Stadt, Land, Fluss

Tagebuch 22. Eintrag

Wir brachen unser Lager ab und machten uns auf den Weg zurück ins Dorf. Tyriel scheint wieder eine seiner Phasen zu haben. Wir kennen uns noch nicht wirklich lange, aber manchmal ist er sehr abwesend und still, als ob sein Geist irgendwo anders ist. In solchen Phasen folgt er uns nur, sagt aber kein Wort.

Wir näherten uns dem Dorf von Norden und kamen nach einem kurzen Fußmarsch schließlich an. In der Straße die zum Hauptplatz des Dorfes führt, wurden wir zweier Geräusche gewahr: Das Weinen einer Frau und ein leises Quietschen. Nach kurzer Beratung beschlossen wir dem Quietschen nach zu gehen. Wir traten in die Gasse aus der das Geräusch drang und sahen eine alte Frau, die einen Karren vor sich herschob auf dem zwei abgedeckte Weidenkörbchen. Ich beschloss mich zu nähern, also lief ich ein wenig schneller. Harrik, der mir gefolgt war, blieb ein wenig zurück, weil er die Frau nicht verschrecken wollte. Als ich mich auf einige Fuß genähert hatte, machte ich auf mich aufmerkam. Die alte Frau wandte sich mir zu und blickte mich freundlich an. Ich trat näher heran, grüßte freundlich und erkundigte mich nach ihrem Namen. Ihr Name ist Morganta. Ich nannte ihr meinen Namen und wollte wissen was sie denn verkauft. Sie verkauft sie “Traumpasteten” von denen wir schon gehört hatten. Anscheinend hielt sie mich für ein Kind, zumindest sprach sie so mit mir. Ich wollte eine Pastete erwerben und versuchte zu handeln. Ein Goldstück für eine Pastete erschien mir zu teuer. Inzwischen war Harrik herangetreten, daher bin ich mir nicht sicher ob es an ihm lag, jedenfalls gab sie uns beiden jeweils eine Pastete “aufs Haus”. Danach zog sie weiter durch die Gasse. Wir beobachteten wie sie an eine Hütte trat und an die Tür klopfte. Harrik zog sich in eine Seitengasse zurück um nicht zu auffällig zu sein (dachte ich), dann hörte ich ihn lautstark seine Blase entleeren. Ich seufzte und beobachtete weiter. Ich sah wie Morganta sich kurz mit einer Person im Innern der Hütte unterhielt, dann ging sie hinein. Kurz darauf schleppte sie einen Jutesack aus der Tür und bugsierte den Sack auf ihren Karren. Ich konnte leider nicht erkennen was sich in dem Sack befand.

Harrik und ich gingen zurück zu Iron Bane und Tyriel. Iron Bane schien nun auch abwesend zu sein, zumindest befand er sich in einer Art tiefer Meditation. Wir tippten ihm gegen den Kopf und erhielten keine Reaktion. Harrik ging sogar soweit einen Schalg gegen den Kopf von Iron Bane auszuführen. Er erhielt auch keine Reaktion. Wir überlegten was wir nun tun könnten, aber dann ertönte aus dem Innern von Iron Bane eine kleine Melodie und er erwachte aus seiner Meditation. Ein wunderliches Wesen ist er!

Wir beschlossen nach zu forschen was Morganta in der Hütte wollte und traten an selbige heran. Ein Mann, dessen Alter schwer zu schätzen war, öffnete uns und blickte uns fragend an. Wir gaben uns als fahrende Händler aus, die Unterschlupf suchen für die Nacht. Die zwei Goldstücke die Iron Bane ihm unter die Nase hielt, überzeugten ihn uns ein zu lassen. Die Hütte sah erbärmlich aus. Nun wussten wir auch wo das Weinen herkam. Die Frau saß in einer Ecke der Hütte und schluchzte und weinte. Wir wollten wissen was los war, zuerst war der Mann zurückhaltend, doch ein weiteres Goldstück überzeugte ihn soweit uns den Grund zu nennen. Anscheinend hat die Familie Schulden bei Morganta und als Ausgleich erhielt sie den Sohn der Familie als “Bezahlung”. Bei den neun Höllen,was für Leute leben hier! Selten waren wir Gefährten uns so einig was zu tun sei! Wir brachten in Erfahrung wo Morganta lebt. Nun, mein Daumen bedurfte der Versorgung und ich erhielt diese bei der Frau des Hauses. Der Daumen fühlt sich besser an. Als Bezahlung für die Behandlung forderten Sie die Traumpasteten, welche sie von uns erhielten. Sie stürzten sich darauf wie Hunde die wochenlang nichts gefressen hatten. Götter, wo sind wir hier gelandet…

Am nächsten Morgen brachen wir zu Ireena und Ismaik auf. Wir wussten, das es ein unangenehmes Gespräch geben würde. Aber Ireena war so wütend, wie ich selten jemanden erlebt habe. Wir erklärten uns und zeigten ihr, was wir mit unseren Methoden herausgefunden haben. Die kleine Statue aus dem Kellerverließ ist die Ikone von Ravenloft. Sie verleiht demjenigen der sie trägt Schutz vor Vampiren. Nach einer Diskussion überzuegten wir Iron Bane, die Statue Ireena zu überlassen. Sie nahm sie glücklich an sich und schien nun etwas besser auf uns zu sprechen zu sein.

Wir hatten Ireena versprochen sie nach Vallaki zu begleiten und es ergab sich, dass die Windmühle in der Morganta mit ihren Töchtern lebt, auf dem Weg liegt. Ireena schlug vor den kürzeren Weg zu nehmen, der uns ins Lager der Vistani, einer Art fahrendes Volk, führen würde. Wir brachen also auf und wanderten durch den Wald (Barovia scheint aus sehr viel Wald zu bestehen ), bis wir an eine Brücke kamen. Wir hörten ein fröhliches Pfeifen und nach kurzer Zeit erblickten wir einen Waldgnom, wie Ireena das Wesen nannte. Das Gespräch war nicht sehr ergiebig. Anscheinend erinnert sich der Gnom noch an eine Zeit bevor die Nebel aufzogen und die fröhlicher war. Er hat seine ganze Familie verloren und pflückt nun jeden Tag die spärlichen Blumen, die hier wachsen.

Wir zogen weiter und trafen auf eine Kreuzung and der ein Galgen stand. Neben dem Galgen war ein kleiner Friedhof. Laut Ireena wurden dort nach dem Krieg die Verräter gehängt und begraben. Wir entschieden uns für den kürzeren Weg und machten uns auf den Weg zu den Vistani. Ich drehte mich nochmals zum Galgen um. Was ich dort sah verursacht mir jetzt noch Gänsehaut. Ich sah mich selbst an diesem Galgen hängen. Die Leiche blickte mir in die Augen, hob den Arm und zeigte auf mich! Meine Gefährten bemerkten allerdings nichts dergleichen. Götter! Dieses Land macht mich wahnsinnig!

Wir zogen weiter und trafen nach einem langen Fußmarsch auf das Vistani-Lager. Wir fragten den Anführer dieses Lagers nach Obdach und es wurde uns gewährt. Wir setzten uns ans Feuer und kamen mit den Vistani ins Gespräch. Iron Bane ging zu dem Händler auf den uns Mikael hinwieß und kam nach einer Weile wieder. Wir stießen mit den Vistani an und Bei den Göttern, was ein Gebräu diese Leute trinken. Ich trank einen Becher und fühlte den Alkohol direkt wirken. Danach war es Zeit für Geschichten. Einer der Vistani erzählte eine unglaubliche geschichte von einem Zauberer der gegen den Grafen gekämpft hatte und schlussendlich and den Wasserfällen des Tser starb. Sehr merkwürdig.

Harrik gelang es einen Vistani im Trinkspiel zu besiegen, danach ging ich schlafen. Der Alkohol war wohl ein bischen zu viel.

Am nächsten Morgen besprach ich mich mit Mikael. Ich erfuhr, dass die Vistani eine Passage aus diesem Land kennen. Es scheint bei diesen Leuten Sitte zu sein, für Informationen eine Gegenleistung zu verlangen. Ich erfuhr, dass, wenn wir dieses verfluchte Land verlassen wollen, wir uns an einen Pavlo in Beres wenden sollen. Für diese Information überließ ich Mikael ein Geschmeide, das wir in der verfluchten Villa fanden.

Kurz nach unserem Aufbruch aus dem Lager, fanden wir die Wasserfälle des Tser. An diesen Fällen ist eine Brücke die wir überqueren mussten. An der Brücke trafen wir einen Fischer, der uns davon überzeugen wollte, ihm zu helfen einen großen Fisch zu fangen. Natürlich sprang Harrik darauf an! Er warf eine Angel aus und tatsächlich zog er den Fisch aus dem Wasser. Was ein Biest! Doppelt so groß wie Harrik! Der Fisch sprang tatsächlich an Land und versuchte uns zu verschlingen. Harrik spaltete ihm den Schädel und der Fischer entlohnte ihn wie versprochen. Unser Gefährte schien gefallen am Angeln gefunden zu haben, er warf seine Angel erneut aus und zog allerei Krams aus dem Wasser, sogar ein Ring war darunter. Seltsam.

Wir wollten die Brücke nun überqueren. Als wir nun in der Mitte der Brücke waren trafen wir einen Trunkenbold der uns das örtliche Weingut empfahl. Sein Name ist Yasper und er wurde von seiner Katze Grumple begleitet. Der Betrunkene ging weiter. Just in diesem Moment erwachten die Gargoyeles, welche die Brücke bewachten zum Leben. Nach einem harten Kampf, in dem Yasper gar einen Gargoyle erlegte, besiegten wir die Statuen! Die Windmühle liegt nun direkt vor uns. Wir machen uns auf den Weg.