Der Graf ist wieder da
Der Kampf ist vorbei. Wir sammelten uns und versorgten als erstes unsere Wunden. Besonders schwer hatte es ja Qirith getroffen. Auch ich hatte schwere Wunden davon getragen. Also saßen wir nun beisammen und besprachen was als nächstes zu tun sei. Wir stimmten alle überein, dass nun der Kopf des Bürgermeisters an Lady Wachter übergeben werden sollte um die Belohnung zu kassieren.
So hinkten wir also zurück nach Vallaki und betraten das Anwesen von Lady Wachter. Wir klopften an Ihre Tür und Tremos zeigte dem Diener einfach den Kopf des Bürgermeisters. Sofort strahlten seine Augen und er bat uns eifrigst hinein. Im Salon empfing uns nun die Lady.
Sonst sehr zurückhaltend, wie es ihre Art war, strahlte sie nun über das ganze Gesicht und konnte Ihre Freude kaum zurückhalten, als Tremos ihr den Kopf präsentierte. Ich schwöre, es fehlte nicht viel und sie hätte vor Freude in die Hände geklatscht....Sich so über den Tod eines Menschen zu freuen, fühlt sich sehr unschicklich an. ( Ich denke es liegt an meiner Erziehung. Es wurde immer nur sehr leise und förmlich über den Tod geredet). Lady Wachter warf uns einen Beutel, nein fast schon einen Sack zu und wir teilten die 2000 Goldstücke auf
Temos schlug nun vor, auch die Frau des Bürgermeisters aus dem Weg zu schaffen, was Lady Wachter ebenfalls freudestrahlend zur Kenntnis nahm. Sie bot uns nun ein Nachtlager und ein Abendmahl an, was wir gerne annahmen. Uns wurde ein Raum mit 4 Betten gezeigt, und kurz darauf wurde uns das Essen ins Zimmer gebracht. Nun, Tremos und Harrik schleppten einen kompletten Speisewagen in den Raum und wir aßen uns richtig satt....Harrik schlief kurz darauf ein, eine Dauerwurst hing ihm noch zwischen den Lippen...Ich legte mich nun ebenfalls hin und ehe ich mich versah, schlief ich ein.
Am nächsten Morgen, was eher Nachmittag war ( in diesem ständigen Dämmerlicht ist das schwer zu sagen) wurden wir im Salon von dem Diener Lady Wachters empfangen. Er, der normalerweise so verschlossen ist, saß entspannt in einem der Sofas, die wir gestern noch vollgeblutet hatten, und trank einen Tee. Als er uns sah bat er uns in die Stadt zu kommen und führte uns direkt zum Marktplatz, wo sich schon eine große Menschenmenge versammelt hatte. Der Marsch tat mir gut, lockerte er doch meine schmerzenden Muskeln. Der Marktplatz war voll und ich sah die Frau des Bürgermeisters auf dem Schafott kauern. Arme Frau! Lady Wacher stand zusammen mit Vasilli von Holz (Tyriel hätte seine Freude daran gehabt, Vasili sah echt scneidig aus) auf einem Podest vor dem Schafott und sprach zu der Menge.
Sie präsentierte uns als Helden (was wir definitiv nicht sind), die die Stadt Vallaki vom Joch des Bürgermeisters und seiner Schergen befreit hätten. Die Menge reagierte, besser reagierte nicht darauf, so als wüssten die Leute nicht was sie mit dieser Information anfangen sollten. Lady Wachter verurteilte in der selben Rede die Frau des Bürgermeisters zum Tode! Einfach so in einem einzigen Satz. Zu Hause hätte sie wenigstens einen Prozess bekommen...
Tremos trat nun vor und bat darum der Henker zu sein. Lady Wachter genehmigte dies mit einem Nicken. Tremos trat nun auf das Schafott, holte zum Schlag aus und zerschmetterte mit einem gewaltigen Hieb seines Streikolbens den Kopf der Frau. Blut und Hirnmasse spritzte weit ins Publikum hinein. Eine Frau fiel sogar in Ohnmacht! Warum hat Tremos das getan? Er macht mir nicht den Eindruck Spass am töten zu haben, aber danach wirkte er definitv entspannter!
Lady Wachter rief nach der Hinrichtung nun Vasili von Holz zum Bürgermeister aus. Die Menge schien zumindest nicht abgeneigt von dieser Möglichkeit. Letzendlich konnte sich die Menge zu einer Zustimmung durchringen. Vasili trat nun vor, als ob er eine Rede halten wollte. Er blickte in die Menge und seine Augen schienen die einzelne Blicke aufzufangen und dann weiterzuwandern. Plötzlich und unvermittelt geschah etwas unerwartetes. Vasili von Holz verwandelte sich vor aller Augen in den Grafen Strahd! Ein Schauer durchfuhr die Menge und mich selbst. Strahd schien im Dämmerlicht zu leuchten und sprach zu der Menge Vallaki sei nun wieder ein Teil Barovias und wer etwas dagegen hätte solle nun vortreten! Tatsächlich trat ein alter Mann vor und beschimpfte Strahd als Monster...Tremos trat wiederum vor und bat Strahd den Mann töten zu dürfen. Strahd nickte gönnerhaft und Tremos ging auf den Mann zu und schlug mit seinem Streitkolben nach ihm. Der Mann war gewandter als sein alter vermuten ließ und so schlug Tremos daneben. Nun tauchte aber eine weiße Gestalt mit einem Totenschädel als Gesicht hinter dem Alten auf. So schnell, dass die Klinge nur eine verschwommene Spur war, stieß die Gestalt dem Alten ein Schwert in den Rücken und tötete ihn.
Strahd rief der Menge zu, dass nun er wieder herrschen würde. Währenddessen erschienen immer mehr weiße Gestalten in und um die Menge herum und jeder wusste nun was für ein Schicksal ihm blüht wenn er widerspricht. Tremos oder Harrik baten Strahd darum, das Haus de Bürgermeisters durchuchen zu dürfen. Der Graf meinte kurz angebunden, wir sollten nehmen was wir wollten und das Haus dann niederbrennen. Kurz bevor Strahd in einem Feldermausschwarm verschwand lud er noch Tremos zum Abendmahl ein, was Tremos annahm. Was zu den Höllen ist los mit dem Mann?
Wir betraten also das Haus des Bürgermeisters. Auf dem Weg dorthin spürte ich mein schlechtes Gewissen. Was hatten wir getan? Aber was hätten wir tun sollen? Hätten wir anders handeln sollen? Gibt es hier in Barovia richtig oder falsch? Ich versuchte mit meinen Gefährten darüber zu sprechen, aber sie waren entweder selbst in Gedanken versunken oder kümmerten sich nicht um die Ereignisse und wollten nur plündern. Im Haus selbst begannen wir Zimmer für Zimmer zu durchkämmen. Es fanden sich fast nur Beweise für die geistige Umnachtung des Bürgermeisters, so war im Schreibtisch fein säuberlich in einem Register Müll und Essen einsortiert. Mir wurde vom Geruch ein bischen übel. Ansonsten fand ich nichts interessantes im Erdgeschoss und so ging ich nach oben. Meine Gefährten folgten kurz darauf. Ich fand eine verschlossene Tür und öffnete kurzerhand das Schloß.
Hätte ich das lieber nicht getan. In diesem Zimmer befanden sich dutzende Puppen. Alle diese Puppen hatten gruseligerweise eine starke Ähnlichkeit mit Ireena! Mir lief es kalt den Rücken hinunter...Ein kleiner Zettel hing an einer Puppe, der Blinsky als Hersteller nannte. Das hätte ich mir ja denken können. Ich verließ den Raum schnell und schloss ihn wieder zu. Wir sollten das Haus abrennen.
In der Zwischenzeit fand Qidrith einen Zugang zum Dachboden. Es war ein normaler Dachboden voller Gerümpel. Die Besonderheit hier war eine Tür über der ein Totenschädel aus Stein prangte. Qidrith näherte sich der Tür. Plötzlich gab es einen Blitz und der Geruch von Ozon hing in der Luft. Qidrith war in eine Falle getappt. Ein gutes hatte es jedoch, ich konnte die Tür nun problemlos öffnen. HIinter dieser Tür war ein Raum über und über gefüllt mit Schriftrollen, sie lagen überall auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes und auch in den Regalen. Eine große Schriftrolle lag ausgebreitet auf dem Tisch. Sie zeigte eine Art magische Anleitung, soviel konnte ich erkennen. Die Schrift war für mich aber unleserlich. Ich zeigte die Rolle unserem magisch begabten Gefährten Qidrith. Er konnte die Rolle ohne Probleme als Teleportationsalneitung identifizieren. Da Qidrith eine Stimme hörte, bevor er vom Blitz getroffen wurde, schlussfolgerten wir, das der Besitzer der Stimme sich wegteleportiert haben musste. Qidrtith traf alle Vorbereitungen um zu folgen. Wir standen also alle in diesem Kreis und Qidrith startete nun das Ritual.
Irgendetwas muss schiefgelaufen sein, denn wir wurden alle zusammen an den Ort teleportiert, allerdings büßte ich meinen kleinen Zeh ein. Eben war er noch da, nun ist er verschwunden. Ähnlich erging es Tremos, der einen Finger verlor.
Wir befinden uns in einem Sumpf und in der ferne läuft ein Haus! JA! Dort stapft ein Haus auf Beinen durch den Sumpf! Was dieses Land wohl noch für uns bereithält? Während ich hier sitze und schreibe, besprechen wir nun unser weiteres Vorgehen....