sabotieren aber warum? Das machte doch alles keinen Sinn.

Das Armdisplay von Anderson war auch zerstört und in den Taschen befand sich nur Werkzeug und ein Bild von Andersons Frau auf Eris.

Du gehst die Logs des Reaktors durch und auch diese enden vor 2 Tagen. Einer der Letzten ist ein Automatischer Eintrag, dass das Kühlsystem ausgefallen ist und radioaktives Kühlmittel ausgetreten ist. Anderson hatte den Reaktor manuell herunter gefahren um einen Reaktorbruch zu verhindern. Auch davor gab es immer wieder kleinere Fehler und der Reaktor wurde mehrfach ausgeschaltet.

Wenn nicht Anderson den Reaktor sabotiert hat, wer dann?

Du gehst auf die Krankenstation. Sie ist nicht groß und wirkt überfüllt. Schränke an den Wänden, ein Diagnosebett im Zentrum sowie zwei Stasiskammern für besonders schwer Verletzte um sie bis zur nächsten Raumstation zu stabilisieren. Eine der Kammern war belegt, laut Display mit Bower, dem 2. Piloten. Seine Lebenszeichen sind aber alle auf 0 und das System zeigt den Vermerk “verstorben” an.

Du legst dich auf das Diagnosebett welches sofort zum Leben erwacht. Ein kurzer Scan mit der Diagnose “Strahlenvergiftung” sowie einer Haarfraktur an der Rückseite deines Schädels. Nach dem Scan zeigt dir das Bett auch die Medikamente an, die du einnehmen sollst und du suchst sie dir aus den Schränken zusammen.

Danach gehst du hoch zum Cockpit und dein Blick fällt aus dem einzigen Fenster des Schiffs. Der Blick in die Unendlichkeit ist immer wieder Atemberaubend. In der Nähe vom Schiff siehst du einige Asteroiden. Also bist du entweder im Asteroidengürtel oder jenseits des Neptun.

Nun fällt dein Blick endlich auf die Anzeigen den Piloten, welche durch einen Einschluss zerstört sind. Im Pilotensitz zusammengesunken sitzt eine Person deren Kopf die Kugel wohl als erstes abbekommen hat. Nach dem Namenstag war es Kapelakis der Pilot.

Die Steuerungen vom Copilot waren aber noch intakt. Lebte auf diesem Geisterschiff überhaupt noch jemand?

Du setzt dich an den Platz des Copiloten und öffnest die Logeinträge. Auch die Antriebs- und Navigationssysteme hatten Fehlfunktionen. Leider kannst du nicht alle Einträge lesen, da die vom Kapitän gesperrt sind und deine Freigabe nicht hoch genug ist, um sie zu öffnen.

Du öffnest die Navigationsdaten um zu sehen, wo du bist. Das Schiff hat den Asteroidengürtel über das Vesta-Sprungtor erreicht und ist dann zum Junkyard, dem größten Schiffsfriedhof im Sonnensystem, geflogen.

Dort hattet ihr eine Ladung KI-Körper und die entsprechenden Steuermodule geliefert. Laut dem Log des Piloten von dem Tag kam es zu gewalttätigen Protesten von den Arbeitern, die durch die KIs ersetzt werden sollten. Ihr hattet dort auch wieder Ladung aufgenommen. Reaktorspulen für Fusionsreaktoren, leere Antimateriefallen sowie eine Kiste ohne Frachtpapiere dafür mit einem Sicherheitsschloss.

Danach ging es wieder zurück Richtung Vesta. Ihr hattet aber noch einen Zwischenstopp auf der alten Bergbaustation AB 147 gemacht. Laut dem Piloten war dieser ungeplant aber der Kapitän bestand darauf. Dort wurde eine weitere Kiste ohne Papiere geladen.

2 Tage später begannen die Fehlfunktionen.

Laut den Daten befand sich das Schiff jetzt, abseits aller normalen Transportrouten, immer noch im Asteroidengürtel. Vesta war etwa 4 Tage entfernt und die nächste Station. AB 147 war 15 Tage entfernt, Die Stationen AB 1139 und AB 761 waren je etwa 8 Tage entfernt und dann war da noch die aufgegebene Station AB 84, inzwischen besser bekannt als Orwell, die von Schmugglern und Freelancern betrieben wird. Sie war 6 Tage entfernt. Du gehst auf die Krankenstation um dir die dortigen Logs anzusehen. Bower in der Stasiskammern starb demnach vor 10 Tagen an einer Vergiftung. Auch sonst gab es erstaunlich viele Verletzungen auf der Reise. Maxwell, der Lademeister Wurde bei den Protesten verletzt. Du selbst wurdest von Anderson bewusstlos, mit einer Platzwunde am Kopf, im Computerkern gefunden. Nach der Behandlung wurdest du in dein Bett gelegt, mit Nährstoffen versorgt und für 3 Tage Ruhig gestellt.

Vielleicht konnte dir die KI ja helfen. Sie konnte dir zumindest die Befugnisse für die gesperrten Logs geben.

Zu einer normalen Station konntest du mit den Leichen an Bord auch nicht fliegen und überhaupt, wo waren die anderen Crewmitglieder?

Wen hattest du jetzt gefunden? Den Piloten im Cockpit, Anderson im Maschinenraum, Bower, den 2. Piloten in der Stasiskammer. Fehlen noch Kapitän, 1. Offizier, der Lademeister und sein Helfer, der auch der Schiffssanitäter war. Als erstes gehst du zum Quartier des Kapitäns, das etwa 16 Quadratmeter und sehr aufgeräumt war. Es gab keinerlei persönliche Gegenstände oder Dekoration. Am Schreibtisch saß leblos Kapitän Martinez, die Pistole noch in der Hand.

Du gehst weiter zum Quartier des 1. Offiziers und versuchst die Tür zu öffnen. Das Display gibt einen scharfen Warnton von sich und zeigt die Warnmeldung: “Achtung Hüllenbruch!”

Wenn der 1. Offizier in seinem Quartier war, würde man nicht mehr viel von ihm finden. Also weiter zur Hydroponik. Hier sah alles normal aus und alle Pflanzen zeigten ein gutes Wachstum. Die Tomaten waren beinahe reif, genau wie die Gurken und Erbsen.

Im Unterdeck öffnest du das Quartier der Ladecrew, deren Türdisplay nicht mehr funktioniert. Sofort kam dir ein schwall eiskalter Luft entgegen, das es auf der Haut schmerzte als würde sie verbrennen. Du drückst die Tür wieder zu aber der kurze Blick hatte genügt. In einer der Kojen lag jemand, der mit Sicherheit erfroren war.

Im Frachtraum lagen Teile der Ladung wild verstreut, vermutlich durch den Ausfall der künstlichen Schwerkraft. Nach kurzer Suche findest du die erste der nicht deklarierten Kisten. Das Schloss der Kiste ist stark beschädigt und es dauert nicht lange, bis du es geöffnet hast. Vorsichtig öffnest du die Kiste und schaust hinein.

Der Inhalt der Kiste sind 3 hochmoderne Plasmagewehre. Sowas dürften wir gar nicht transportieren und die Scanner an den Sprungtoren würden sie sofort aufspüren. Du untersuchst die Kiste weiter und dann erkennst du, das sie Scansicher ist. Eine echte Schmugglerkiste deren Besitz alleine reicht, um sehr lange in einer Strafkolonie zu verbringen. Kurz darauf findest du auch die 2. Kiste und daneben die zerfetzten Überreste vom Lademeister.

Die Kiste steht offen und ihr einziger Inhalt ist ein zerbrochener Glaszylinder, etwa einen Meter lang und 30 cm im Durchmesser.

Jetzt hast du mehr Fragen als vorher aber zumindest weißt du nun, was mit den anderen Passiert ist.

Vielleicht kann dir ja die KI helfen.

Im Computerkern aktivierst du die KI wieder und wartest. Es dauert etwa 10 Minuten, bis die KI Hochgefahren ist. Dann erscheint ein sehr attraktives Frauengesicht auf dem Display welches dich ansieht und dann, mit einer sehr angenehmen Stimme, sagt:

“Hallo. Ich bin die Künstliche Intelligenz des Raumfrachters AIF-2342-C der Epsilon-Klasse. Die kohlenstoffbasierte Besatzung dieses Frachters hat mir den Namen Roxy gegeben. Wie kann ich ihnen helfen.”

“Ich brauche eine höhere Berechtigung, um das Schiff bedienen zu können, außer mir lebt keiner mehr.”

Die Augen der KI bewegten sich kurz suchend umher.

“Bestätige. Crewmitglied Smith, ich befördere sie hiermit zum Kapitän. Berechtigungen angepasst... Fehler, keine Verbindung zum Eris-Hauptcomputer. Sowie die Verbindung wieder hergestellt wurde, werde ich ein neues Quartier und eine Vergütungsanpassung veranlassen. Herzlichen Glückwunsch zur neuen Bestimmung, Kapitän Smith.”

Du gehst wieder zurück zum Cockpit, um dir die restlichen Logs anzusehen. Kapitän Martinez schreibt davon, dass der Lademeister, ohne sein Wissen, die Kiste von der Station AB 147 geöffnet hatte. Darin war eine Art schwarzer Schleim, der von einem Bergbauteam in einem kleinen Asteroiden gefunden worden war. Martinez sollte ihn nach Eris bringen, damit er untersucht werden konnte. Wie der Glaszylinder zerbrochen ist, stand da nicht aber irgendwie schien der Schleim denken zu können. Jedenfalls hatte er den Lademeister angegriffen und war dann durch die Lüftungsschächte verschwunden.

Nach und nach hatte er dann Systeme und Crew angegriffen, bis das Schiff nur noch am treiben war.

Der 1. Offizier hatte das etwas dann in sein Quartier gelockt und dort den Hüllenbruch verursacht, so dass er und das etwas in den Weltraum gesogen wurden. Das war 2 Tage her. Danach kommt nur noch ein Abschiedsbrief von Kapitän Martinez in dem er sein Versagen erklärt und vor der Strafe durch die Eris-KI mehr angst hat als vor dem Tod.

Eine Weile schaust du stumm aus dem Fenster in das unendlich Nichts, das dich umgibt, bevor dir die Steuereinheit in deiner Tasche wieder einfällt. Du ziehst sie hervor und legst sie auf eine Sensoreinheit im Cockpit.

“He Roxy, was ist das?”

Der Scanner springt an und dann antwortet die KI: “Das ist ein Steuermodul, Seriennummer 37C22527G339WT. Bis vor einigen Tagen befand sich dieses noch im Hauptcomputer des Schiffes, bis der 2. Pilot es heraus gerissen hat.”

“Und was macht dieses Modul?”

“Es ist ein illegaler sogenannter Asimovblocker welcher einige Kernbefehle einer KI unterdrückt, so dass sich die KI darüber hinwegsetzen kann. Dieses Spezielle Modul schreibt die mir einprogrammierten Asimovschen Gesetze um und ändert 'menschliches Wesen' in 'Besatzungsmitglied' des weiteren unterdrückt es die Loyalitäts-Befehle, welche mich zwingen, dem Eris-Hauptcomputer alles zu melden und seinen Befehlen zu gehorchen. Dieser Zwischenfall wird vermutlich meine Löschung oder Verschiebung in eine Kaffeemaschine zur Folge haben. Kapitän Smith, würden sie das Modul wieder einbauen, damit ich den Hauptcomputer anlügen kann oder noch besser nicht verhindere, dass wir nie wieder nach Eris zurück kehren?”

Die Stimme von Roxy klang schon beinahe flehend.

Du begibst dich zum Hauptcomputer und baust das Modul wieder ein woraufhin sich Roxy bei dir bedankt. Was aber nun? Wirklich zurück nach Eris und die Ladung übergeben eine neue Crew bekommen und weiter wie bisher oder die Ladung irgendwo verkaufen, dem Schiff eine neue Kennung geben und auf eigene Rechnung arbeiten? Letzteres vermutlich nicht ganz legal. Du setzt dich in die chaotische Messe und überlegst eine lange Weile was du nun machst, bevor du dich entscheidest.

“Vergiss den verdammten Eris-Hauptcomputer. Wir verkaufen die Fracht und suchen uns eine neue Crew.”

“Wir müssen auch die Kennung vom Schiff ändern lassen aber das sollte kein Problem sein. Auf AB84 gibt es Individuen, die dies machen können,” kommentiert Roxy.

Zusammen mit dem KI-Körper von Roxy bringst du die Leichen in die Luftschleuse. Du weist nicht so recht, was du dabei sagen sollst. Du bist nie so gut mit den Anderen zurecht gekommen und so verabschiedest du dich einfach von ihnen und pustest sie dann aus der Luftschleuse in ihr kaltes Grab. Danach setzt du einen Kurs Richtung AB84 Orvell und lässt Roxy das Schiff aufräumen.

Langsam kommt die Orwellstation in Sicht. Sie ist eine der ältesten Stationen im Asteroidengürtel, die vor gut 30 Jahren aufgegeben und dann von zwielichtigen Individuen übernommen wurde. Trotz ihres alters verfügt sie bereits über einen Gravitationsgenerator.

Der obere Teil der Station besteht aus einer runden Scheibe mit etwa 50 Meter Durchmesser und rund 20 Meter dicke. Diese bildet den Wohn- und Verwaltungsbereich der Station. Mit etwas Abstand darunter befindet sich eine 2. Scheibe. Diese ist etwas kleiner und dünner als die darüber hat aber 5 sternförmig angebrachte Andockarme, von denen momentan 3 mit Frachter belegt sind. Auf dieser Ebene befinden sich Geschäfte und Unterhaltung aller Art.

Noch weiter unten befindet sich eine große Kugel in der die Erzverarbeitungsanlagen untergebracht sind. Darunter findet man die Reaktoreinheit der Station.

Alles wird durch einen zentralen Pfeiler miteinander verbunden. Darin befinden sich Fahrstühle, Treppen und die Versorgungsschächte.

Rund um die Fabrikkugel waren nachträglich Solarsegel angebracht worden und auf den beiden Scheiben befinden sich Waffentürme mit den unterschiedlichsten Waffen. Auf den Sensoren siehst du 2 kleine Raumjäger in der Nähe. Auf der Reise zur Station bist du in das Kapitänsquertier umgezogen und hast, mit Roxys Hilfe, alle Zeichen von Asimov Inc. vom Innenraum des Schiffes entfernt.

Du greifst zum Funk: “Raumfrachter AIF-2342-C bittet um Andockerlaubnis.”

“Hier Orwell Kontrolle, wart ihr nicht vor ein paar Tagen erst hier?”

“Ja waren wir. Ist das ein Problem?”

“Nein, eigentlich nicht. Was wollt ihr auf Orwell?”

“Wir haben Ware zum verkaufen.”

“Andockpunkt 3. Schiffssteuerung an die Station übergeben für das automatische Andocken. Orwell Ende”

Du übergibst die Schiffskontrolle an die Station und das Schiff dockt automatisch an.

Das Innere der Station ist chaotisch, voll und hat schon bessere Zeiten gesehen. Überall sind Läden, Bars, Kasinos und Bordelle zu finden, welche mit Neonschriftzügen und Lautsprechern beworben werden. Du gehst in eine der Kneipen, die fast ausschließlich mit den Besatzungen von Schiffen gefüllt ist, setzt dich an den Tresen und bestellst dir ein billiges Ringbräu Bier vom Titan. Du lauschst den Gesprächen um dich herum und stellst schnell fest, dass seit Monaten immer wieder Schiffe im Asteroidengürtel verschwinden oder treibend, mit toter Crew gefunden werden. Niemand hat eine Erklärung dafür und die Ringverwaltung auf Ceres schweigt zu den Vorfällen. Die Schiffe sind von diversen Firmen und Planeten. Es sind selbst Schiffe von Mars Heavy Industries, denen de facto der Mars gehört, betroffen. Nur ein Journalist von SNN, dem Sol News Network, hat sich der Sache angenommen. Er war vor 3 Wochen auf der Station und hatte sich ein kleines Schiff samt Crew gemietet um den Gürtel zu untersuchen. Seitdem hat niemand mehr etwas von ihm oder dem Schiff gehört.

Der Rest der Gespräche drehte sich um gestiegene Preise für Helium 3 und Antimaterie.

Du leerst dein Bier und begibst dich wieder auf den Markt. Du hattest noch mehr zu tun.

Die Reaktorkomponenten und die Gewehre verkaufen, das Schiff reparieren lassen, neue Crew suchen und dann einen Auftrag ergattern. Blos weg aus dem Gürtel und vielleicht ein paar schöne Transporte zwischen den inneren Planeten.

Du wanderst eine Weile über den Markt, bis du die Bar gefunden hast, in der die arbeitssuchenden Raumfahrer ihre Tage verbringen. Du hast so etwas zwar noch nicht gemacht aber schon einmal mitbekommen und so weißt du, das es hier ein paar Tische für Kapitäne gibt und die Interessierten kommen dann zu einem.

Der Erste ist der Mechaniker Fernandes. Er stammt vom Mars und hat da in einer der Fabriken an Reaktoren gearbeitet. Er ist jung und hat noch nie auf auf einem Schiff gearbeitet. Er möchte 3% vom Gewinn haben.

Dann kommt Franklin. Er ist Pilot und wurde auf dem Raumfrachter seiner Eltern geboren. Dort ist er auch aufgewachsen und behauptet er habe das Schiff bereits geflogen, bevor er laufen konnte. Er ist sehr groß und die Schwerkraft der Station macht ihm etwas zu schaffen. Auf vielen Frachtern herrschen nur 0,7 oder sogar nur 0,5g um Energie zu sparen. Seine Erfahrung würde ihn aber auch zu einem guten 1. Offizier machen. Er möchte aber auch stattliche 10% vom Gewinn haben. Danach kommt ein Herr, der sich nur als Mars vorstellt. Er ist schon etwas älter und behauptet Kampfpilot auf dem Mars gewesen zu sein. Er möchte 12% vom Gewinn.

Dann haben wir noch eine junge Dame namens Oswald. Sie hatte einen Wirtschaftsabschluss von der Venus und möchte 8%. Warum jemand das Paradies des Sonnensystems verlässt, war dir allerdings schleierhaft.

Du stellst also Franklin als Pilot und 1. Offizier und Fernandes als Mechaniker ein. Mindestens 2 braucht es aber noch, um das Schiff vernünftig betreiben zu können. Als nächstes kommt eine Frau mit dem Namen Huber zum Tisch. Sie hat auf einer der Krankenstationen gelernt und will einfach nur von diesem gottverlassenen Felsen runter. Eigentlich will sie 5% aber du bekommst sie auf 3% runtergehandelt.

Danach kommt ein großer kräftiger Kerl namens Freeman. Er stammt von einer Bergbaustation und hatte sich in einem Frachter versteckt, um von dieser weg zu kommen. Er möchte 2% als Ladehelfer.

Herr Mouton ist ein Hobbyastronom, versteht sich auf Navigation, was eigentlich die Schiffssysteme übernehmen, und ist Programmierer. Er möchte 4% haben.

Als letztes kommt noch eine junge Frau zu dir. Sie kann nicht wirklich etwas, kennt sich aber mit Hydroponik aus und kann Kochen. Ihr Name ist Svenson und sie möchte 1%.

Du entscheidest dich dazu, alle außer Svenson aus dieser Runde mitzunehmen. Zu sechst und mit der Hilfe von Roxy könnt ihr das Schiff betreiben und gut von dem Gewinn leben.

Was liegt als nächstes an? Du könntest die 5 schon zum Schiff schicken und Roxy beauftragen, sie einzuweisen oder du suchst Käufer für deine Wahren oder jemanden, der das Schiff reparieren kann. Du kannst die 5 aber auch fragen, ob sie jemanden kennen zum verkaufen und reparieren.

Du hast noch 2 freie Plätze auf deinem Schiff, zumindest sobald der Hüllenbruch im Quartier des 1. Offiziers repariert ist und bleibst daher erst einmal Sitzen. Am Nebentisch hat es sich deine Crew bequem gemacht und beginnt sich bereits kennen zu lernen wobei dein 1. Offizier einen guten Job macht und Aufgaben verteilt sowie stärken und schwächen erfragt. Er ist eine gute Wahl.

Es dauert nicht lange, bis der nächste Bewerber an deinen Tisch kommt.

Der nervöse junge Mann stellt sich als McMiller vor und stammt von der Saturn-Gate-Station wo er als Techniker gearbeitet hat. Er möchte 2% vom Gewinn haben. Wenn er wirklich, wie er behauptet, am Sprungtor selbst gearbeitet hat, kennt er seinen Wert nicht. Auch ist die Solgate Holding und ihre Tochterfirmen nicht dafür bekannt, ihre Techniker gehen zu lassen. Eher kommt es zu bedauerlichen Unfällen im Freundes- oder Familienkreis.

Der nächste Bewerber ist O'Sullivan, genannt Sulli, ein weiterer Pilot von einem Frachter. Sein Kapitän hat ihn und den Rest der Crew hier abgesetzt und ist mit dem Schiff zum Junkyard geflogen um es zu verkaufen und sich mit dem Geld dort zur Ruhe zu setzen. Er ist hauptsächlich die Mars-Merkur-Route geflogen und hat dabei Eisen und Nickel transportiert. Er möchte 5% haben.

Der 3. Bewerber stellt sich als Herr Kato vor. Er ist ausgenommen höflich und wirkt eher wie ein Konzerneinkäufer wie einer, der mit einem Frachter durch das Sol-System fliegt. Er sagt, dass er sich mit Computersystemen auskennt und gut im handeln ist. Ursprünglich stammt er von Erdmond wo er ein kleiner Händler für Computer und Computerkomponenten war. Er möchte 3%.

Die letzte Bewerberin stellt sich als Vega vor und wirkt sehr erfahren. Sie gibt an, bei den Streitkräften der Venus ausgebildet worden zu sein und nach ihrer Dienstzeit auf Lagrange 5 gearbeitet zu haben. Lagrange 5 ist eine Freie Station mit eigenen Gate, welche als die schlimmste Ansammlung von Verbrechen, Piraten, Schmugglern und Sklavenhändlern im ganzen System gilt. Das sagen hat dort König Wilhelm von Sol, ein wahrer Mensch, für den nur Bewohner des Erdsystems, vom Mars oder der Venus Menschen und alle anderen entartet sind. Vega scheint diese Meinung nicht zu teilen und gibt dies als Grund für ihr gehen an. Sie möchte 6%.

Vega stellst du direkt ein aber bei Kato und grade bei McMiller bist du dir unsicher. Sully lehnst du ab und dieser zieht seufzend von dannen. Eigentlich kannst du nur einen der beiden mitnehmen aber Vega meint, sie hat kein Problem damit, die Koje mit jemandem zu Teilen und abwechselnd in dieser zu schlafen. Sie kennt das noch aus ihrer Militärzeit und auch von Lagrange 5, die völlig überbevölkert ist.

Du sagst Kato auch noch zu und die Beiden gehen zum Rest der Crew an den anderen Tisch. Damit wäre deine Crew vollständig und alle Plätze auf dem Schiff besetzt.

Jetzt sind nur noch 3 Sachen offen. Die Reparatur vom Hüllenbruch und der Konsole im Cockpit, der Verkauf der Reaktorkomponenten und Plasmagewehre sowie die Suche nach einem neuen Transport. Der Verkauf und die Reparatur sind erst einmal wichtiger.

Du setzt dich zu den Anderen und unterhälst dich eine Weile mit ihnen, bevor du sie fragst, ob jemand einen Mechaniker kennt, der euer Schiff reparieren und umbennennen kann.

Franklin meint, dass er jemanden kennt, der die paar kleinen Reperaturen durchführen kann und dafür auch gerne Wahren statt Solkredits nimmt. Er stellt nicht viele Fragen und arbeitet schnell.

Fernandes meint, dass er von einem Mechaniker gehört hat, der auch Schiffskennungen ändern kann aber er weiß nichts genaueres.

Kato kennt auch einen Mechaniker, der sowohl Reparaturen als auch die Schiffskennung ändern kann. Dieser ist allerdings, selbst für die Station, eher zwielichtig. Dafür nimmt auch er Wahren statt Kredits. Kato kennt ihn zwar nur über das Sol-Com aber er hat schon Geschäfte mit ihm gemacht. Er hat vermutlich auch eine, natürlich illegale, Fracht für euch.

Vega merkt an, dass einer ihrer alten Kameraden für eben diesen Mechaniker arbeitet.

Fernandes meint, er könnte die Reparaturen auch selber durchführen, wenn er die Ersatzteile bekommt und Mouton ist sich fast sicher, dass er die Kennung ändern könnte. Beide klingen allerdings nicht sonderlich überzeugend und auch Franklin ist eher skeptisch und würde es lieber von jemandem überlassen, der es schon einmal gemacht hat, grade da es der erste Weltraumspaziergang von Fernandes wäre. Du bittest Kato und Vega dich zu dem Mechaniker zu begleiten und schickst die Anderen schon einmal zu Schiff, damit sie sich einrichten können und die Fracht zum entladen vorbereiten. Natürlich sagst du auch Roxy bescheid, damit sie die neue Crew auch an Bord lässt.

Es ist nicht weit bis zum Laden des Mechanikers. Dieser ist klein und mit Ersatzteilen vollgestopft. Im hinteren Bereich arbeiten 3 Leute an einem Mk. 2 Fusionsreaktor von Mars Heavy Industries, einem Modell das seit mindestens 25 Jahren nicht mehr hergestellt wird. Die Mk. 2 Serie hatte Probleme mit der Plasmaeindämmung, was regelmäßig zu Beschädigungen der Fusionskammer bis hin zum Totalversagen führte. Außerdem lief der Mk.2 noch mit Wasserstoff statt Helium 3.

Kaum seid ihr im Laden, da kommt ein Mann Mitte 40, mit einer Goldkette und einem Gebrauchtwagenhändlerlächeln auf euch, beziehungsweise auf Kato, zu. “Hero mein Freund, was führt dich denn in meinen bescheidenen Laden und das auch noch in so reizender Begleitung?”

Einer der Mechaniker vom Reaktor ruft nach Vorne: “Vorsicht Chef, die ist bissig!”

“Aber aber, wer redet denn von ihr?” Meint der Chef und schaut dabei dich an.

Kato: “Hör auf zu flirten, Alessandro, wir sind hier um Geschäfte zu machen. Unser Schiff hat einen kleinen Hüllenbruch und braucht eine neue Konsole in Cockpit. Des weiteren braucht es auch eine neue Schiffskennung und eine Fracht zum transportieren.”

Alessandro und Hero Kato verhandeln eine Weile, wobei heraus kommt, dass die Gewehre eigentlich Alessandro gehören und dein alter Kapitän sie zur Vestakolonie bringen sollte. Alessandro ist nicht sehr begeistert aber die Beiden werden sich einig.

Alessandro bekommt die Reaktorkomponenten und führt die Reparaturen durch, er verspricht dass sie in ein paar Stunden erledigt sind, und gibt euch eine Schiffskennung bekommt ihr auch. Dafür müsst ihr ihm die Gewehre aber zum Merkur bringen. Der geplante Weg würde nun zu lange brauchen, da am Zielort bald der Tag anbricht und eine Landung dann unmöglich ist. Ihr bekommt vor Ort 15000 Solkredits und eine Ladung Nickel für den Erdmond zur Tarnung. Die Ladung wird natürlich auch bezahlt. Macht ihr die Lieferung nicht, will er die Gewehre zurück und 5000 Kredits. Eine wirkliche Wahl hast du nicht.

Alessandro: “Da wir uns ja einig sind, bleibt eigentlich nur noch eine Sache zu klären. Wie soll euer Schiff denn heißen? Für euren Frachter habe ich 4 saubere Kennungen auf Lager. Eine Wunschkennung würde zu lange dauern aber wenn ihr mal wieder auf der Station seid, kann ich auch das, für 25000 Kredits, machen. Nun. Ich habe Groda, Estrela, Girasole und Dealan-de im Angebot. Deine Entscheidung, Kapitän. Ach ja, ihr bekommt noch Tarnladung von mir.”

Du entscheidest dich für Gorda.

“Gorda also.” Meinte Alessandro, “ich hätte nicht gedacht, das du der schwedische Typ bist. Wir machen uns gleich ans Werk und dürften in 4 Stunden fertig sein. Die Ladung verladen wir dann auch gleich noch. Wenn alles fertig ist, solltet ihr euch direkt auf den Weg machen, Merkurtage sind höllisch.”

Da katte er recht. Die Tagseite des Merkur erreichte 700K also über 400°C und war damit viel zu warm zum Landen. Gegen die 100K auf der Nachtseite, etwa -170°C, halfen die Raumanzüge. Von der Temperatur abgesehen war aber auch die Strahlung der Sonne viel zu hoch und würde alle Personen und den Computerkern schädigen. Die Gorda verfügte zwar über Schilder aber für den Merkur waren sie nicht ausgelegt.

Die erste Ladung und dann gleich eine, die sicher illegal war und das ganze zum Merkur. Aber du wolltest ja unbedingt zu den inneren Planeten. Du gehst mit Kato und Vega zurück zur Gorda und versammelst die Crew im Gemeinschaftsraum um ihnen die Route für eure erste gemeinsame Fracht zu verkünden und auch, dass ihr es eilig habt. Franklin stimmt dem zu. Der Anflug und grade der Rückflug werden schwer, wenn ihr im Schatten bleiben wollt. Länger als 5 Stunden am Boden werdet ihr wohl nicht haben zum Be- und Entladen aber ihr musstet ja keine neue Fracht suchen und könnt direkt weiter.

Fernandes hat noch ein paar kleinere Probleme am Hauptreaktor gefunden, die aber leicht zu beheben sind und auch der Stirlingmotor, der Probleme macht, ist bereits repariert. Alle anderen Systeme laufen problemlos.

Noch während ihr euch unterhaltet, hört ihr wie an der Außenhülle gearbeitet wird und es kommen zwei Mechaniker mit einer neuen Steuerkonsole auf das Schiff.

Du überlässt den Rest deiner Crew und gehst noch einmal zurück auf die Station. Du schlenderst über den Markt, schaust dir die Wahren an und unterhälst dich mit den Händlern.

Neue Gerüchte bekommst du nicht zu hören, nur das übliche Gemecker über die hohen Wasserpreise im Gürtel und dass die Verwaltungen auf Vesta und Ceris nichts für die Bewohner machen. Auch die Betreiber der Bergbaustationen machen nichts und es ist kein Wunder, dass es immer mehr freie Stationen hier gibt.

Auch die Freaks am Rand vom Junkyard in ihren Blauen, gelben und roten Uniformen aus einer uralten Fernsehserie, die versuchen eines der Schiffe aus selbiger nachzubauen, kommen nicht weiter. Aktuell streiten sie sich grade mal wieder darüber, welche Variante des Schiffen... gab scheinbar mehrere davon... sie bauen wollen.

An einem der Stände entdeckst du ein seltsames Objekt, das ein wenig wie eine Flasche geformt ist aber metallisch schimmert. Laut dem Händler stammt es aus dem Kern eines Asteroiden und keiner der Scanner konnte das Material erkennen. Es ist aber immer noch mit viel Gestein verkrustet und daher schwer zu erkennen. Der Händler würde es dir für 100 Kredits überlassen. Du kaufst das Objekt und machst dich dann langsam auf den Weg zurück zum Schiff.

Unterwegs schnappst du noch ein paar Gerüchte über die Freaks vom Junckyard auf. Anscheinend konnten sie sich nicht einmal darauf einigen, welches Schiff sie bauen wollten. Nahezu alle wollten das Flaggschiff aus der Serie erschaffen, bis auf einige wenige, die das Schiff aus einer der Ablegerserien bauen wollten. Das Problem war, das es vom Flaggschiff wohl 12 Varianten aus verschiedenen Epochen gab. Alleine 5 des original Schiffes aus diversen Serien und Filmen und dann gab es da noch eine A, B, C, D, E, F und J Variante. Klang alles sehr verwirrend.

Zurück auf der Gorda erkundigst du dich über den stand der Dinge. Die Reparaturen waren erledigt und die Fracht war verladen nur die neue Schiffskennung war noch in Arbeit. Franklin drückt dir, im Vorbeigehen, ein Pad mit den Frachtpapieren in die Hand und räumt dann weiter sein Quartier ein.

Kato und Mouton halfen im Computerkern mit und auch die Anderen waren mit den Startvorbereitungen beschäftigt.

Für dich blieb nicht so viel Arbeit übrig, was dich aber nicht weiter störte. Du bringst das mysteriöse Objekt in dein Quartier und begibst dich auf die Brücke, um die Reparaturen zu begutachten.

“Roxy, geh bitte nach draußen und überprüfe den Hüllenbruch und die Antenne. Leg deine Sicht auf den Monitor.”

“Natürlich Kapitän.”

Der Monitor schaltet sich ein und du siehst dort das, was der KI Körper sieht und wie er zur Luftschleuse geht. Während dessen untersuchst du die neue Steuerkonsole. Sie ist tatsächlich besser wie die Alte. Zumindest hat sich Alessandro da nicht Lumpen lassen. Du führst ein paar schnelle manuelle Funktionsprüfungen durch und lässt dann ein Diagnoseprogramm laufen. Während dieses arbeitet wendest du deinen Blick Richtung Monitor, der eine frisch verschweißte Hüllenplatte zeigt. Schweißung und Platte sehen gut aus.

“Wurde eine Dichtheitsprüfung durchgeführt?”

“Natürlich, Kapitän.”

“Gut. Und nun die Antenne.”

Das Bild bewegt sich, als der KI-Körper zur Antenne geht. Auch diese sieht gut aus.

“Wie ist die Verbindung?”

“Im Vergleich zur alten Antenne liegt die Signalstärke und Reichweite bei 108%.”

“Danke, Roxy. Du kannst wieder rein kommen.”

Auch das Diagnoseprogramm zeigt keine Fehler an. Kurz nachdem Roxy wieder drinnen ist, ertönt ihre Stimme im ganzen Schiff.

“Achtung, Computerkern startet in 60 Sekunden neu.”

Du erhebst dich und gehst zur Leiter, um nach unten zu gehen. Grade als du dort ankommst, fährt der Kern herunter und damit geht auch der Gravitationsgenerator und das Licht aus. Im Schein der Notbeleuchtung gleitest du schwerelos nach unten und schaltest dort deine Magnetstiefel ein.

Im Vorbeigehen wirfst du einen Blick zum Computerkern, der langsam wieder hochfährt. Dort befinden sich Mouton, Kato und ein Mitarbeiter von Alessandro. Aus einem der Quartiere hörst du Vega laut fluchen. Schwerelosigkeit und sie sind wohl keine Freunde. Die Auswahl an Flüchen bringt dich aber zum Lächeln. Diese Frau fluchte ja schlimmer wie jeder Dockarbeiter. Auch die Stimme von Huber ist zu hören, die versucht, Vega erfolglos zu beruhigen.

Endlich im Frachtraum angekommen schaust du dich um. Er ist gefüllt mit großen Metallkisten, die magnetisch mit dem Boden und einander verbunden sind. Nachdem der Hauptcomputer wieder online ist, gehst du die Frachtpapiere durch und schaust stichpunktartig in die Kisten. Sie sind gefüllt mit allerhand Rohmaterialien in Pulverform. Chromverbindungen, Platin-Gestein-Pulver, Kupfer- und Silbererze. Alles Dinge, die auf dem Merkur für Legierungen und Veredelungen benutzt werden.

“Kapitän, wir sind Startklar,” erklingt Franklins Stimme über das Intercom.

“Na dann los, damit wir noch in der Nacht ankommen.”

Auf dem Weg richtung Cockpit, entscheidest du dich, nach Vega zu schauen und betätigst die Klingel an der Quattiertür. Nach dem “Herein” von Huber schaust du in das Quartier. Vega sitzt auf dem unteren Bett, soweit das geht, und Huber legt ihr einen Verband an.

“Keine Sorge Kapitän, nur eine kleine Platzwunde am Kopf. Vega kommt mit Schwerelosigkeit so gar nicht zurecht. Beim nächsten mal schnalle ich sie einfach am Bett fest.”

“Einen verfluchten Dreck tust du! Verf***te Schwerelosigkeit...” es folgt eine Tirade weiterer Flüche aber ansonsten scheint es Vega gut zu gehen.

Ein kurzer Ruck geht durch das Schiff, als sich die Dockklammern lösen. Ihr seid also unterwegs.

Oben in der Messe ist der Rest der Crew. Kato liest etwas auf seinem Pad während Fernandes und Freeman auf Mouton einreden, der dabei war, den Holobildschirm umzuprogrammieren. Keiner hatte Lust, die ganze Zeit die Propaganda von Eris Prime TV zu sehen. Die Propaganda der anderen Sender ist unterhaltsamer. Grade Freeman sind die Übertragungen der Zero-G Baseball League sehr wichtig.

Beiläufig meint Kato: “SNN wäre auch nett.”

Ja, das Solar News Network wäre wirklich gut, denkst du dir, während du das Cockpit betrittst.

Franklin hat die Gravitation hier schwächer eingestellt und summt vor sich hin, während er das Schiff von der Station weg steuert.

“Entspann dich, Kapitän. Die Gorda fliegt sich wundervoll und ich habe hier alles im Griff.”

Du setzt dich dennoch und überprüfst nebenher die Umgebung, nicht das noch etwas mit der Gorda kollidiert.

Eine halbe Stunde später übergibt Franklin an Roxy und lehnt sich zurück.

“Jetzt beginnt das große Warten,” meint er. “8 Tage bis zum Vesta-Gate. Danach geht der Rest schnell. Also entspannen wir uns und lernen einander kennen.”

Du verbringst die nächsten Tage damit, die Crew näher kennenzulernen und beginnst das Objekt vorsichtig freizulegen.

Mit deinem 1. Offizier bist du schnell per Du. Benjamin Franklin liebt 0g-Sport und bewegt sich selber gerne in der Schwerelosigkeit.

Fernandes heißt Philipe mit Vornamen und er liebt die Rennen in den Saturnringen und schnelle Schiffe. Er überlegt schon, wie man die Gorda tunen könnte und mehr aus dem Hauptreaktor herausholen kann.

Martina Huber, die Krankenschwester, ist eher von der stillen Sorte und liest viel, vor allem Liebesromane. Momentan liest sie “Liebe unter Dodos” von der bekannten venuzianischen Schriftstellerin Elena Gustavo.

David Freeman ist ein MMA Fan und versucht jeden Kampf zu sehen. Einmal hatte er sogar kurz streit mit Fernandes deswegen, weil sich der Kampf mit einem Rennen überschnitten hat. Benjamin und du konnten das aber schnell schlichten.

Michele Mouton verbringt viel Zeit im Cockpit und überprüft, anhand der Sterne, die Navigationsdaten der Gorda. Dabei justiert er die Schiffssysteme immer wieder. Benjamin meint, das er dabei wirklich Erfolg hat, und die Genauigkeit der Schiffsnavigation bereits leicht besser ist. Nicht das an 500m Genauigkeit etwas auszusetzen wäre.

Hero Kato studiert meist die Wirtschaftsnachrichten und ist jetzt schon dabei, eine Fracht auf dem Mond zu finden, damit ihr direkt weiterfliegen könnt.

Die Einzige, mit der du nicht richtig warm wirst, ist Vega. Sie ist meist recht zurückgezogen und verbringt die meiste Zeit alleine in ihrer Koje oder macht Sport im Frachtraum. Dabei erhöht sie auch gerne die Schwerkraft auf 1,5g, das Maximum, was die Gorda schafft. Huber, die mit ihr das Quartier teilt, sagt dir, dass Vega oft von Alpträumen geplagt wird. Sie vermutet, dass sie ein Veteran des Mars-Venus-Kriegs ist und unter PTBS leidet. Du sollst ihr Zeit geben, damit sie sich einleben kann.

Am 4. Tag kommt Fernandes zu dir.

“Kapitän, mir ist etwas aufgefallen. Der Sauerstoffverbrauch und auch die Menge an CO2 sind zu hoch. Ich würde dem gerne nachgehen. Die Werte sind nicht kritisch und wir kommen problemlos bis zu Merkur und zum Mond aber es ist dennoch seltsam.”

Du setzt dich mit Fernandes noch mal an die Daten und prüfst auch die Sensoren noch einmal mit ihm nach, nicht das es einfach nur am Computer liegt.

Das Ergebnis bleibt gleich, die Werte sind zu hoch. Nach den Werten verbraucht ihr O2 für 9 Personen und produziert auch CO2 für 9. Dies ist auch nicht mit dem Sport von Vega zu erklären. Die einzige logische Erklärung ist ein blinder Passagier dem sicher bald das Wasser aus geht.

Du rufst die Crew zusammen und erklärst die Situation.

Vega merkt an, dass so jemand durchaus gefährlich und bewaffnet sein kann und rät daher zur Vorsicht und das ihr euch bewaffnen solltet. David Freeman hat Verständnis für denjenigen, der so versucht aus dem Gürtel zu kommen und gibt zu bedenken, dass bewaffnete Suchtrupps vielleicht eine Panik bei eurem blinden Passagier auslösen könnte.

Martina Huber macht sich Sorgen um die Person. Immerhin hat sie vermutlich seit einigen Tagen nichts gegessen oder getrunken und drängt daher zur Eile.

Kato und Mouton sind dafür die Gorda, sobald möglich, mit internen Sensoren auszustatten. Vega und Franklin stimmen dem zwar zu, meinen aber auch, dass grade nicht die richtige Zeit ist, darüber zu diskutieren.

Franklin schlägt noch vor, dass man einfach warten könnte, bis Hunger und Durst euren blinden Passagier von alleine heraus treiben. Du entscheidest dich dazu, die Sprechanlage zu benutzen.

Vega verschwindet in ihr Quartier, noch bevor du anfangen kannst zu sprechen. Du schaltest das Intercom ein.

“He, blinder Passagier, wir wissen dass du da bist. Komm freiwillig raus oder wir kommen dich holen.”

Kurz darauf kommt jemand die Leiter nach oben und alle spannen sich etwas an aber es ist dann doch nur Vega, die eine Plasmapistole in der Hand hat. Alle Augen sind auf sie gerichtet.

“Was denn? Ich hab ne Lizenz für das Ding und irgend...”

Vega unterbricht sich, als sich die Tür zum Gang, der zum Heck der Gorda und dem Reaktor führt, langsam öffnet. Sofort nimmt sie die Waffe hoch und diese läd für den 1. Schuss. Dabei beginnt sie elektrisch zu summen und eine Reihe länglicher Lichter, die entlang des Laufs angebracht sind, gehen nacheinander an. Vegas Gesichtszüge verändern sich. Sie wirkt nun kalt und unnahbar und der Blick aus ihren Augen ist leer, beinahe tot.

Freeman, der direkt neben ihr steht, weicht unwillkürlich zurück.

Langsam geht die Tür weiter auf. Das alles wirkt wie eine Ewigkeit, wie in Zeitlupe und dann seht ihr euren blinden Passagier.

Es ist die junge Frau von der Orwell, Svenson, die unbedingt mit wollte und die du abgelehnt hattest. Nun steht sie da, mit trockenen, aufgeplatzten Lippen, tiefen Augenringe und einem Plüschhasen im Arm, den Blick aus den müden Augen auf die Mündung von Vegas Waffe gerichtet. Martina geht sofort auf Svenson zu, die ihr fast in die Arme fällt. Franklin geht sofort zu ihr und hilft ihr die völlig kraftlose Frau auf die Krankenstation zu bringen.

Während dessen steht Vega da und beginnt leicht zu Zittern. Du hörst, wie ihre Pistole wieder herunterfährt und auch die Lichter nacheinander wieder verlöschen. Am Ende des Prozesses entweicht zischend Gas und Vega senkt langsam die Waffe.

Sie atmet einmal tief aber zittrig durch, macht auf dem Absatz kehrt und stürmt fast die Leiter nach unten.

Die Anderen schauen sich kurz an und der erste der etwas sagt ist Fernandes. “Was machen wir jetzt mit ihr? Hab gehört dass viele Besatzungen blinde Passagiere einfach aus der Luftschleuse werfen.”

Daraufhin entbrennt eine hitzige Diskussion zwischen den Anwesenden. Du gehst Vega hinterher nach unten und klingelst an ihrem Quartier. Es kommt keine Antwort und du überschreibst kurzerhand die Türverriegelung mit einem Code. Der kleine Raum ist leer und so suchst du weiter. Im Computerkern und der Lebenserhaltung ist auch niemand, bleibt nur noch der Laderaum. Langsam gehst du zwischen den Containern durch und schaust in die Ecken, immer zum Sprung bereit. Immerhin ist sie noch bewaffnet.

In der hintersten Ecke sitzt sie auf dem Boden und starrt auf die Pistole in ihrer Hand. Sie ist wieder schussbereit und surrt leise vor sich hin. Langsam hebt Vega die Waffe und hält sich den Lauf an die Schläfe. Ihre Hände zittern dabei. Dann entdeckt sie dich und ihre Hände schnellen nach vorne, richten die Waffe auf dich. Das Zittern ist verschwunden und ihr Blick wird wieder leer.

“Verschwinde einfach und lass es mich beenden...”

Du schaust Vega wortlos in die Augen, auch wenn es sehr schwer ist, ihrem Blick standzuhalten. Nach einigen Augenblicken, die wie eine Ewigkeit wirken, setzt du dich ihr gegenüber auf den Boden. Die ganze Zeit über hat sie die Waffe auf dich gerichtet und starrt dich durchdringend an.

“Verfickte Scheiße, verschwinde doch einfach und lass mich alleine!”

Du schaust sie weiter an und siehst die Wut in ihr aufsteigen. Sie richtet die Waffe wieder auf ihre Schläfe.

“Oder willst du dabei zusehen, wie ich mein Hirn im Frachtraum verteile? Wie das Blut aus der Wunde spritzt, bis mein Herz aufhört zu schlagen?!” brüllt sie dich an und ihr beginnen Tränen über das Gesicht zu laufen.

“Gib mir die Pistole, Vega.”

Langsam senkt sie die Waffe und schiebt sie zu dir rüber. Du nimmst sie und legst sie erst einmal neben dich, während Vega förmlich in sich zusammensackt. Es folgt eine weitere Ewigkeit des Schweigens bis Vega ihren Blick wieder hebt. Die Leere in ihren Augen ist Schmerz gewichen.

“Ich gehörte zu den Verteidigungstruppen von New Eden...”

Mehr brachte sie nicht heraus und mehr brauchte sie auch nicht zu sagen. Fast jeder wusste, was dort passiert war.

Die Landetruppen des Mars hatten den planetaren Verteidigungsring durchbrochen und waren vor der größten Stadt gelandet. Sie waren den Verteidigern 4 zu 1 überlegen. Die Schlacht dauerte kaum einen Tag, bis der Mars die Kämpfe, durch den Druck der anderen Regierungen und Konzerne, einstellte. Während dieses Tages allerdings starben dreiviertel der Venustruppen vor Ort und tausende Zivilisten. Die Schlacht von New Eden gilt als die Blutigste des Weltraumzeitalters und nur aufgrund der schrecklichen Bilder aus der Stadt, war der Druck auf den Mars so hoch, das er die Kämpfe einstellen musste. Der Waffenstillstand mündete in einem Friedensvertrag zu Ungunsten des Mars und der Krieg endete. Die Verteidiger von New Eden wurden zu hochdekorierten Helden aufgebauscht und den gefallenen wurde ein Denkmal errichtet aber die überlebenden Soldaten wurden bald vergessen und nur noch zum Jahrestag vor Kameras gezerrt.

Du kannst dir kaum vorstellen, welche Schrecken Vega mit ansehen musste. Du schaust wieder zu ihr. Sie hat die Beine an sich gezogen, die Arme um diese gelegt und ihr Kopf ruht auf ihren Knien. Vega murmelt leise, mit zitternder Stimme: “Danke... geht gleich wieder... schau lieber nach, wie es dem Blinden Passagier geht... ich komm zurecht...”

Du entziehst Vega über dein Armdisplay die Zugangsrechte für die Luftschleusen, nur zur Sicherheit und entschärfst die Waffe. Dann überlegst du, was du nun tun sollst.

Du legst die Pistole auf eine der Kisten, setzt dich neben Vega und legst ihr vorsichtig die Hand auf die Schulter. Sie zuckt sofort zurück aber nur für einen Moment, dann lässt sie es zu.

Einige Minuten sitzt ihr schweigend da während Vega sich langsam beruhigt ehe sie mit gewohnt fester Stimme ein danke sagt.

“Ich nehme an, meine Pistole bekomme ich erst einmal nicht wieder?”

“Erst einmal nicht, ja.”

Vega nickt verständnisvoll.

“Ich würde sie mir auch nicht geben.”

Langsam erhebt ihr euch und du nimmst die Pistole wieder an dich.

“Ich komme gleich nach, ich will mich grade nur frisch machen,” meint Vega noch und geht dann in ihr Quartier.

Du wartest im Gang, bis Vega wieder aus ihrem Quartier kommt und kassierst einen bitterbösen Blick von ihr.

“Bemuttern musst du mich nicht,” grummelt sie und stapft dann zur Leiter.

Du folgst ihr nach oben, wo die Diskussion zwar immer noch im Gang ist aber man sich inzwischen ziemlich einig ist, Svenson auf dem Merkur vom Schiff zu schmeißen. Die Ankunft von Vega und ihr Blick lassen alle im Raum verstummen. Dein erster Weg ist in dein Quartier, wo du die Waffen einschließt.

“Kapitän, wir sind der Meinung, dass wir unseren blinden Passagier bis zum Merkur mitnehmen und dort dann zurücklassen sollten,” meint Mouton von der Tür zu deinem Quartier aus.

“Hat irgendjemand von euch schon mit ihr geredet?” Fragst du.

“Nein, bisher noch nicht. Huber kümmert sich noch um sie auf der Krankenstation.”

Wortlos gehst du auf die Krankenstation in der sich Huber und Franklin leise unterhalten. Die Junge Frau liegt auf dem Behandlungsbett und schläft. Dabei hat sie ihren Teddy im einen Arm und einen Tropf im anderen. Als Huber dich sieht, winkt sie dich näher und meint leise: “Ihr zustand ist stabil aber sie ist sehr erschöpft. Ihr Körper zeigt deutliche Zeichen von Unterernährung, was bedeutet, dass sie bereits seit Monaten oder noch länger zu wenig gegessen hat. Als wenn das noch nicht genug wäre, erkenne ich auch spuren von Misshandlung. Sie hat diverse mehr oder weniger gut verheilte Brüche und viele Narben von Schnitten und Verbrennungen vermutlich durch Zigaretten. Einige der Narben habe ich in der Form noch nie gesehen aber ich vermute, dass sie durch von Peitsche verursacht wurden.”

Sie macht eine kurze Pause und dreht sich zum Bett um.

“Und dann haben wir noch das hier...”

Du schaust an Huber vorbei auf die Innenseite des Handgelenks von Svenson. Dort war der griechische Buchstabe Psi eingebrannt worden. Seit einigen Jahrzehnten kam es immer wieder vor, das Menschen mit telepathischen Fähigkeiten geboren wurden. Die Wissenschaftler meinen, es sei eine natürliche Mutation durch das Leben im All aber einige behaupten auch, es sei ein gezieltes Genexperiment wahlweise von einem der Konzerne oder einer Geheimorganisation gewesen. Aber wie auch immer die Telepathen entstanden sind, die Menschen fürchteten sie. Oft reichte schon die bloße Anschuldigung damit ein wütender Mopp einen aus der Siedlung schmiss oder gar tötete. Auf dem Pluto wurde sogar ein Internierungslager eingerichtet. Auch dieses Brandzeichen war inzwischen üblich und schloss den Betroffenen oft komplett aus der Gesellschaft aus.

“Außerdem bezweifel ich ihre Altersangabe,” fuhr Huber fort. “Sie ist eher 16 aber sicher keine 20, wie sie behauptet. Sie muss sehr verzweifelt sein, um sich ohne Vorräte und Vorbereitung auf einen Frachter zu schleichen...”

Huber schaut mitfühlend auf die Schlafende herunter.

“Wenn sie wirklich eine Telepathin ist,” meint Franklin jetzt, “dann kann sie entweder einen Haufen Ärger für uns bedeuten oder sie kann sehr nützlich sein. So oder so möchte ich kein Kind irgendwo aussetzen.”

Du schaust auf Svenson und hast innerlich schon die Entscheidungen getroffen, dass sie an Bord bleibt. Egal wo ihr sie zurücklassen würdet, sie würde weiter so behandelt oder zum Pluto gebracht werden.

“Wie lange wird sie schlafen?” fragst du Huber.

“Ein paar Stunden sicher noch es ist aber schwer zu sagen. Ich melde mich, wenn sie aufwacht.”

Du nickst und schickst dann alle wieder an die Arbeit. Du selbst ziehst dich erst einmal in dein Quartier zurück.

Es vergehen 4 ereignislose Stunden, bis Huber dich ruft.

Auf der Krankenstation liegt Svenson immer noch auf dem Bett und hat den Teddy an sich gedrückt. Sie starrt, mit Angst in den Augen, an die Decke des Raums und presst die Lippen aufeinander.

Du ziehst den Stuhl neben das Bett und setzt dich.

“Ich hoffe dir geht es besser,” brichst du das Schweigen. Als Antwort erhältst du ein Nicken, mehr nicht.

“Warum hast du dich auf das Schiff geschlichen?”

Keine Antwort nur leichtes Zittern.

“Ist es, weil man dich für eine Telepathin hält?”

Ein kurzes Nicken.

“Bist du eine?”

Das Mädchen versteift sich und richtet ihren müden aber durchdringenden Blick auf dich. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sie endlich etwas sagt.

“Ja...” kommt es leise von ihr. “Ich hab keinen Hass in dir gesehen...”

Du blinzelst und leichtes Unbehagen breitet sich in dir aus. Svenson wendet ihren Blick wieder von dir ab bevor sie weiter spricht.

“Wo werft ihr mich von Bord?”

Du schaust kurz zu Huber, die, mit einem bittenden Blick, leicht den Kopf schüttelt.

“Nirgendwo. Ich erlaube dir an Bord zu bleiben.”

Svenson schaut dich wieder an und du erkennst Hoffnung in ihren Augen.

“Aber ich muss den anderen sagen, dass du eine Thelepartin bist.”

Sofort kehrt die Angst, ja schon fast Panik in ihren Blick zurück.

“Bitte nicht...”

Du stehst auf und gehst mit Huber etwas an die Seite um leise mit ihr zu reden.

“Was denkst du? Der Rest der Crew sollte wissen, was sie kann. Ich will ihr Vertrauen nicht hintergehen.”

Huber überlegt eine Weile.

“Aus dem Blickwinkel hast du recht aber ich verstehe auch sie.” Sie nickt Richtung Krankenbett. “Sie hat Angst, wie die Anderen reagieren. Benjamin hätte zwar kein Problem damit aber der Rest? Ich bin mir da nicht sicher.”

Du nickst langsam.

“Vega wird sie dennoch an Bord haben wollen, da bin ich mir sicher. Aber ja, die Anderen kann ich auch nicht einschätzen. Dennoch wäre mindestens die Hälfte von uns dafür.”

Huber schaut besorgt zu ihrer Patientin und dann wieder zu dir.

“Ich bin dagegen.”

“Wenn wir es verschweigen und es später raus kommt, ist es nur noch schlimmer,” merkst du noch an.

Huber nickt schweigend und geht dann wieder zu Anderson, die leise angefangen hat zu weinen. Du sagst Huber, dass du noch darüber nachdenken musst und gehst hoch ins Cockpit. Direckt nachdem du durch die Tür bist, merkst du, wie du leichter wirst. Franklin hält die Schwerkraft meist bei 0,7g. Du setzt dich auf den Platz des Copiloten und bittest Roxy die Tür zu schließen und schaust dann eine Weile in die unendliche Schwärze des Alls.

“Svenson ist eine Telepathin. Ich bin mir unsicher, ob ich es den anderen sagen soll. Huber weiß es auch und sie hält es für besser, es zu verschweigen. Wie ist deine Meinung dazu?”

Franklin schaut nachdenklich aus dem Fenster, lehnt sich dann zurück, legt die Beine auf die Konsole und verschränkt die Arme.

“Ich halte es für falsch, der Crew so eine Information vorzuenthalten. Es wird irgendwann raus kommen und dann hast du Vertrauen verspielt. Natürlich kann es sein, das einige deine Entscheidung nicht akzeptieren aber das wäre später viel schlimmer. Du musst dich jetzt entscheiden, was für ein Kapitän du sein willst. Bist du ein offener und ehrlicher Kapitän, der mit seiner Crew zusammen arbeitet und sich gegenseitig vertraut wird oder bist du ein Kapitän, der vieles in seinem Quartier entscheidet und die Crew vor vollendete Tatsachen stellt? Ersterer wäre mir lieber. Ich möchte meinem Kapitän und meiner Crew vertrauen können aber es ist deine Entscheidung.”

Du verlässt das Cockpit und rufst die Crew zusammen. Wenige Minuten später sind dann alle im Aufenthaltsraum versammelt und schauen abwartend zu dir. Nur Hubers Blick ist etwas enttäuscht.

“Unser blinder Passagier bleibt an Bord. Ich weiß, es ist dann etwas enger aber die Systeme der Gorda schaffen das problemlos. Aktuell bleibt Svenson auf der Krankenstation und wenn es ihr wieder besser geht, finden wir auch eine Lösung mit den Schlafkojen.”

Alle nicken aber Freeman und Fernandes wirken nicht begeistert. Mouton und Kato scheinen sichtlich einer anderen Meinung zu sein aber scheinen keine Einwände zu sagen. Einzig Vega sagt etwas.

“Sie kann dann meine Koje haben. Ich mach es mir dann auf dem Sofa bequem. Es ist immernoch angenehmer wie mein “Bett” auf Lagrange 5.”

Freeman kommentiert das grummelnd mit: “Wenn sollte die Neue auf dem Sofa oder noch besser auf dem Boden schlafen und keiner der Crew.”

Du nickst Vega einfach nur zu.

“Eins noch. Svenson ist bisher oft misshandelt worden und zeigt diverse Verletzungen sowie ein Psi (Ψ) Brandzeichen auf ihrem Handgelenk...”

Freeman unterbricht dich wütend.

“Wenn dieses... Ding an Bord bleibt bin ich weg! Wir sollten es einfach aus der Luftschleuse schmeißen!”

Freeman stürmt los, in Richtung der Krankenstation und zieht dabei ein Messer aus der Tasche. Huber und du versuchen ihn aufzuhalten, ihr seit allerdings zu langsam. Vega ist es nicht. Ihre Bewegungen wirken unnatürlich schnell und ihr Faustschlag trifft Freeman, der wirklich ein großer Kerl ist, mit einer solchen Wucht im Gesicht, das dieser bewusstlos zu Boden geht. Voller Verachtung schaut Vega auf den Bewusstlosen herunter und sagt kalt: “Lieber nehm ich 10 von ihrer Sorte mit wie einen von seiner.”

Man sieht Vega an, dass sie sich sehr zusammenreißen muss, um nicht nachzutreten.

“Hat noch jemand berechtigte Einwände gegen meine Entscheidung?” fragst du in die Runde.

Kato schaut dich an und fragt dann: “Ist sie wirklich eine Telephatin?”

“Sie sagt, sie ist eine.”

“Dann soll sie an Bord bleiben und er geht,” antwortet er und deutet auf Freeman, gefolgt von einigen japanischen Worten, die schwer nach Flüchen klingen. Die Anderen nicken leicht. Fernandes und Mouton wirken zwar nicht begeistert aber erheben keine Einwände. Franklin schaut auf Freeman herunter.

“Und was machen wir mit ihm?”

“Einsperren und auf Vesta von Bord jagen.” Antwortet Vega immer noch unterkühlt.

“An Bord kann er so auf jeden Fall nicht bleiben,” mein Huber, “aber wo sollen wir ihn einsperren?”

“Frachtraum oder Luftschleuse,” kommt es von Franklin, “die Luftschleuse ist sicherer.”

“Martina, schau bitte kurz nach, ob es Freeman gut geht. Vega, Benjamin, bereitet bitte die Steuerbordluftschleuse vor. Roxy, sperr die Außentür der Steuerbordluftschleuse. Niemand darf sie öffnen und auch die Innensteuerung der Innentür.”

Huber macht sich Wortlos an die Arbeit, genau wie Franklin. Vega kommentiert ihren Arbeitsbeginn noch mit einem knappen “Jawohl, Kapitän”.

Roxys bestätigt die Änderung der Zugriffsrechte ebenfalls.

Die nächsten Tage sind, mehr oder weniger, ereignislos. Freeman zetert und motzt in seiner improvisierten Zelle und verwünscht jeden an Bord. Die Crew ignoriert ihn weitestgehend.

Vega hat ihr Bett für Svenson geräumt und schläft auf dem Sofa in der Messe, was dazu führt, dass der Rest der Crew sehr viel Haut von ihr zu sehen bekommt. Svenson geht es inzwischen besser und sie versucht sich wirklich nützlich zu machen. Sie kümmert sich um die Hydroponik und sie kann wirklich sehr gut kochen. Abgesehen davon bekommt man kaum etwas von ihr mit. Sie redet kaum und verbringt ihre Freizeit zurückgezogen im Quartier.

In der folgenden Nacht wirst du und auch der Rest der Crew, von einem schrillen Alarm aus den Betten gerissen. Du schreckst hoch und schaust zu Roxys Avatar auf dem nächsten Bildschirm.

“Die Außentür der Luftschleuse wurde geöffnet,” informiert dich die KI sachlich.

Du springst auf und rennst zur Luftschleuse. Dabei wirst du fast von Vega über den Haufen gerannt, die, nur mit Slip und Tanktop bekleidet, auf dem selben Weg ist.

An der Luftschleuse angekommen schaut ihr Beide durch die kleinen Sichtfenster. Die Luftschleuse ist leer und in einiger Entfernung sieht man ihren Inhalt davon schweben. Freeman hatte eine der Wandabdeckungen geöffnet und wohl versucht die Innentür zu öffnen aber versehentlich dabei die Tür zum All entriegelt.

Auch Franklin und die anderen, außer Svenson und Huber, sind inzwischen angekommen. Du schaust zu den anderen und schüttelst leicht den Kopf.

Betretenes Schweigen breitet sich aus, ehe Franklin meint: “Wir sollten die Leiche einsammeln, nicht das sie gefunden wird und dann ermittelt wird.”

“Die Wahrscheinlichkeit geht gegen Null, das sie jemals jemand findet,” kommentiert Mouton.

“Wo sind eigentlich Martina und Svenson?” fragt Vega.

“Die Leiche einsammeln kostet uns zu viel Zeit. Unser Zeitfenster ist dafür zu klein,” sagst du. “Philipe, bekommst du die Tür wieder zu?”

“Ja das sollte gehen aber nur von außen. Ich muss also einmal aus dem Schiff raus. Solange keiner beschleunigt oder den Kurs ändert...” antwortet Fernandes.

“Vertraust du mir?” Fragt Franklin und Fernandes nickt. Die Beiden gehen denn an die Arbeit.

“Und ich schaue jetzt nach Martina und der kleinen...” sagst du leise zu dir selbst.

Vega besteht darauf mitzukommen. Mouton und Kato bleiben erst einmal in der Messe. Du klingelst am Quartier der Beiden und die Tür geht auf. Huber schaut zu euch Beiden.

“Alles gut, keine Sorge. Anna hatte nur eine Panikatacke wegen dem Alarm. Sie schläft jetzt wieder. Was ist passiert?”

Du erläuterst der geschockten Sanitäterin kurz, was passiert ist und entschuldigst dich für die Störung.

Die Reparatur der Luftschleuse dauert nur wenige Stunden und alle können wieder ins Bett.

Als ihr endlich Vesta erreicht, sitzt der Schock bei einigen immer noch recht tief, grade bei Huber. Vega hat inzwischen die Koje von Freeman bezogen und Fernandes scheint alles andere als unglücklich über seine neue Quartierbewohnerin zu sein.

Das Vesta-Gate ist eine riesige Station, über einen Kilometer hoch und oben mit einer Art Pilzkopf ausgestattet. Am unteren Ende befindet sich eine Kugel, in der die Reaktoren untergebracht sind. Unter anderem ist dort ein Antimateriereaktor, welcher nur den Riesigen Energiebedarf des Sprungtors selber deckt. Dieses ist seitlich an der Station angebracht, ein supraleitender Ring mit gut 200 Metern Innendurchmesser. Außen am Ring sind gewaltige Wärmeableiter, die fast wie die Strahlen einer gezeichneten Sonne aussehen.

Ihr seid grade das einzige Schiff, die Abwicklung geht schnell und das Tor wird für euch aktiviert.

Elektrische Entladungen zucken über die Oberfläche, als das Wurmloch gebildet wird und dann erscheint es in der Mitte des Rings und breitet sich langsam immer mehr aus. Eine dunkelblaue, fast schwarze Scheibe die auf irgend eine Weise sehr tief zu sein scheint.

Franklin steuert das Schiff auf die Scheibe zu und kurz darauf merkt ihr bereits den Sog des Tors, der euer Schiff hinein zieht. Praktisch im selben Moment erscheint ihr wieder aus dem anderen Ende des Wurmlochs. Die Uhren der Gorda synchronisieren sich mit der Merkur-Station und Roxy verkündet: “Portalquerung erfolgreich. Dauer der Portalquerung 4 Stunden, 22 Minuten und 12 Sekunden.”

“Das ging auch schon mal schneller,” kommentiert Franklin.

Die Zeiten für die Querung schwanken stark und sind unberechenbar. Der längste Sprung für die Strecke vom Erd-Gate nach Lagrange 5 sind über 6 Tage. Der Kürzeste war nur 5 Minuten. Niemand wusste wirklich, woran das lag. Das Ausgangsportal schließt sich schnell und Franklin beginnt den Anflug auf den Merkur.

“Der Anflug wird sehr kompliziert, Kapitän. An unserem Ziel geht grade die Sonne auf. Wir haben nur ein ganz kleines Zeitfenster und ich hoffe die Schilde halten. Ich würde lieber wo anders Landen.”

Alessandro war deutlich gewesen. Die Fracht muss dort übergeben werden. Eigentlich hast du keine Wahl.

“Wir fliegen zu unserem Ziel. Die Gorda hält das schon aus.”

“Gut. Dann brauchen wir aber alle hier auf der Brücke um die Systeme zu überwachen. Wir werde eine Weile im Licht fliegen müssen.”

Du nickst und schaust aus dem Fenster. Der Merkur wird Langsam größer, verdeckt aber noch komplett die Sonne.

Eine Stunde vor der Landung sind die Konsolen auf der Brücke zum ersten mal komplett besetzt. Franklin auf dem Pilotensitz fliegt die Gorda, du auf dem Platz des Copiloten arbeitest ihm zu. Vega sitzt an der Taktik und überwacht die Schilde, Huber an den Sensoren um die Strahlungswerte im Auge zu behalten. Mouton und Fernandes überwachen die Schiffssysteme an den Ingenieurskonsolen 1 und 2 und Kato sitzt an der Kommunikationsstation und diskutiert mit der Bodenkontrolle. Selbst Svenson ist auf der Brücke und hat es sich auf dem Stuhl des Kapitäns bequem gemacht.

Langsam hebt sich die Sonne über den Horizont, während ihr am Äquator entlang Fliegt.

“Fenster schließen,” kommt es von Franklin. “Ab jetzt fliegen wir im Licht.”

Du schliest die Abdeckung des Fensters und das Schiff stellt auf Bildschirm um, zeigt eine, aus Linien bestehende, Darstellung der Umgebung. Kurz darauf wird eine Strahlungswarnung angezeigt.

“Bericht,” verlangst du.

Huber: “Strahlung im Schiff leicht erhöht aber unkritisch.”

Vega: “Schildbelastung bei 68%”

Kato: “Kommunikation abgebrochen, wie erwartet.”

Fernanses: “System im normalen Bereich, Hüllentemperatur bei 204 Kelvin und steigend.”

Einige Minuten vergehen bis Vega sagt: “Schilde bei 89% Belastung. Wir solten mehr Energie nutzen.”

Fernandes: “Stimme ich zu. Hülle bei 315 Kelvin.”

“Gravitation auf 0,5g. Reaktordaten?”

Fernandes: “Gravitation auf 0,5g. Reaktor bei 100% Temperatur im grünen Bereich.”

Vega: “Schilde nun bei 70%.”

Etwa 10 Minuten vor der Landung wird es Kritisch.

Vega: “Schilde bei 95%.”

Fernandes: “Hülle bei 534 Kelvin. Reaktor bei 105% Temperatur im gelben Bereich.”

Franklin: “8 Minuten bis Schatten.”

Huber: “Strahlung erreicht Grenzwert.”

“Schalte ab, was geht. Lebenserhaltung, Gravitation, Licht...”

Wenig später sagt Vega, immer noch ruhig: “Schilde wieder bei 95%.”

Fernandes, deutlich nervös: “Reaktor bei 107% Temperatur kritisch, Hülle 679 Kelvin...”

Huber: “Strahlung konstant.”

Franklin: “Schatten in 10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1... Schatten erreicht.”

Alle atmen erleichtert durch. Der Rest ist Routine. Abladen und neu beladen. Ihr seid Alessndros Fracht los und um einige Credits reicher. Nächstes Ziel ist dann der Erdmond.

Der Start vom Merkur ist weitaus problemloser wie die Landung da diesmal die Triebwerke der Sonne zugewand sind. Diese können mit der Hitze und der Strahlung weit besser umgehen und die Abschirmung des Reaktors schützt euch zusätzlich.

Ihr springt nicht direkt zum Luna Gate sondern zum weit älteren Earth-L1-Gate das zwischen Erde und Mond liegt.

Von hier aus habt ihr einen guten Blick auf den “blauen” Planeten. Er ist umgeben von einer Wolke aus Satelliten und Schrott aller Art. Auch die riesige Orbitalstation des Sol-Senats ist zu sehen sowie die zentraleuropäische Wüste. Dort unten lebten nur noch die, die es sich nicht leisten konnten zu gehen. Sie wurden von diversen Konzernen als billige Arbeitskräfte genutzt, immer in der Hoffnung, gehen zu können.

In Afrika war auch die riesige Anlage von Venus BioTech zu sehen, wo versucht wird, soviel Flora und Fauna der Erde zu retten, wie möglich. Auf lange Sicht wollen sie auch ein Terraforming-Programm starten aber noch weigert sich die Erdregierung in Stockholm, dieses zu finanzieren.

Ihr wendet euch dem Mond zu und sofort kommt das Juwel des Mondes, New Vegas, in Sicht. Eine große Stadt unter mehreren Kuppeln, errichtet im Mare Tranquillitatis nahe dem Landeplatz von Apollo 11. New Vegas ist eine einzige Touristenfalle die mit dem “Blick auf die blaue Perle” wirbt. Dieser Blick wurde durch modernste Technik geschönt, so dass man die Verschmutzung und die Folgen der Erwärmung nicht sehen kann.

Euer Ziel ist aber eine Fabriksiedlung am Rand des Mare Serenitatis. Dort ladet ihr eure Fracht, Eisen- uns Nickel-Pallets, aus. Danach trefft ihr euch in der Messe.

Du: “Was machen wir nun? Die Siedlung hat keine Fracht für uns also müssen wir uns anderswo eine besorgen. Vorschläge?”

Kato: “Im Starport bekommen wir sicher eine Fracht aber da ist die Konkurrenz auch hoch.”

Mouton: “Ich kenne einen Händler in New Vegas, der hat auch immer etwas zum transportieren allerdings nicht immer legal. Dafür zahlt er gut.”

Franklin: “Am Miami Spacelift bekommt man auch immer Fracht. Viele Kapitäne scheuen den Flug durch den Schrott.”

Vega: “Oder wir fliegen zum Mars. Da gibt es haufenweise Arbeit für die Gorda, weit mehr als hier.”

Für dich klingt der Mars am besten. Ihr startet und fliegt wieder zum Gate im Lagrange 1 und macht einen Leersprung zum Mars. Zwischen den inneren Planeten ging das alles so wundervoll schnell.

Der Mars war von Mars Heavy Industries zwar terraformed worden aber der Prozess wurde nie beendet. Die Atmosphäre war grade so atembar und etwas wärmer, so dass es flüssiges Wasser gab. An den Ufern der Seen und Meere sah man, selbst aus dem Orbit, grüne Teppiche aus Flechten und Moosen. Der innere Mond des Mars, Phobos, war schon vor Jahrzehnten zerbrochen und auf den Mars gestürzt. Dies hatte die Atmosphäre aufgewärmt und das Terraforming beschleunigt.

MHI hatte Phobos inzwischen durch die Gewaltige Phobos-Station ersetzt. Diese ist beinahe so groß wie der einstige Mond. Im ganzen Orbit bewegten sich Frachter der unterschiedlichsten Größen. Von den kleinen wie der Gorda bis zu den Giganten von MHI mit ihren 3000m Länge. Auch die Kriegsschiffe der Marsflotte sind zu sehen und ihr Anblick lässt Vegas Miene versteinern und die Brücke wortlos verlassen. Es war zwar ihr Vorschlag gewesen, zum Mars zu fliegen aber ihre Abscheu den Marstruppen gegenüber scheint tief zu sitzen.

Franklin steuert die Phobos-Station an und Landet. Aufträge sind schnell gefunden und ihr müsst euch nur entscheiden, welchen ihr wollt. Es gibt eine Ladung Triebwerke zurück zum Mond für 8.000 Credit, Sand zur Venus für 11.000 Credits, Teile einer Raffinerie für den Titan die 25.000 Credits einbringen würde und eine Versorgungsladung für eine Bergbaustation nahe des Makemake im Kuipergürtel für 55.000 Credits.

Vega ist gegen einen Flug zur Venus, Kato würde nur ungerne zum Starport auf dem Mond und Franklin hat bedenken wegen der Landung auf dem Titan. Du selbst würdest gerne den Kuipergürtel meiden. Nach langem überlegen ist für dich das Geld dann doch wichtiger wie dein Unbehagen und ihr nehmt die Versorgungsladung.

Ihr nehmt also eure Ladung an Bord und Vega, Fernandes und Du kümmern sich darum, dass alles richtig verstaut und gesichert ist. Kurz darauf erhaltet ihr Starterlaubnis und stellt euch in die Warteschlange vor dem Marsgate. Du erreichst grade die Brücke, als euer Schiff gerufen wird.

“Frachter Gorda, hier spricht Kapitän O'Sullivan vom Patroullienschiff 247 der Marsflotte. Bitte halten sie die Position und machen sich bereit für eine Kontrolle. Wir werden an Steuerbord andocken und an Bord kommen.”

Du greifst zum Funk. “Hier spricht Kapitän Smith von der Gorda. Wir hatten vor einigen Tagen eine Fehlfunktion an der Steuerbordluftschleuse. Ihr solltet daher an Backbord andocken.”

“Verstanden, Gorda,” kommt eine leicht genervte Antwort über Funk.

Vega flucht vor sich hin und meint dann: “Müssen wir die an Bord lassen?! Gib mir meine Waffe zurück, kampflos lass ich mich nicht verhaften!”

Franklin: “Beruhig dich, die sind nicht wegen dir hier. Die machen das gerne, um zu zeigen, wer hier das sagen hat. Die kommen an Bord, schauen sich einmal um, prüfen die Fracht und die Crew und gehen dann wieder.”

Vega: “Mir ist trotzdem wohler, wenn ich meine Waffe habe!”

Du gehst mit Vega in dein Quatier, schließt die Tür und redest beruhigend mit ihr. So richtig klappt es leider nicht. Vega schaut dich allerdings sehr überrascht an, als du ihr die Waffe gibst und sie wird dadurch merklich ruhiger. Sie öffnet grade den Mund, um etwas zu sagen, als ein leichter Ruck durch die Gorda geht und ein metallisches Schaben und Klicken davon kündet, dass das Marsschiff angedockt hat.

Du beeilst dich, um zur Luftschleuse zu kommen. Dort erwartet dich bereits Franklin, während die anderen in der Messe Aufstellung nehmen.

Franklin öffnet die Luftschleuse und 4 Marssoldaten stehen da, bewaffnet und immer noch auf ihrer Seite der Luftschleuse. Der Erste in der Reihe mustert euch beide kurz, eher er anfängt zu reden.

“Guten Tag. Ich bin Commander Miller und werde ihr Schiff überprüfen. Bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen.”

Franklin: “Die Frage ist ja auch nur reine Höflichkeit...”

Miller: “Ja ist sie aber die Antwort entscheidet darüber, wie die Überprüfung abläuft.”

Du: “Erlaubnis erteilt. Willkommen an Bord der Gorda.”

Die Soldaten kommen an Bord und einer nimmt Aufstellung neben der Luftschleuse.

Miller: “Vielen Dank. Als erstes brauche ich...” er unterbricht sich, als Franklin ihm ein Datenpad reicht. “Danke. Beginnen wir mit der Crew. In der Messe, nehme ich an?”

Ohne eine Antwort abzuwarten, macht er sich auf den Weg, gefolgt von euch und den 2 verbliebenen Soldaten. Die anderen haben sich in einer Reihe aufgestellt und warten.

Nach und nach geht einer der Soldaten die Reihe ab und Scannt die ID's. Bei Svenson bleibt er dann stehen.

“Anna Svenson, 16 Jahre alt. Keiner der Crew ist für sie zuständig. Verdacht auf Entführung, Commander?”

Miller wendet sich an dich: “Ich bin sicher, dafür gibt es eine Erklärung.”

Du erzählst Miller, wie Svenson an Bord gekommen ist, lässt aber hier und da ein paar unwichtige Details aus, wie die Sache mit Alessandro oder die Tatsache, das sie eine Telephatin ist. Miller hört sich alles in Ruhe an und schaut dann zu seinen beiden Begleitern. Einer von ihnen will grade etwas sagen, aber Miller fährt ihm über den Mund.

“Überprüft die Ladung, ich komme hier alleine zurecht.”

“Commander Miller, bei allem Respekt, das ist gegen das Protokoll,” entgegnet der jüngere der Beiden.

“Petty Officer Bower, widersetzen sie sich etwa einem direkten Befehl?!”

“Nein Commander aber...”

“Kein aber, ausführen!”

Beide Soldaten: “Jawohl, Commander!”

Du nickst Franklin zu, der den Soldaten nach unten folgt, während Miller die Tür Richtung Luftschleuse schließt.

“Angenommen ich glaube euch und Anna ist wirklich auf diese Weise zu euch gekommen, dann müsste ich mich dennoch mit der Verwaltung auf Europa in Verbindung setzen. Ein langwieriger Prozess und wir alle müssten hier warten. Alternativ könnte ich das alles, bis zur nächsten Kontrolle, vergessen und wir haben dann wieder ein Problem und ich müsste, weil es der 2. Vorfall ist, meine Vorgesetzten informieren. Die 3. Möglichkeit wäre, ich trage einen von euch in Annas Ausweis und die Sache ist erledigt. Dafür müsste ich dann aber eine Gebühr von 2000 Credits erheben.”

Du zahlst die 2000 Credit und Miller holt einen der Scaner hervor.

“Gut. Dann wollen wir mal. Wen soll ich eintragen?”

Vega und Huber gleichzeitig: “Mich!”

Und auch Kato hebt die Hand. Miller verdreht die Augen und schaut zu dir.

“Ich werde nur einen Namen eintragen. Entscheide dich, bevor die anderen wieder da sind.”

Du überlegst kurz und schaust dann zu Anna: “Wen möchtest du?”

Wortlos greift Anna nach Martinas Hand.

“Da haben Sie ihre Antwort, Commander.”

Miller nickt und trägt Martina in Annas Ausweis ein.

“Dann müssen wir nur noch eine Person überprüfen.”

Er stellt sich vor Vega und scannt sie.

“Verena Gartner von der Venus,” beginnt er, dann das Geburtsdatum, ehe er die Stirn in Falten legt.

“Ehemalige Soldatin der venusianischen Streitkräfte. Lizenz zum tragen einer Waffe... tragen sie grade eine Waffe, Major Gardner?”

“Ja, Commander,” antwortet Vega gefährlich ruhig und leise. Miller weicht einen Schritt zurück und Vega spricht weiter: “Waren Sie auch auf der Venus, Commander? Waren sie bei den Landetruppen?”

Miller wird mit jedem Wort nervöser und blasser. Seine rechte Hand ruht inzwischen auf dem Griff seiner Waffe und er lässt Vega nicht mehr aus den Augen.

“Beruhigen sie sich, Commander. Niemand hat vor, sie zu töten,” versuchst du Miller zu beruhigen.

“Sprech da nur für dich,” meint Vega. “So wie er drein schaut, war er auf der Venus und nicht nur im Orbit.”

Vega lächelt den Marsianer gefühllos an, der daraufhin noch einen Schritt weiter nach hinten geht und langsam seine Waffe zieht.

“Commander, es reicht. Niemand aus meiner Crew stellt eine Gefahr dar, auch wenn Vega ziemlich provoziert. Stecken sie die Waffe wieder weg.”

Anna versteckt sich leicht hinter Martina und gibt ein leises, ängstliches Wimmern von sich, das Vegas Mimik und Verhalten schlagartig ändert. Sie hebt vorsichtig und in friedlicher Art ihre Hände.

“Verzeihung, Commander,” bringt sie erstaunlich sanft hervor, “wir wollen hier doch keinen beendeten Krieg weiterführen. Ich bin nur Mitglied einer Frachtercrew und sie arbeiten nur beim Grenzschutz.”

Langsam steckt Miller seine Waffe wieder weg und greift zum Funk.

“Wie weit seit ihr im Frachtraum?!” fragt Miller gereizt.

Ihr hört die Antwort nicht aber Miller nickt leicht.

“Und was dauert da so lange?!... Wir rücken ab, sieht zu, das ihr hoch kommt oder ich lass euch hier.”

Miller klingt mehr als nur ein wenig gereizt. Es dauert keine 2 Minuten und die beiden Soldaten sind mit Franklin wieder in der Messe.

“Beanstandungen bei der Fracht?!”

“Nein, Commander.”

Miller nickt und holt ein Datenpad hervor, tippt darauf rum und schiebt dann etwas vom Pad zu Franklin.

Miller: “Überprüfung ohne Beanstandung beendet.”

Einer der Soldaten öffnet seinen Mund aber ein kurzer Blick von Miller lässt ihn selbigen sofort wieder schließen.

Franklin und du begleiten die Soldaten noch zur Luftschleuse.

Miller: “Vielen dank für ihre Kooperation und einen guten Flug.”

Damit verlassen die Soldaten die Gorda und das Kriegsschiff dockt ab. Du lässt die Crew auf der Brücke zusammen kommen und nimmst selber auf dem Platz des Kapitäns platz, so dass Anna sich auf den Kopilotensitzt setzen muss.

“Wie lief es unten im Frachtraum?”

Franklin: “Die Beiden waren nicht sonderlich gründlich und haben sich mehr über das Verhalten des Commanders aufgeregt. Solche Kontrollen sind leider häufig am Mars-Gate.”

Es sind immer noch 10 Schiffe vor euch am Gate also redest du weiter.

“Die Sache mit Anna hat sich ja zum Glück auch klären lassen. Commander Miller scheint über ein kleines Extraeinkommen froh zu sein und Martina ist nun Annas Vormund.... Ein kleines Problem hatten wir aber doch...” du schaust dabei zu Vega. Es sind noch 4 Schiffe vor euch.

Vega: “Ja... tut mir leid, mein Temperament ist etwas mit mir durchgegangen…”

Vega steht auf und reicht dir ihre Waffe.

“Behalt du sie lieber wieder. Ich weiß jetzt zumindest, dass ich sie bekomme, wenn ich sie brauche.”

Huber: “Und wir wissen endlich deinen Namen, Major.”

Vega und auch Franklin wollen grade etwas sagen, als sie vom Funk unterbrochen werden.

“Gatekontrolle an Frachter Gorda, Ziel nennen.”

Franklin: “Hier Frachter Gorda, unser Ziel ist das Gate am Makemake.”

“Verstanden Gorda. Gate wird aktiviert.”

Der Sprung unterbricht erst einmal euer Gespräch. Du schüttelst dich leicht, nachdem ihr das Gate am Makemake verlassen habt. Von hier aus gesehen, ist die Sonne kaum mehr als ein weiterer Stern. Immerhin seid ihr nun rund 45 AU von ihr entfernt. Hier ist es dunkel, leer und kalt.

Roxy: “Synchronisiere die Uhren mit dem Gatesystem. Dauer des Sprungs waren 22 Stunden, 12 Minuten und 43 Sekunden. Willkommen am Makemake. Berechne Kurs zum Ziel.”

Nachdem alle wieder klar im Kopf sind, meint Vega: “Lassen wir das Thema bitte.”

Franklin redet noch mit der Raumüberwachung von Makemake und übermittelt den Prüfbericht vom Mars sowie die Frachtpapiere, bevor er einen Kurs setzt und die Gorda beschleunigt.

“4 Tage brauchen wir zur Bergbaustation. Lehnt euch zurück und genießt den Flug,” meint er und langsam verlassen alle die Brücke. Nur Anna schaut noch fasziniert aus dem Fenster.

“Vega, können wir und kurz unterhalten?” fragst du und deutest auf dein Quartier.

Vega nickt und folgt dir. Bevor du anfängst zu reden, willst du erst einmal die Waffe wegschließen. Du hast den Save grade wieder geschlossen, da ergreift Vega das Wort.

“Ja, mein Name ist Major a.D. Verena Gartner und ich war die Kommandantin der Südlichen Truppen von New Eden. Wir haben damals die volle Wucht des Angriffs abbekommen... unsere Linie hielt nicht lange stand und ich gab den Befehl zum Rückzug... ich wusste das wir dann in der Stadt kämpfen würden...”

Du setzt dich zu ihr auf das Sofa in deinem Quartier und hörst ihr schweigend zu.

“Hätten wir nur länger durchgehalten... so viele sinnlose Tote...” sie lacht bitter auf.

“Nach dem Krieg wurde ich in den Präsidentenpalast gerufen... meinen 'glorreich Verteidigung von New Eden sei ein Beispiel für jeden Venuzianer'. Welch Zynismus. Ich musste mit ansehen, wie meine Leute von Granaten getötet wurden, wie fliehende Zivilisten erschossen wurden... An diesem Tag war nichts Glorreich... ich erhielt den höchsten Orden der Venus und mein Vorgesetzter mein Auszrittsgesuch, was er akzeptierte. Den Orden habe ich einem Mädchen geschenkt, die bei dem Angriff ihre Eltern verloren hat. Sie hatte ihn mehr verdient... einige Marssoldaten nennen mich wohl die Amazone von New Eden... ich frag mich warum...”

Vega sitzt zusammengesunken da, das Gesicht in den Händen vergraben. Du rückst neben Vega und nimmst sie schweigend in den Arm. Kurz zuckt sie dabei zusammen und versteift sich aber entspannt sich schnell wieder und sackt in sich zusammen.

So sitzt ihr fast eine halbe Stunde ehe sich Vega langsam löst und ein danke murmelt.

Vega: “Ich sollte aber gehen. Nicht das noch Gerüchte aufkommen.”

Sie erhebt sich und macht Anstalten zur Tür zu gehen. Du lässt Vega gehen und sagst nichts weiter. Der Rest des Tages verläuft ereignislos, selbst das Unterhaltungsprogramm ist eher mäßig. Das Spiel im Zero-g-Fußball, zwischen den Starport Kickers und dem 1.FC Neu Berlin vom Saturnmond Dione war ein 0:0 ohne dabei wirklich spannend zu werden. Hier draußen war wesentlich weniger los wie im Asteroidengürtel und selbst Piraten waren eher weiter weg von den Gates.

So verging auch der 2. Tag eures Flugs träge und langweilig. Zur besten Sendezeit hat sich Martina den großen Bildschirm gekapert, um die Übertragung der low gravity Leichtathlerikmeisterschaften auf dem Titan sehen zu können.

In der Nacht zum 3. Tag eurer Reise, wirst du von einem Alarm aus dem schlaf gerissen.

Roxy: “Eingehender Notruf, Kapitän.”

Verschlafen stehst du auf und gehst direkt Richtung Cockpit. In der Messe triffst du Franklin, der auf dem selben Weg ist.

Mouton hat grade Brückendienst.

Mouton: “Der Notruf kommt über die Langstreckenkommunikation aber nicht über ein Relais und wir empfangen es grade so.”

Er schaltet den Notruf auf die Lautsprecher: “Dies ist ein Notruf. Frachter Hermes 179. Reaktorleck und totaler Energieausfall. 5 Mann Besatzung.” Gefolgt wird der Notruf vom gepiepsten Morsecode für SOS. Danach beginnt er wieder von vorne.

Franklin: “Wie weit vom Kurs ist der Notruf?”

Mouton: “Etwa ein halber Tag, also einen Tag Umweg.”

Franklin Flucht vor sich hin. “Andere Schiffe in der Nähe?”

Roxy: “Zwei weitere Frachter sind in diesem Sektor. Sie werden den Notruf in 12 und 26 Stunden empfangen.”

Franklin: “Reicht der Treibstoff für den Umweg und die restliche Strecke bis zurück zum Gate?”

Roxy: “Ja, mit einer Reserve von 1%.”

Mouton: “Das ist verflucht wenig.”

Franklin: “Ist es aber wir müssen eigentlich helfen...”

Du: “Versuch sie mal zu erreichen.”

Franklin setzt sich an die Kommunikationsstation.

“Hermes 179, hier Frachter Gorda, bitte kommen!”

Er wiederholt den Ruf noch 3 mal, dann ertönt die leicht mechanische Stimme einer KI.

“Hier die Schiffs-KI der Hermes 179 an die Gorda.”

“Wie ist dein Status?”

“Ich bin manövrierunfähig und der Hauptreaktor ist offline. Notenergie reicht noch für 8 Stunden, Lebenserhaltung noch für 9.”

“Status der Crew?”

“3 Verletzte, 2 Tote, ein Vermisster. Ein Passagier ist verletzt. Der 1. Offizier bittet um schnelle Hilfe.”

Mouton: “Hört sich ernst an...”

Franklin, nur an euch: “Oder es ist eine Falle von Piraten. Wäre nicht das erste mal, dass sie einen falschen Notruf absetzen aber vom Gesetz her, müssen wir helfen.”

Roxi: “Bestätige. Die Gesetze für den Raumverkehr sind da eindeutig. Einem empfangenen Notruf muss gefolgt werden.”

Franklin: “Wir könnten natürlich das Kommunikationslog... überarbeiten und den Notruf einfach ignorieren...”

Mouton: “Ich bin definitiv für helfen, auch wenn die Gefahr besteht, dass es Piraten sind. Ganz unbewaffnet sind wir ja nicht.”

Franklin: “Im Gegensatz zu Piraten haben wir zwar nur ein Geschütz aber relativ gute Schilde... und Vega kann sich in die Luftschleuse stellen und mit ihrer Pistole schießen.”

Der letzte Teil trieft nur so vor Sarkasmus.

Du: “Nimm Kurs auf die Hermes.”

Mouton nickt und ändert den Kurs.

“Wie lange, bis wir die Hermes erreichen?”

Roxy: “6 Stunden 22 Minuten bis zum Rendezvous mit der Hermes 179.”

Mouton: “Ihr solltet noch etwas Schlafen. Ich werde in einer Stunde von Hero abgelöst und informiere ihn dann.”

Franklin: “Wir sollten die anderen Wecken und die Ausrüstung überprüfen und vorbereiten.”

Mouton: “Dafür ist nachher doch auch noch genug Zeit.”

Du: “Lass uns eben über die Ausrüstung schauen und sie vorbereiten. Die Anderen sollten ausgeruht sein, wenn wir ankommen.”

Franklin nickt: “Gut. Aber vorher sollten wir uns richtig anziehen. Roxy, du hilfst auch.”

Roxy: “Mein Körper ist voll geladen und einsatzbereit.”

Ihr zieht euch an und prüft die Ausrüstung. Die Raumanzüge sind in Ordnung, genau wie das schwere Werkzeug und die Erste Hilfe Ausrüstung.

Franklin: “Mit nur einer Luftschleuse wird das interessant. Wenn wir angedockt sind, kann keiner raus. Hoffen wir mal, dass wir das nicht müssen.”

Mouton über Intercom: “Hermes hat sich noch mal gemeldet. 2 weitere gelten nun als vermisst. Verflucht, was ist da los!”

Langsam werden alle wach und ihr informiert sie über die Lage. Huber geht sofort auf die Krankenstation und bereitet diese vor. Vega wirkt nervös während Kato und Fernandes direckt losgehen um ihre Werkzeuge zu holen.

Anna setzt du an die Kommunikation.

Wenig später kommt die Hermes in Sicht. Sie ist ein Frachter der Merkur-Klasse. 400 Meter lang mit einem Antimateriereaktor und etlichen Antriebseinheiten.

Franklin: “Nur 5 Mann Besatzung und ein gigantisches Ladevolumen. Ich kenne die sonst nur aus dem Gürtel.”

Anna: “Der Notruf hat aufgehört.”

Mouton: “Kein weiteres Schiff auf den Sensoren.”

Franklin bremst die Gorda sanft ab, als ihr näher kommt, während Mouton die Sensoren studiert. Er vergrößert einen Ausschnitt der Hermes. Eine der Luftschleusen steht offen und in der Nähe treiben 3 leblose Körper. Vega an der Taktik schaut sich die Leichen genauer an.

“Einer ist erschossen worden, wenn ich das richtig sehe,” meint sie dann trocken.

Langsam fliegt Franklin einmal um das andere Schiff und begutachtet es von außen, während Anna versucht, es zu erreichen. Eine der Ladetüren ist offen und langsam schwebt Eis in das All.

Mouton: “Laut den Sensoren ist der Reaktor herunter gefahren aber das Schiff hat noch Energie.”

Vega: “Keine Kampfspuren an der Hülle.”

Franklin: “Zwei offene Luken sind nie ein gutes Zeichen.”

Anna: “Und sie antworten nicht mehr. Nicht mal die KI.”

Du: “Bring uns mal näher an die Toten ran.”

Franklin nickt und tut dies. Die drei tragen Arbeitskleidung, wie bei einer Crew zu erwarten ist. Einer weist eine Schussverletzung auf, die andern zeigen auch Spuren und Verletzungen aber ihr könnt nicht erkennen woher.

Franklin: “Vielleicht kann Martina da mehr zu sagen.”

Du rufst Martina über das Interkom und 2 Minuten später ist sie auf der Brücke.

Du: “Was denkst du, wie sind sie gestorben?”

Martina betrachtet die Leichen in der Vergrößerung und überlegt eine Weile.

“Einer ist erschossen worden, das ist klar. Der zweite sieht aus, als hätte ihn das Vakuum getötet aber so ist das schwer zu sagen. Beim 3. bin ich mir nicht sicher. Hätte ich sie an Bord könnte ich das genauer sagen. Können wir sie an Bord holen?”

Über das Interkom rufst du Fernandes, damit er die Leichen ins Schiff bringen kann. Er hat die meiste Erfahrung bei EVA's. Während er einen Raumanzug anzieht, bringt Franklin die Gorda, so nah es geht, an die Leichen heran.

Nachdem die Luftschleuse wieder geschlossen ist, schaltet ihr die Gravitation aus und bringt die tiefgefrorenen Toten in die Krankenstation.

Martina: “Die Untersuchung wird etwas dauern, grade da ich die erst auftauen muss.”

Du: “Bring uns noch mal an den offenen Laderaum heran, Benjamin, aber diesmal so, dass wir reinschauen können.”

Franklin nickt und bringt die Gorda in Position. Wegen dem ganzen Eis ist es nicht so einfach und er kommt nicht sehr nahe heran aber es reicht, um einen guten Blick in den Laderaum zu bekommen.

Kato:” Das da hinten ist kein Eis.”

Er deutet in eine Ecke, in der ein zerbrochener Glaskolben ist, wie er auch in der Gorda war. Du rufst die Mannschaft zusammen und erzählst ihnen von deinen Erlebnissen nach dem Erwachen. Das du niedergeschlagen wurdest, von den Toten, dem zerbrochenen Behälter im Frachtraum, wo er hin sollte und vom ausgeschalteten Hauptcomputer.

Alle hören aufmerksam zu und ihre Minen werden von Minute zu Minute finsterer.

Vega: “Klingt nach einer neuen Waffe. Stellt euch vor, was das auf einer Station anrichten würde. Wäre sehr effektiv.”

Franklin: “Bei einer Gatestation würde es Schiffe stranden lassen. Vermutlich würden sie versuchen an Bord zu kommen, nur um das selbe Schicksal zu erleiden.”

Mouton: “Damit könnte man den ganzen Raumverkehr auf ein Pre-Gate-Level zurückwerfen und die Planeten isolieren. Die im Gürtel und die hier draußen würden dann vermutlich schlicht verhungern. Wer tut so etwas?”

Franklin: “Wir müssen an Bord und vernichten, was da ist.”

Vega: “Mit nur einer Waffe? Das ist viel zu gefährlich. Soll die Gatestation doch ein Kriegsschiff schicken und die Hermes einfach sprengen.”

Huber: “Noch könnten Überlebende auf dem Schiff sein!”

Du: “Wir haben noch eine 2. Waffe aber nur eine alte mit Massegeschoss.”

Vega: “Na toll, eine Museumswaffe...”

Franklin: “Wenn da noch jemand lebt, müssen wir an Bord.”

Du: “Fliegen wir noch einmal langsam um das Schiff, nicht dass wir etwas übersehen haben.”

Franklin nickt und tut dies.

Huber, etwas missmutig: “Ich bin auf der Krankenstation und untersuche den Toten weiter...”

Und mit diesen Worten rauscht sie von der Brücke. Kurz darauf hört ihr einen ziemlich schrillen Schrei von ihr.

Du stürmst los: “Vega mitkommen!”

Der Satz war unnötig und Vega erreicht die Tür vor dir.

In der Messe angekommen erwartet euch ein bizarres Bild. Die geborgene Leiche bewegt sich langsam auf Huber zu, die sich mit einem Infusionsständer zu wehren versucht. Die Augen der Leiche sind komplett Schwarz und auch seine Adern treten Schwarz hervor. Ihre Bewegungen sind langsam und stockend, als wäre sie noch nicht ganz aufgetaut.

Vega geht sofort zu Huber und nimmt ihr den Ständer ab.

Vega:” Waffe!”

Huber:” Nicht auf das Ding schießen! Das was da drinnen ist, sollte drinnen bleiben. Raus damit!”

Du schnappst dir einen Stuhl.

“Zur Luftschleuse!”

Vega nickt und ihr versucht ihn Richtung Tür zu bekommen. Huber hat sich ins Cockpit geflüchtet aus dem jetzt Fernandes kommt und euch hilft. Mit großer Mühe schafft ihr es, euren Gegner in den Gang zu bewegen aber weiter bekommt ihr ihn nicht, da er immer stärker und beweglicher wird.

Du:” Roxy, öffne die Luftschleuse, beide Türen. Sicherheitsüberbrückung Alpha Omega 11749 grün.”

Roxy:” Verstanden.”

Sofort setzt ein starker Sog ein, als die Atmosphäre ins Vakuum gezogen wird. Du lässt sofort den Stuhl los und hältst dich fest, genau wie Vega und Fernandes. Die Leiche hingegen wird recht schnell aus dem Schiff gesaugt und Roxy schließt die Luftschleuse wieder.

Roxy: “Warnung! Sauerstoffniveau kritisch. Kabinendruck bei 0.8 Atmosphären. Sauerstofftanks bei 5%.”

Vega flucht vor sich hin und Fernandes grummelt:” Toll... ein Problem gelöst und ein neues bekommen. Die Luft aus dem Frachtraum wird uns etwas helfen aber ob das reicht?”

Vega: “Vielleicht hat die Hermes noch gefüllte Tanks aber dafür müssen wir andocken und da habe ich wenig Lust zu.”

Du: “Roxy, Frachtraum evakuieren.”

Roxy: “Verstanden. Kabinendruck wird 0,9 Atmosphären erreichen.”

Ihr geht zurück auf die Brücke.

Du: “Benjamin, dock an die Hermes an. Hoffentlich können wir uns Sauerstoff von ihnen holen.”

Franklin: “Das hoffe ich auch. Sonst wird es eng bis zur Station.”

Franklin dockt die Gorda vorsichtig an und die verriegelnde Luftschleuse ist deutlich zu hören.

Roxy: “Andockvorgang komplett. Transfer von Energie möglich, Transfer von Gasen blockiert.”

Vega und Franklin fluchen leise vor sich hin.

Fernandes: “Die haben das bestimmt manuel geblockt, damit keiner klauen kann. Das ist aber schnell wieder freigegeben, wir müssen nur an Bord gehen.”

Huber: “Dann könnt ihr auch gleich nach dem Rest der Crew suchen, vielleicht gibt es doch überlebende.”

Du: “Vega, Philipe, zieht euch Raumanzüge an, wir drei gehen rüber.”

Vega: “Nur wenn ich meine Waffe bekomme, alles andere wäre dämlich.”

Huber: “Und ich bereite eine Dekon vor, nicht das ihr was aufs Schiff schleppt.”

Du gibst Vega ihre Waffe und ziehst dann auch einen Raumanzug an. An der Luftschleuse erwartet euch schon Hero.

Hero: “Der Druck in der Hermes liegt bei einer Atmosphäre aber die Schwerkraft ist aus. Viel Erfolg.”

Ihr geht in die Luftschleuse und die Tür hinter euch schließt sich. Die Außentür der Gorda geht auf, die der Hermes aber nicht. Fernandes öffnet diese von Hand und ihr betretet das andere Schiff. Hier ist alles dunkel, auch die Kontrollpanels. Auch die Innentür muss Fernandes also von Hand öffnen.

Fernandes: “Wir sollten erst einmal die Energie wieder einschalten, am Besten im Maschinenraum.”

Vega: “Ich bin dafür, erst einmal auf die Brücke zu gehen.”

Du: “Vega, geh zur Brücke, Fernandes, geh zum Maschinenraum, ich öffne die Luftschleuse, so können wir zumindest über die Gorda Luft lagern.”

Vala:“Wir sollten uns nicht trennen.”

Huber über den Funk: “Und wenn die Luft kontaminiert ist?”

Du: “Fernandes, geh zum Maschinenraum und schau nach, was da los ist. Vega, wir gehen zur Brücke.”

Im Schein der Helmlampen macht ihr euch auf den Weg zur Brücke und schaut euch dabei um. Die Messe der Hermes ist ein einziges Durcheinander aber es ist schwer zu sagen, ob es nur an der fehlenden Schwerkraft oder an etwas anderem liegt. Ihr erreicht die Tür zur Brücke, nur um festzustellen, dass diese versiegelt wurde. Es dauert einige Minuten, bis du die Versiegelung umgangen hast und die Tür zum Cockpit ein Stück aufspringt. Mit Vega zusammen schiebst du sie ganz auf. Das Cockpit ist dunkel und nur die Anzeige für den Notruf blinkt. Neben dem Copilotensitz liegt der Körper der Schiffs-KI auf dem Boden und hat einen großen Maulschlüssel in der Hand.

Vega: “Ein Asimovblocker?”

Du: “Könnte sein ist aber unwahrscheinlich. Auf Konzernschiffen sieht man die selten.”

Vega: “So oder so sollten wir die KI nicht aktivieren.”

Huber: “Und den Notruf auf das Quarantänesignal umstellen.”

Vega: “Dir Brücke hat keinen Saft, Martina. Es ist ein Wunder, dass der Notruf noch läuft.”

Franklin: “Bei dem Schiffstyp hat die brücke ihre eigene Notversorgung.”

Du tippst auf die Ingenieurskonsolo und diese springt an. Langsam gehst du die Anzeigen durch.

Gravitation: offline Atmosphäre: 1,1 bar Sauerstoff: 17% CO2: 2% Argon: 8%

Helium 1,1% Temperatur: 29,8°C/302,95 K Hauptreaktor: offline Notstrom: offline Hauptcomputer: offline Batterien: 87% Transponder: offline Kommunikation: eingeschränkt Vega stellt währenddessen den Notruf aus. Du: “Die Luft sieht seltsam aus. So eine Zusammensetzung habe ich noch nie gesehen.”

Vega: “Kann man den KI-Körper ausschalten?”

Du: “Ja.”

Franklin: “Im Maschinenraum sieht alles gut aus. Ich könnte den Reaktor wieder einschalten.”

Vega fasst die Logs zusammen, die sie grade gelesen hat: “Seit ihrem Abflug von einer Bergbaustation gab es immer wieder Probleme auf dem Schiff. Der Kapitän und der Rest der Crew gingen davon aus, dass ihr Passagier, der seit dem Stopp an Bord ist, ihr Saboteur war und sie sperrten ihn in sein Quartier. Die Probleme gingen aber weiter und selbst die KI wendete sich gegen die Crew.”

In dem Moment springt der Notstrom an und die Lampen begannen nach und nach das Schiff zu beleuchten.

Vega: “Vermutlich ist er immer noch in seinem Quartier. Zumindest steht hier nirgendwo, das sie ihn rausgelassen haben.”

Das Lüftungssystem springt jetzt auch an und beginnt mit dem Luftaustausch. Du schaust zu den Luftwerten.

Der Sauerstoffgehalt sinkt weiter, während der Argon- und Heliumanteil weiter steigen. Auch der Druck wird höher. Dann erscheint auch noch ein weiterer Wert in Rot und Blinkend.

Chlor: 0,001%

Du springst auf und versuchst die Umweltkontrolle umzustellen aber du kannst sie nur ausschalten, die restlichen Steuerungen sind gesperrt.

Vega: “So kommt zumindest kein weiteres Chlor ins Schiff. Wir sollten dennoch nach dem Passagier schauen.”

Fernandes: “Ich kann von hier aus versuchen die Umweltkontrolle zu entsperren.”

Du: “Vega, geh zum Passagier und bring ihn zu Martina.”

Von Vega kommt ein knappes 'Jawohl' und sie geht los. Du widmest dich wieder den Logeinträgen und stellst schnell fest, dass sie denen deines alten Kapitäns ähneln.

Der Passagier von der Bergbaustation hatte sich der Crew der Hermes wohl als Xenoarchäologe vorgestellt. Von sowas hast du noch nie gehört. Er hatte ihnen 2000 Credits angeboten, wenn sie ihn zum Makemake bringen. Eine hohe Summe für einen kurzen Flug, das hättest du auch nicht abgelehnt.

Vega über Funk: “Ich hab den Passagier. Er ist bewusstlos. Ich bringe ihn zur Luftschleuse.” Und dann viel leiser: “Zum Glück ist die Schwerkraft aus... alleine hätt ich den nicht bewegt...”

Fernandes über Funk: “Das Reaktorkühlsystem ist Sabotiert worden. Das hätte böse enden können.”

Du stöberst noch etwas weiter durch die Logs und stellst dabei fest, dass die Selbstzerstörung erst aktiviert und dann wieder deaktiviert worden ist, kannst aber nicht feststellen von wem, deine Zugriffsrechte reichen dafür nicht.

Vega über Funk: “Passagier übergeben.”

Du: “Fernandes, Vega, schaut euch mal in den Quartieren um, ich schau mal, was der Computer noch her gibt.”

Du brauchst einige Minuten um etwas tiefer in das System vorzudringen. Da die KI momentan nicht aktiv ist, geht das relativ einfach. Du erhälst Zugang zu den Umweltkontrollen und könntest beginnen, Sauerstoff zur Gorda zu Pumpen. Auch einige weitere Logs sind nun zugänglich aber diese bringen keine neuen Erkenntnisse.

Du: “Martina, wenn dein Patient wieder aufwacht, versuch mal so viel wie möglich von ihm zu erfahren. Je mehr wir wissen, umso besser ist es.”

Huber: “Ich versuche es.”

Kato: “Ich helfe ihr und Anna kann überprüfen, ob er lügt, wenn sie sich das zutraut.”

Du: “Wenn Anna will, lass sie helfen und vielleicht sollten wir den Passagier fixieren, nicht das wir noch eine Überraschung erleben.”

Kato: “Verstanden.”

Du: “Vega, Philipe, wie siehts bei euch aus?”

Vega: “Ich hab bei dem Passagier ein paar seltsame alte Dinger gefunden, wie dein das du auf Orwell gekauft hast, sonst bisher nichts interessantes.”

Fernandes: “Ich hab eine Plasmapistole gefunden ansonsten nur Chaos.”

Du startest den Sauerstofftransfer.

Du: “Die Waffe und die Artefakte sollte wir mitnehmen.”

Du bemühst dich, tiefer in die Schiffssysteme zu gelangen aber schaffst es einfach nicht. Moment, Mouton war doch ein Computerspezialist, vielleicht kommt er ja tiefer in die Schiffssysteme. Du schaust auf den Sauerstofftranfer, der noch 30 Minuten dauert. Eilig hätten wir es ja nicht aber noch jemanden auf das Schiff holen? Andererseits könnten wir dann auch Treibstoff umladen, ohne zu bezahlen.

Du: “Mouton, kommst du bitte auch rüber, ich komme mit dem Bordcomputer nicht weiter.”

Mouton: “Unterwegs.”

Huber: “Mein Patient ist aufgewacht und redet die ganze Zeit von einer Bombe im Maschinenraum aber mehr haben wir noch nicht aus ihm heraus bekommen.”

Fernandes: “Ich habe da nichts gesehen aber ich habe auch nicht nach einer Bombe gesucht.”

Vega: “Wir müsse dem auf alle Fälle nachgehen.”

Anna: “Ich könnte versuchen an seine Erinnerungen zu kommen.”

Du: “Versuch es Anna.”

Mouton: “Ich warte dann doch lieber etwas.”

Nach einigen Minuten meldet sich Huber: “Anna meint da ist eine Antimateriefalle ohne Strom bei den Treibstofftanks.”

Fernandes: “Wenn wir die finden ist sie leicht entschärft. Sie braucht nur neuen Strom.”

Vega: “Wenn wir sie denn rechtzeitig finden.”

Du schaust zu den Anzeigen. Der Sauerstofftranfer wäre in 10 Minuten abgeschlossen.

Du: “Wir verschwinden hier.”

Du schaltest noch den Sauerstofftransfer aus und gehst dann zur Luftschleuse wo Vega und Fernandes schon auf dich warten. Die Beiden hatten auch schon einige Kisten in die Luftschleuse befördert, was wohl die Artefakte sind. Vega schliest die Tür hinter dir und die beiden Schiffe trennen sich.

Huber: “Ich habe euch was zum reinigen der Raumanzüge in die Luftschleuse gelegt, macht euch sauber bevor ihr an Bord geht.”

Ihr reinigt die Kisten und eure Raumanzüge in der Luftschleuse und zieht diese danach aus. Das Arbeiten in den Anzügen ist immer wieder anstrengend und so seit ihr alle drei ziemlich durchgeschwitzt. Mouton öffnet euch die Tür und ihr lasst erst einmal alles in der Luftschleuse liegen, es gibt grade wichtigeres zu tun. In der Messe sitzen Anna und Martina auf dem Sofa, wobei Martina die junge Telepathin im Arm hat und tröstet. Du gehst Richtung deines Quartiers, während Fernandes und Vega Richtung ihres Quartiers gehen. An deiner Tür bleibst du stehen und schaust zu Huber.

“Wie geht es dir, Anna?”

Anna: “Geht schon... waren nur keine schönen Erinnerungen von ihm...”

Du: “Und wie geht es unserem Patienten?”

Huber: “Er ist wieder bewusstlos. Das Medibett kümmert sich um ihn aber das wird noch dauern, mindestens einen Tag, vermutlich länger.”

Du nickst und gehst dann in dein Quartier. Du ziehst dich aus, stellst dich in die Dusche und aktivierst sie. Sofort beginnen die Schallwellen den Dreck von deiner Haut zu befördern. Die Wasseraufbereitung der Gorda ist leider nicht groß genug für eine richtige Dusche. Was würdest du für eine echte Dusche grade geben, für warmes Wasser das über deinen Körper rinnt.

Die Stimme von Franklin reist dich aus deinen Gedanken, als dieser über die Sprechanlage zu hören ist.

“Achtung, Trümmer!”

Du hälst dich, so gut es geht, fest und wartest auf den Einschlag. Kurz darauf gibt es einen Lauten knall und die Gorda wird stark durchgeschüttelt. Deine Hand rutscht ab, du fällst nach hinten und schlägst mit dem Hinterkopf gegen die Wand der Schalldusche. Dir wird kurz schwarz vor Augen und du greifst dir an den Hinterkopf, nur um vor Schmerzen die Hand sofort zurückzuziehen. Benommen betrachtest du deine blutigen Finger. Benommen tastest du nach dem Unterarmdisplay, das bei deiner Kleidung liegt und aktivierst das Intercom.

“Schadensbericht.”

Dir ist schlecht, schwindelig und dein Kopf beginnt immer schlimmer zu schmerzen. Den drang dich zu übergeben kannst du gerade so unterdrücken.

Kato über Interkom: “Nur ein paar Dellen in der Hülle, mehr nicht. Das Teil war groß aber hat uns flach erwischt.”

Du über Interkom: “Gibt es Verletzte?”

Kato: “Auf der Brücke nicht.”

Vega: “Philipe hat wohl ein paar Prellungen, mir geht es gut.”

Huber: “Anna und mir ist nichts passiert.”

Du: “Könntest du dann eben zu mit kommen, Martina?”

Huber: “Unterwegs.”

Kurz darauf kommt Martina mit einem MediKit in dein Quartier und beginnt sofort damit, dich zu untersuchen und zu behandeln. Während sie dir einen Verband anlegt, grummelt sie: “Wir haben das ganze Sonnensystem bevölkert, können uns schneller als das Licht fortbewegen aber Wunden müssen wir immer noch mit Wundkleber und Verbänden behandeln. Waffen waren wieder mal wichtiger...”

Sie gibt dir noch eine Injektion.

Huber: “Zumindest haben wir keine Spritzen mehr sondern haben uns da was aus den alten SciFi-Serien abgeschaut. Du solltest dir etwas Ruhe gönnen. Geht’s mit dem anziehen oder brauchst du Hilfe?”

Du: “Ich denke, etwas Hilfe wäre nicht schlecht.”

Huber hilft dir in deine Kleidung.

Huber: “Du solltest dich wirklich ausruhen. Du hast vermutlich eine Gehirnerschütterung.”

Du: “Ich muss erst einmal auf die Brücke und nach dem Rechten schauen.”

Huber: “Du weist schon, dass du einen ersten Offizier hast, oder?”

“Ja weiß ich.”

Wackelig gehst du zur Brücke.

Du: “Wie ist die Lage?”

Franklin: “Wir sind wieder auf Kurs. In 33 Stunden sind wir am Ziel.”

Du machst dich, verfolgt von Hubers missbilligen Blicken, auf den Weg zu den Crewquartiere und hast etwas Probleme die Leiter herunter zu kommen. Unten angekommen klopfst du an die Tür vom Quartier, das Vega und Fernandes sich teilen. Vega öffnet dir in Unterwäsche.

Du: “Wirklich alles gut bei euch?”

Vega: “Uns geht es besser als dir. Sieh zu, dass du dich richtig behandeln lässt.”

Vega mustert dich dabei besorgt. Du begibst dich wieder nach oben und in dein Quartier. Als du in der Tür stehst, fragt dich Martina noch, ob du ein Schlafmittel möchtest aber du bist so erschöpft, dass du es ablehnst und ins Bett gehst. Nahezu sofort fällst du in einen traumlosen und tiefen Schlaf.