Eine wunderschöne Stadt

Anmerkung: Dieser Vorfall ereignete sich als unsere Gruppe mit dem Luftschiff auf dem Weg nach Iscobal, einem Königreich der Heimfeste, war und in Glavis, der Hauptstadt eines anderen Königreiches, gerade Waren handeln wollte.

Da Ilae mit dem Handeln nichts zu tun hatte, beschloss er einen Spaziergang mit seinen Töchtern zu machen. Begleitet wurden sie dabei von seiner Freundin Allari und anderen Kameraden.

Die Stadt war wunderschön gestaltet und auch das Klima, Luft und Wetter waren perfekt. Es herrschte reger Handel. Auch die Bewohner waren freundlich und hilfsbereit. Kein Zeichen von Armut oder anderen negativen Dingen.

Kurzum: Es war zu gut um wahr zu sein, weshalb Ilae etwas mehr auf die Umgebung achtete. Kurz darauf entdeckte er, am Eingang einer dunklen Gasse stehend, ein verwahrlost aussehendes Kind. Allari entdeckte es auch und ging auf es zu, worauf Ilae seine Töchter bei der restlichen Gruppe zurück ließ und ihr folgte.

Bei dem Kind ging Sie in die Knie und versuchte mit ihm zu reden, worauf das Kind nur anfing zu lächeln und braune Zähne enthüllte, nur um darauf wie Sand zu zerfallen. An der Stelle öffnete sich ein Loch im festen Belag der Straße und das zu Sand zerfallene Kind formte sich zu unzähligen Händen, die nach Allari greifen und in das Loch ziehen wollten. Doch Allari gelang es noch zurück zu springen und das Loch schloss sich ohne Beute wieder.

Den Schreck verdauend, zermarterte Ilae sich den Kopf: Was hatten sie hier gesehen?

Dann erinnerte er sich an Geschichten von “Dingen” die sich als Städte tarnten und langsam setzte sich eine Erkenntnis in seinem Geist durch.

Das perfekte Wetter, die schönen Gebäude, der rege Handel und die hilfsbereiten, freundlichen Menschen… das alles war eine große Falle. Eine Menschenfalle!

Sofort eilte die Gruppe zurück zu ihrem Luftschiff und Ilae aktivierte vorsorglich die Waffen. Hier fiel ihm nun auf das der königliche Palast nicht in der Stadt lag, sondern etwas außerhalb und auch nicht so schön aussah wie die Gebäude in der Stadt.

Als ihr Anführer Barun vom Handeln zurückkehrte, redete man sofort auf ihn ein, dass man sofort verschwinden müsse. Skeptisch stimmte er schließlich zu und als die Gruppe beim Start auf die Stadt hinab schaute, erblickten sie zahllose Menschen, die in synchronen Bewegungen zu ihnen hinauf sahen und genauso synchron winkten.

Ilae wusste aus den Geschichten nicht was mit den Menschen passierte, die in so eine Falle liefen, aber jetzt hatte er eine Vorstellung. Man rief den Händlern am Boden Warnungen zu und als die das seltsame Verhalten unzähliger der Einwohner sahen, verließen auch sie unter dem freudigen Winken der Einwohner die Stadt.

Am liebsten hätte Ilae die ganze Stadt mit einer Numenéra Waffe dem Erdboden gleich gemacht, doch E’vil, eine künstliche Lebensform und Teil der Mannschaft, riet davon ab. Er wusste etwas mehr über solche Dinge und erklärte das solche “Städte” über ein unterirdisches Pilzgeflecht miteinander verbunden sind. Im ganzen Königreich könnte es unzählige solcher “Städte” geben. Diese “Städte” waren vermutlich intelligente Lebensformen, immerhin ließen sie die Händler in Ruhe, da sie mit ihren Geschichten nur noch mehr Menschen in diese Falle lockten. Und wenn dann hin und wieder ein Mensch verschwand, kümmerte das niemanden. Wenn man jetzt aber eine dieser Lebensformen angreift, würden sie vermutlich sofort alle “echten” Menschen in ihren Grenzen töten.

So ließ der Golthiar davon ab und die Mannschaft setzte ihre Reise vorerst fort.

Danke fürs Lesen. <3