Der Graf zeigt sein wahres Gesicht...
Tagebuch 21.Eintrag
Wir fragten den Priester, ob wir in dieser Nacht in der Kirche übernachten könnten. Er wieß uns Schlafplätze zu, mit dem Hinweis in unseren Räumen zu bleiben. Das weckte natürlich unsere Neugier. Tyriel und ich schlichen uns an dem Schlafraum des Priesters vorbei in eine Art Abstellkammer. In der hintersten Ecke des Raumes fanden wir eine Falltür, gesichtert mit schweren Ketten und einem Schloss. Kein Problem für mich das Schloss zu öffnen. Tyriel und ich sind nicht die stärksten, aber wir schafften es ohne Hilfe von Harrik, die schwere Falltür zu öffnen.
Wir warfen einen Blick in die Tiefe, konnten aber nichts sehen, sogar Tyriel mit seiner Darkvision konnte nichts erkennen. Wir schlichen uns zurück zu unseren Gefährten und Ireena und erzählten von unserer Entdeckung. Harrik stürmte sofort in den Schlafraum des Priesters um ihn zur Rede zu stellen. Anscheinend hatte er, als wir die Kirche betraten, Geräusche von unter dem Boden gehört! Der Raum war leer! Wo ist der Priester hin? Das war ein Problem für später! Wir beschlossen die Falltür hinunter zu steigen und der Quelle des Geräuschs nachzugehen. Ireena baten wir in unserem Quartier zu bleiben.
Als wir den Grund des Kellers erreichten, war es stockfinster. Wir erkundeten den Keller und fanden nun die Quelle des Geräuschs: Einen Vampir! Angekettet mit einer starken Eisenkette um den Hals, sah er uns hungrig an. Wir versuchten ihn zu befragen, aber er war geblendet von seinem Hunger. Was wir aus seinem Gebrabbel heraushören konnten, ließ uns erschauern: Dieser Vampir war ehemals der Sohn des Priesters! Anscheinend nahm er an einer Revolte gegen den Grafen teil und versuchte die Burg zu erstürmen. Zur “Belohnung” wurde er vom Grafen in einen Vampir verwandelt. Ich nahm einen Armbrustbolzen, ritzte meine Hand, und tränkte diesen Bolzen in meinem Blut. Dann warf ich dem Vampir den Bolzen zu. Er stürzte sich darauf wie ein Tier und leckte das Blut herunter.
Wir gingen angewidert wieder nach oben und durchsuchten die Räume des Priesters. Harrik, der aus einem der zerbrochenen Fenster schaute, entdeckte den Priester, der auf dem Friedhof herumschlich. Wir beschlossen hinaus zu gehen und den Priester zu konfrontieren. Vor der Kirche erwartete uns die Kutsche des Grafen. Allem Anschein nach war die Kutsche leer. Wir gingen weiter Richtung Friedhof. Tyriel entdeckte den Priester, der dort zusammen mit dem Grafen und dessen Gehilfen, Rahadin, stand; offensichtlich waren die drei in eine Unterhaltung vertieft. Mir gelang es mich anzuschleichen und ihr Gespräch zu belauschen: Der Graf sucht etwas und der Priester schien zu wissen wo der Graf es finden kann. Leider stritt der Priester alles vehement ab. Der Graf sah wahrhaftig enttäuscht aus. Er strich dem Priester mit der Hand über die Wange, sprach noch ein paar Worte…und brach dem Priester mit einer Bewegung des Handgelenks das Genick! Ich hörte das knirschen laut über den Friedhof hallen. Zu geschockt ob der Plötzlichkeit der Gewalt, war ich unfähig mich zu bewegen.
Der Graf wischte sich mit einem Taschentuch die Hände ab und ging zur Kutsche zurück. Meine Gefährten versteckten sich so gut sie konnten, trotzdem hörte ich den Grafen Tyriel grüßen, bevor er wieder in die Kutsche stieg und davonfuhr, mit Rahadin auf dem Kutschbock. Ich rannte zu meinen Gefährten und wir beratschlagten, wie wir nun fortfahren würden. Wenn der Priester wirklich etwas wusste, vielleicht hatte er mit seinem Sohn darüber gesprochen? Wir überlegten, wie wir zu dem Sohn durchdringen könnten. Tyriel und Harrik heckten einen Plan aus, der makaberer nicht sein konnte. Wir sollten dem toten Priester das Blut abzapfen und dem Sohn zur Nahrung geben. Leider fiel mir nichts besseres ein, also gingen Tyriel und Harrik an die Ausführung des Plans. Harrik war danach von Blut besudelt, zum Glück hat er immer eine Flasche Schnaps dabei, die jetzt mit Blut gefüllt war.
Wir gingen zu Ireena udn zu unserem Schock waren zwei kleine blutige Punkte an ihrem Hals zu sehen. Sie bestand darauf, irgendow angestoßen zu sein und die Punkte kämen daher. Ich glaube ihr kein Wort! Nachdem wir Ireena wiederum gebeten haben in den Räumen zu bleiben und Harrik sich bereit erklärte Wache zu stehen, gingen wir wieder in den Keller. Der Sohn war gierig darauf das Blut zu trinken, und nach einer kurzen Verhandlung erzählte er uns, wo wir das Artefakt finden konnten, das der Graf gesucht hatte. Nachdem er die Flasche mit dem Blut bekommen hatte, zog er sich schmatzend und trinkend in eine Ecke zurück.
Wir fanden am angegebenen Ort eine Statue, die offensichtlich magischer Natur ist. Selbst ein der Magie unkundiger wie ich spürte die Magie. Iron Bane steckte die Statue in seinen Mantel. Wir gingen nochmals zu dem Sohn. Komischerweise schien er die Statue zu spüren, er zig sich noch weiter in die Ecke zurück. Wir beschlossen den deprimierenden Ort zu verlassen, nicht bevor uns Ireena dazu aufforderte ihr zu erklären, was dort draussen vor sich ging. Wir nutzten die Gelegenheit und prüften ob Ireena auch zum Vampir wurde, sie zeigte allerdings keinerlei Reaktion auf die Statue. Leider glaubte Sie unseren Erklärungen nicht, ich glaube sie war sogar zutiefst beleidigt, das wir sie anlogen. Ich hoffe das war kein Fehler!
Da es nun schon fast Mitternacht war und es laut Ireena nicht ratsam ist, sich nachts draussen aufzuhalten, richteten wir unser Lager in der Kirche ein.
Wir ließen die Ereignisse Revue passieren und besprachen noch eine Weile wie wir weiter vorgehen sollten.
Mein Finger ist angeschwollen und pocht. Der Armbrustbolzen war wohl nicht sauber. Ich schüttete Harriks Schnaps über meinen Finger und band Lumpen darum. Hoffentlich hilft der Schnaps.