Kapitel 3

Der Start vom Merkur ist weitaus problemloser wie die Landung da diesmal die Triebwerke der Sonne zugewand sind. Diese können mit der Hitze und der Strahlung weit besser umgehen und die Abschirmung des Reaktors schützt euch zusätzlich.

Ihr springt nicht direkt zum Luna Gate sondern zum weit älteren Earth-L1-Gate das zwischen Erde und Mond liegt.

Von hier aus habt ihr einen guten Blick auf den “blauen” Planeten. Er ist umgeben von einer Wolke aus Satelliten und Schrott aller Art. Auch die riesige Orbitalstation des Sol-Senats ist zu sehen sowie die zentraleuropäische Wüste. Dort unten lebten nur noch die, die es sich nicht leisten konnten zu gehen. Sie wurden von diversen Konzernen als billige Arbeitskräfte genutzt, immer in der Hoffnung, gehen zu können.

In Afrika war auch die riesige Anlage von Venus BioTech zu sehen, wo versucht wird, soviel Flora und Fauna der Erde zu retten, wie möglich. Auf lange Sicht wollen sie auch ein Terraforming-Programm starten aber noch weigert sich die Erdregierung in Stockholm, dieses zu finanzieren.

Ihr wendet euch dem Mond zu und sofort kommt das Juwel des Mondes, New Vegas, in Sicht. Eine große Stadt unter mehreren Kuppeln, errichtet im Mare Tranquillitatis nahe dem Landeplatz von Apollo 11. New Vegas ist eine einzige Touristenfalle die mit dem “Blick auf die blaue Perle” wirbt. Dieser Blick wurde durch modernste Technik geschönt, so dass man die Verschmutzung und die Folgen der Erwärmung nicht sehen kann.

Euer Ziel ist aber eine Fabriksiedlung am Rand des Mare Serenitatis. Dort ladet ihr eure Fracht, Eisen- uns Nickel-Pallets, aus. Danach trefft ihr euch in der Messe.

Du: “Was machen wir nun? Die Siedlung hat keine Fracht für uns also müssen wir uns anderswo eine besorgen. Vorschläge?”

Kato: “Im Starport bekommen wir sicher eine Fracht aber da ist die Konkurrenz auch hoch.”

Mouton: “Ich kenne einen Händler in New Vegas, der hat auch immer etwas zum transportieren allerdings nicht immer legal. Dafür zahlt er gut.”

Franklin: “Am Miami Spacelift bekommt man auch immer Fracht. Viele Kapitäne scheuen den Flug durch den Schrott.”

Vega: “Oder wir fliegen zum Mars. Da gibt es haufenweise Arbeit für die Gorda, weit mehr als hier.”

Für dich klingt der Mars am besten. Ihr startet und fliegt wieder zum Gate im Lagrange 1 und macht einen Leersprung zum Mars. Zwischen den inneren Planeten ging das alles so wundervoll schnell.

Der Mars war von Mars Heavy Industries zwar terraformed worden aber der Prozess wurde nie beendet. Die Atmosphäre war grade so atembar und etwas wärmer, so dass es flüssiges Wasser gab. An den Ufern der Seen und Meere sah man, selbst aus dem Orbit, grüne Teppiche aus Flechten und Moosen. Der innere Mond des Mars, Phobos, war schon vor Jahrzehnten zerbrochen und auf den Mars gestürzt. Dies hatte die Atmosphäre aufgewärmt und das Terraforming beschleunigt.

MHI hatte Phobos inzwischen durch die Gewaltige Phobos-Station ersetzt. Diese ist beinahe so groß wie der einstige Mond. Im ganzen Orbit bewegten sich Frachter der unterschiedlichsten Größen. Von den kleinen wie der Gorda bis zu den Giganten von MHI mit ihren 3000m Länge. Auch die Kriegsschiffe der Marsflotte sind zu sehen und ihr Anblick lässt Vegas Miene versteinern und die Brücke wortlos verlassen. Es war zwar ihr Vorschlag gewesen, zum Mars zu fliegen aber ihre Abscheu den Marstruppen gegenüber scheint tief zu sitzen.

Franklin steuert die Phobos-Station an und Landet. Aufträge sind schnell gefunden und ihr müsst euch nur entscheiden, welchen ihr wollt. Es gibt eine Ladung Triebwerke zurück zum Mond für 8.000 Credit, Sand zur Venus für 11.000 Credits, Teile einer Raffinerie für den Titan die 25.000 Credits einbringen würde und eine Versorgungsladung für eine Bergbaustation nahe des Makemake im Kuipergürtel für 55.000 Credits.

Vega ist gegen einen Flug zur Venus, Kato würde nur ungerne zum Starport auf dem Mond und Franklin hat bedenken wegen der Landung auf dem Titan. Du selbst würdest gerne den Kuipergürtel meiden. Nach langem überlegen ist für dich das Geld dann doch wichtiger wie dein Unbehagen und ihr nehmt die Versorgungsladung.

Ihr nehmt also eure Ladung an Bord und Vega, Fernandes und Du kümmern sich darum, dass alles richtig verstaut und gesichert ist. Kurz darauf erhaltet ihr Starterlaubnis und stellt euch in die Warteschlange vor dem Marsgate. Du erreichst grade die Brücke, als euer Schiff gerufen wird.

“Frachter Gorda, hier spricht Kapitän O'Sullivan vom Patroullienschiff 247 der Marsflotte. Bitte halten sie die Position und machen sich bereit für eine Kontrolle. Wir werden an Steuerbord andocken und an Bord kommen.”

Du greifst zum Funk. “Hier spricht Kapitän Smith von der Gorda. Wir hatten vor einigen Tagen eine Fehlfunktion an der Steuerbordluftschleuse. Ihr solltet daher an Backbord andocken.”

“Verstanden, Gorda,” kommt eine leicht genervte Antwort über Funk.

Vega flucht vor sich hin und meint dann: “Müssen wir die an Bord lassen?! Gib mir meine Waffe zurück, kampflos lass ich mich nicht verhaften!”

Franklin: “Beruhig dich, die sind nicht wegen dir hier. Die machen das gerne, um zu zeigen, wer hier das sagen hat. Die kommen an Bord, schauen sich einmal um, prüfen die Fracht und die Crew und gehen dann wieder.”

Vega: “Mir ist trotzdem wohler, wenn ich meine Waffe habe!”

Du gehst mit Vega in dein Quatier, schließt die Tür und redest beruhigend mit ihr. So richtig klappt es leider nicht. Vega schaut dich allerdings sehr überrascht an, als du ihr die Waffe gibst und sie wird dadurch merklich ruhiger. Sie öffnet grade den Mund, um etwas zu sagen, als ein leichter Ruck durch die Gorda geht und ein metallisches Schaben und Klicken davon kündet, dass das Marsschiff angedockt hat.

Du beeilst dich, um zur Luftschleuse zu kommen. Dort erwartet dich bereits Franklin, während die anderen in der Messe Aufstellung nehmen.

Franklin öffnet die Luftschleuse und 4 Marssoldaten stehen da, bewaffnet und immer noch auf ihrer Seite der Luftschleuse. Der Erste in der Reihe mustert euch beide kurz, eher er anfängt zu reden.

“Guten Tag. Ich bin Commander Miller und werde ihr Schiff überprüfen. Bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen.”

Franklin: “Die Frage ist ja auch nur reine Höflichkeit...”

Miller: “Ja ist sie aber die Antwort entscheidet darüber, wie die Überprüfung abläuft.”

Du: “Erlaubnis erteilt. Willkommen an Bord der Gorda.”

Die Soldaten kommen an Bord und einer nimmt Aufstellung neben der Luftschleuse.

Miller: “Vielen Dank. Als erstes brauche ich...” er unterbricht sich, als Franklin ihm ein Datenpad reicht. “Danke. Beginnen wir mit der Crew. In der Messe, nehme ich an?”

Ohne eine Antwort abzuwarten, macht er sich auf den Weg, gefolgt von euch und den 2 verbliebenen Soldaten. Die anderen haben sich in einer Reihe aufgestellt und warten.

Nach und nach geht einer der Soldaten die Reihe ab und Scannt die ID's. Bei Svenson bleibt er dann stehen.

“Anna Svenson, 16 Jahre alt. Keiner der Crew ist für sie zuständig. Verdacht auf Entführung, Commander?”

Miller wendet sich an dich: “Ich bin sicher, dafür gibt es eine Erklärung.”

Du erzählst Miller, wie Svenson an Bord gekommen ist, lässt aber hier und da ein paar unwichtige Details aus, wie die Sache mit Alessandro oder die Tatsache, das sie eine Telephatin ist. Miller hört sich alles in Ruhe an und schaut dann zu seinen beiden Begleitern. Einer von ihnen will grade etwas sagen, aber Miller fährt ihm über den Mund.

“Überprüft die Ladung, ich komme hier alleine zurecht.”

“Commander Miller, bei allem Respekt, das ist gegen das Protokoll,” entgegnet der jüngere der Beiden.

“Petty Officer Bower, widersetzen sie sich etwa einem direkten Befehl?!”

“Nein Commander aber...”

“Kein aber, ausführen!”

Beide Soldaten: “Jawohl, Commander!”

Du nickst Franklin zu, der den Soldaten nach unten folgt, während Miller die Tür Richtung Luftschleuse schließt.

“Angenommen ich glaube euch und Anna ist wirklich auf diese Weise zu euch gekommen, dann müsste ich mich dennoch mit der Verwaltung auf Europa in Verbindung setzen. Ein langwieriger Prozess und wir alle müssten hier warten. Alternativ könnte ich das alles, bis zur nächsten Kontrolle, vergessen und wir haben dann wieder ein Problem und ich müsste, weil es der 2. Vorfall ist, meine Vorgesetzten informieren. Die 3. Möglichkeit wäre, ich trage einen von euch in Annas Ausweis und die Sache ist erledigt. Dafür müsste ich dann aber eine Gebühr von 2000 Credits erheben.”

Du zahlst die 2000 Credit und Miller holt einen der Scaner hervor.

“Gut. Dann wollen wir mal. Wen soll ich eintragen?”

Vega und Huber gleichzeitig: “Mich!”

Und auch Kato hebt die Hand. Miller verdreht die Augen und schaut zu dir.

“Ich werde nur einen Namen eintragen. Entscheide dich, bevor die anderen wieder da sind.”

Du überlegst kurz und schaust dann zu Anna: “Wen möchtest du?”

Wortlos greift Anna nach Martinas Hand.

“Da haben Sie ihre Antwort, Commander.”

Miller nickt und trägt Martina in Annas Ausweis ein.

“Dann müssen wir nur noch eine Person überprüfen.”

Er stellt sich vor Vega und scannt sie.

“Verena Gartner von der Venus,” beginnt er, dann das Geburtsdatum, ehe er die Stirn in Falten legt.

“Ehemalige Soldatin der venusianischen Streitkräfte. Lizenz zum tragen einer Waffe... tragen sie grade eine Waffe, Major Gardner?”

“Ja, Commander,” antwortet Vega gefährlich ruhig und leise. Miller weicht einen Schritt zurück und Vega spricht weiter: “Waren Sie auch auf der Venus, Commander? Waren sie bei den Landetruppen?”

Miller wird mit jedem Wort nervöser und blasser. Seine rechte Hand ruht inzwischen auf dem Griff seiner Waffe und er lässt Vega nicht mehr aus den Augen.

“Beruhigen sie sich, Commander. Niemand hat vor, sie zu töten,” versuchst du Miller zu beruhigen.

“Sprech da nur für dich,” meint Vega. “So wie er drein schaut, war er auf der Venus und nicht nur im Orbit.”

Vega lächelt den Marsianer gefühllos an, der daraufhin noch einen Schritt weiter nach hinten geht und langsam seine Waffe zieht.

“Commander, es reicht. Niemand aus meiner Crew stellt eine Gefahr dar, auch wenn Vega ziemlich provoziert. Stecken sie die Waffe wieder weg.”

Anna versteckt sich leicht hinter Martina und gibt ein leises, ängstliches Wimmern von sich, das Vegas Mimik und Verhalten schlagartig ändert. Sie hebt vorsichtig und in friedlicher Art ihre Hände.

“Verzeihung, Commander,” bringt sie erstaunlich sanft hervor, “wir wollen hier doch keinen beendeten Krieg weiterführen. Ich bin nur Mitglied einer Frachtercrew und sie arbeiten nur beim Grenzschutz.”

Langsam steckt Miller seine Waffe wieder weg und greift zum Funk.

“Wie weit seit ihr im Frachtraum?!” fragt Miller gereizt.

Ihr hört die Antwort nicht aber Miller nickt leicht.

“Und was dauert da so lange?!... Wir rücken ab, sieht zu, das ihr hoch kommt oder ich lass euch hier.”

Miller klingt mehr als nur ein wenig gereizt. Es dauert keine 2 Minuten und die beiden Soldaten sind mit Franklin wieder in der Messe.

“Beanstandungen bei der Fracht?!”

“Nein, Commander.”

Miller nickt und holt ein Datenpad hervor, tippt darauf rum und schiebt dann etwas vom Pad zu Franklin.

Miller: “Überprüfung ohne Beanstandung beendet.”

Einer der Soldaten öffnet seinen Mund aber ein kurzer Blick von Miller lässt ihn selbigen sofort wieder schließen.

Franklin und du begleiten die Soldaten noch zur Luftschleuse.

Miller: “Vielen dank für ihre Kooperation und einen guten Flug.”

Damit verlassen die Soldaten die Gorda und das Kriegsschiff dockt ab. Du lässt die Crew auf der Brücke zusammen kommen und nimmst selber auf dem Platz des Kapitäns platz, so dass Anna sich auf den Kopilotensitzt setzen muss.

“Wie lief es unten im Frachtraum?”

Franklin: “Die Beiden waren nicht sonderlich gründlich und haben sich mehr über das Verhalten des Commanders aufgeregt. Solche Kontrollen sind leider häufig am Mars-Gate.”

Es sind immer noch 10 Schiffe vor euch am Gate also redest du weiter.

“Die Sache mit Anna hat sich ja zum Glück auch klären lassen. Commander Miller scheint über ein kleines Extraeinkommen froh zu sein und Martina ist nun Annas Vormund.... Ein kleines Problem hatten wir aber doch...” du schaust dabei zu Vega. Es sind noch 4 Schiffe vor euch.

Vega: “Ja... tut mir leid, mein Temperament ist etwas mit mir durchgegangen…”

Vega steht auf und reicht dir ihre Waffe.

“Behalt du sie lieber wieder. Ich weiß jetzt zumindest, dass ich sie bekomme, wenn ich sie brauche.”

Huber: “Und wir wissen endlich deinen Namen, Major.”

Vega und auch Franklin wollen grade etwas sagen, als sie vom Funk unterbrochen werden.

“Gatekontrolle an Frachter Gorda, Ziel nennen.”

Franklin: “Hier Frachter Gorda, unser Ziel ist das Gate am Makemake.”

“Verstanden Gorda. Gate wird aktiviert.”

Der Sprung unterbricht erst einmal euer Gespräch. Du schüttelst dich leicht, nachdem ihr das Gate am Makemake verlassen habt. Von hier aus gesehen, ist die Sonne kaum mehr als ein weiterer Stern. Immerhin seid ihr nun rund 45 AU von ihr entfernt. Hier ist es dunkel, leer und kalt.

Roxy: “Synchronisiere die Uhren mit dem Gatesystem. Dauer des Sprungs waren 22 Stunden, 12 Minuten und 43 Sekunden. Willkommen am Makemake. Berechne Kurs zum Ziel.”

Nachdem alle wieder klar im Kopf sind, meint Vega: “Lassen wir das Thema bitte.”

Franklin redet noch mit der Raumüberwachung von Makemake und übermittelt den Prüfbericht vom Mars sowie die Frachtpapiere, bevor er einen Kurs setzt und die Gorda beschleunigt.

“4 Tage brauchen wir zur Bergbaustation. Lehnt euch zurück und genießt den Flug,” meint er und langsam verlassen alle die Brücke. Nur Anna schaut noch fasziniert aus dem Fenster.

“Vega, können wir und kurz unterhalten?” fragst du und deutest auf dein Quartier.

Vega nickt und folgt dir. Bevor du anfängst zu reden, willst du erst einmal die Waffe wegschließen. Du hast den Save grade wieder geschlossen, da ergreift Vega das Wort.

“Ja, mein Name ist Major a.D. Verena Gartner und ich war die Kommandantin der Südlichen Truppen von New Eden. Wir haben damals die volle Wucht des Angriffs abbekommen... unsere Linie hielt nicht lange stand und ich gab den Befehl zum Rückzug... ich wusste das wir dann in der Stadt kämpfen würden...”

Du setzt dich zu ihr auf das Sofa in deinem Quartier und hörst ihr schweigend zu.

“Hätten wir nur länger durchgehalten... so viele sinnlose Tote...” sie lacht bitter auf.

“Nach dem Krieg wurde ich in den Präsidentenpalast gerufen... meinen 'glorreich Verteidigung von New Eden sei ein Beispiel für jeden Venuzianer'. Welch Zynismus. Ich musste mit ansehen, wie meine Leute von Granaten getötet wurden, wie fliehende Zivilisten erschossen wurden... An diesem Tag war nichts Glorreich... ich erhielt den höchsten Orden der Venus und mein Vorgesetzter mein Auszrittsgesuch, was er akzeptierte. Den Orden habe ich einem Mädchen geschenkt, die bei dem Angriff ihre Eltern verloren hat. Sie hatte ihn mehr verdient... einige Marssoldaten nennen mich wohl die Amazone von New Eden... ich frag mich warum...”

Vega sitzt zusammengesunken da, das Gesicht in den Händen vergraben. Du rückst neben Vega und nimmst sie schweigend in den Arm. Kurz zuckt sie dabei zusammen und versteift sich aber entspannt sich schnell wieder und sackt in sich zusammen.

So sitzt ihr fast eine halbe Stunde ehe sich Vega langsam löst und ein danke murmelt.

Vega: “Ich sollte aber gehen. Nicht das noch Gerüchte aufkommen.”

Sie erhebt sich und macht Anstalten zur Tür zu gehen. Du lässt Vega gehen und sagst nichts weiter. Der Rest des Tages verläuft ereignislos, selbst das Unterhaltungsprogramm ist eher mäßig. Das Spiel im Zero-g-Fußball, zwischen den Starport Kickers und dem 1.FC Neu Berlin vom Saturnmond Dione war ein 0:0 ohne dabei wirklich spannend zu werden. Hier draußen war wesentlich weniger los wie im Asteroidengürtel und selbst Piraten waren eher weiter weg von den Gates.

So verging auch der 2. Tag eures Flugs träge und langweilig. Zur besten Sendezeit hat sich Martina den großen Bildschirm gekapert, um die Übertragung der low gravity Leichtathlerikmeisterschaften auf dem Titan sehen zu können.

In der Nacht zum 3. Tag eurer Reise, wirst du von einem Alarm aus dem schlaf gerissen.

Roxy: “Eingehender Notruf, Kapitän.”

Verschlafen stehst du auf und gehst direkt Richtung Cockpit. In der Messe triffst du Franklin, der auf dem selben Weg ist.

Mouton hat grade Brückendienst.

Mouton: “Der Notruf kommt über die Langstreckenkommunikation aber nicht über ein Relais und wir empfangen es grade so.”

Er schaltet den Notruf auf die Lautsprecher: “Dies ist ein Notruf. Frachter Hermes 179. Reaktorleck und totaler Energieausfall. 5 Mann Besatzung.” Gefolgt wird der Notruf vom gepiepsten Morsecode für SOS. Danach beginnt er wieder von vorne.

Franklin: “Wie weit vom Kurs ist der Notruf?”

Mouton: “Etwa ein halber Tag, also einen Tag Umweg.”

Franklin Flucht vor sich hin. “Andere Schiffe in der Nähe?”

Roxy: “Zwei weitere Frachter sind in diesem Sektor. Sie werden den Notruf in 12 und 26 Stunden empfangen.”

Franklin: “Reicht der Treibstoff für den Umweg und die restliche Strecke bis zurück zum Gate?”

Roxy: “Ja, mit einer Reserve von 1%.”

Mouton: “Das ist verflucht wenig.”

Franklin: “Ist es aber wir müssen eigentlich helfen...”

Du: “Versuch sie mal zu erreichen.”

Franklin setzt sich an die Kommunikationsstation.

“Hermes 179, hier Frachter Gorda, bitte kommen!”

Er wiederholt den Ruf noch 3 mal, dann ertönt die leicht mechanische Stimme einer KI.

“Hier die Schiffs-KI der Hermes 179 an die Gorda.”

“Wie ist dein Status?”

“Ich bin manövrierunfähig und der Hauptreaktor ist offline. Notenergie reicht noch für 8 Stunden, Lebenserhaltung noch für 9.”

“Status der Crew?”

“3 Verletzte, 2 Tote, ein Vermisster. Ein Passagier ist verletzt. Der 1. Offizier bittet um schnelle Hilfe.”

Mouton: “Hört sich ernst an...”

Franklin, nur an euch: “Oder es ist eine Falle von Piraten. Wäre nicht das erste mal, dass sie einen falschen Notruf absetzen aber vom Gesetz her, müssen wir helfen.”

Roxi: “Bestätige. Die Gesetze für den Raumverkehr sind da eindeutig. Einem empfangenen Notruf muss gefolgt werden.”

Franklin: “Wir könnten natürlich das Kommunikationslog... überarbeiten und den Notruf einfach ignorieren...”

Mouton: “Ich bin definitiv für helfen, auch wenn die Gefahr besteht, dass es Piraten sind. Ganz unbewaffnet sind wir ja nicht.”

Franklin: “Im Gegensatz zu Piraten haben wir zwar nur ein Geschütz aber relativ gute Schilde... und Vega kann sich in die Luftschleuse stellen und mit ihrer Pistole schießen.”

Der letzte Teil trieft nur so vor Sarkasmus.

Du: “Nimm Kurs auf die Hermes.”

Mouton nickt und ändert den Kurs.

“Wie lange, bis wir die Hermes erreichen?”

Roxy: “6 Stunden 22 Minuten bis zum Rendezvous mit der Hermes 179.”

Mouton: “Ihr solltet noch etwas Schlafen. Ich werde in einer Stunde von Hero abgelöst und informiere ihn dann.”

Franklin: “Wir sollten die anderen Wecken und die Ausrüstung überprüfen und vorbereiten.”

Mouton: “Dafür ist nachher doch auch noch genug Zeit.”

Du: “Lass uns eben über die Ausrüstung schauen und sie vorbereiten. Die Anderen sollten ausgeruht sein, wenn wir ankommen.”

Franklin nickt: “Gut. Aber vorher sollten wir uns richtig anziehen. Roxy, du hilfst auch.”

Roxy: “Mein Körper ist voll geladen und einsatzbereit.”

Ihr zieht euch an und prüft die Ausrüstung. Die Raumanzüge sind in Ordnung, genau wie das schwere Werkzeug und die Erste Hilfe Ausrüstung.

Franklin: “Mit nur einer Luftschleuse wird das interessant. Wenn wir angedockt sind, kann keiner raus. Hoffen wir mal, dass wir das nicht müssen.”

Mouton über Intercom: “Hermes hat sich noch mal gemeldet. 2 weitere gelten nun als vermisst. Verflucht, was ist da los!”

Langsam werden alle wach und ihr informiert sie über die Lage. Huber geht sofort auf die Krankenstation und bereitet diese vor. Vega wirkt nervös während Kato und Fernandes direckt losgehen um ihre Werkzeuge zu holen.

Anna setzt du an die Kommunikation.

Wenig später kommt die Hermes in Sicht. Sie ist ein Frachter der Merkur-Klasse. 400 Meter lang mit einem Antimateriereaktor und etlichen Antriebseinheiten.

Franklin: “Nur 5 Mann Besatzung und ein gigantisches Ladevolumen. Ich kenne die sonst nur aus dem Gürtel.”

Anna: “Der Notruf hat aufgehört.”

Mouton: “Kein weiteres Schiff auf den Sensoren.”

Franklin bremst die Gorda sanft ab, als ihr näher kommt, während Mouton die Sensoren studiert. Er vergrößert einen Ausschnitt der Hermes. Eine der Luftschleusen steht offen und in der Nähe treiben 3 leblose Körper. Vega an der Taktik schaut sich die Leichen genauer an.

“Einer ist erschossen worden, wenn ich das richtig sehe,” meint sie dann trocken.

Langsam fliegt Franklin einmal um das andere Schiff und begutachtet es von außen, während Anna versucht, es zu erreichen. Eine der Ladetüren ist offen und langsam schwebt Eis in das All.

Mouton: “Laut den Sensoren ist der Reaktor herunter gefahren aber das Schiff hat noch Energie.”

Vega: “Keine Kampfspuren an der Hülle.”

Franklin: “Zwei offene Luken sind nie ein gutes Zeichen.”

Anna: “Und sie antworten nicht mehr. Nicht mal die KI.”

Du: “Bring uns mal näher an die Toten ran.”

Franklin nickt und tut dies. Die drei tragen Arbeitskleidung, wie bei einer Crew zu erwarten ist. Einer weist eine Schussverletzung auf, die andern zeigen auch Spuren und Verletzungen aber ihr könnt nicht erkennen woher.

Franklin: “Vielleicht kann Martina da mehr zu sagen.”

Du rufst Martina über das Interkom und 2 Minuten später ist sie auf der Brücke.

Du: “Was denkst du, wie sind sie gestorben?”

Martina betrachtet die Leichen in der Vergrößerung und überlegt eine Weile.

“Einer ist erschossen worden, das ist klar. Der zweite sieht aus, als hätte ihn das Vakuum getötet aber so ist das schwer zu sagen. Beim 3. bin ich mir nicht sicher. Hätte ich sie an Bord könnte ich das genauer sagen. Können wir sie an Bord holen?”

Über das Interkom rufst du Fernandes, damit er die Leichen ins Schiff bringen kann. Er hat die meiste Erfahrung bei EVA's. Während er einen Raumanzug anzieht, bringt Franklin die Gorda, so nah es geht, an die Leichen heran.

Nachdem die Luftschleuse wieder geschlossen ist, schaltet ihr die Gravitation aus und bringt die tiefgefrorenen Toten in die Krankenstation.

Martina: “Die Untersuchung wird etwas dauern, grade da ich die erst auftauen muss.”

Du: “Bring uns noch mal an den offenen Laderaum heran, Benjamin, aber diesmal so, dass wir reinschauen können.”

Franklin nickt und bringt die Gorda in Position. Wegen dem ganzen Eis ist es nicht so einfach und er kommt nicht sehr nahe heran aber es reicht, um einen guten Blick in den Laderaum zu bekommen.

Kato:” Das da hinten ist kein Eis.”

Er deutet in eine Ecke, in der ein zerbrochener Glaskolben ist, wie er auch in der Gorda war. Du rufst die Mannschaft zusammen und erzählst ihnen von deinen Erlebnissen nach dem Erwachen. Das du niedergeschlagen wurdest, von den Toten, dem zerbrochenen Behälter im Frachtraum, wo er hin sollte und vom ausgeschalteten Hauptcomputer.

Alle hören aufmerksam zu und ihre Minen werden von Minute zu Minute finsterer.

Vega: “Klingt nach einer neuen Waffe. Stellt euch vor, was das auf einer Station anrichten würde. Wäre sehr effektiv.”

Franklin: “Bei einer Gatestation würde es Schiffe stranden lassen. Vermutlich würden sie versuchen an Bord zu kommen, nur um das selbe Schicksal zu erleiden.”

Mouton: “Damit könnte man den ganzen Raumverkehr auf ein Pre-Gate-Level zurückwerfen und die Planeten isolieren. Die im Gürtel und die hier draußen würden dann vermutlich schlicht verhungern. Wer tut so etwas?”

Franklin: “Wir müssen an Bord und vernichten, was da ist.”

Vega: “Mit nur einer Waffe? Das ist viel zu gefährlich. Soll die Gatestation doch ein Kriegsschiff schicken und die Hermes einfach sprengen.”

Huber: “Noch könnten Überlebende auf dem Schiff sein!”

Du: “Wir haben noch eine 2. Waffe aber nur eine alte mit Massegeschoss.”

Vega: “Na toll, eine Museumswaffe...”

Franklin: “Wenn da noch jemand lebt, müssen wir an Bord.”

Du: “Fliegen wir noch einmal langsam um das Schiff, nicht dass wir etwas übersehen haben.”

Franklin nickt und tut dies.

Huber, etwas missmutig: “Ich bin auf der Krankenstation und untersuche den Toten weiter...”

Und mit diesen Worten rauscht sie von der Brücke. Kurz darauf hört ihr einen ziemlich schrillen Schrei von ihr.

Du stürmst los: “Vega mitkommen!”

Der Satz war unnötig und Vega erreicht die Tür vor dir.

In der Messe angekommen erwartet euch ein bizarres Bild. Die geborgene Leiche bewegt sich langsam auf Huber zu, die sich mit einem Infusionsständer zu wehren versucht. Die Augen der Leiche sind komplett Schwarz und auch seine Adern treten Schwarz hervor. Ihre Bewegungen sind langsam und stockend, als wäre sie noch nicht ganz aufgetaut.

Vega geht sofort zu Huber und nimmt ihr den Ständer ab.

Vega:” Waffe!”

Huber:” Nicht auf das Ding schießen! Das was da drinnen ist, sollte drinnen bleiben. Raus damit!”

Du schnappst dir einen Stuhl.

“Zur Luftschleuse!”

Vega nickt und ihr versucht ihn Richtung Tür zu bekommen. Huber hat sich ins Cockpit geflüchtet aus dem jetzt Fernandes kommt und euch hilft. Mit großer Mühe schafft ihr es, euren Gegner in den Gang zu bewegen aber weiter bekommt ihr ihn nicht, da er immer stärker und beweglicher wird.

Du:” Roxy, öffne die Luftschleuse, beide Türen. Sicherheitsüberbrückung Alpha Omega 11749 grün.”

Roxy:” Verstanden.”

Sofort setzt ein starker Sog ein, als die Atmosphäre ins Vakuum gezogen wird. Du lässt sofort den Stuhl los und hältst dich fest, genau wie Vega und Fernandes. Die Leiche hingegen wird recht schnell aus dem Schiff gesaugt und Roxy schließt die Luftschleuse wieder.

Roxy: “Warnung! Sauerstoffniveau kritisch. Kabinendruck bei 0.8 Atmosphären. Sauerstofftanks bei 5%.”

Vega flucht vor sich hin und Fernandes grummelt:” Toll... ein Problem gelöst und ein neues bekommen. Die Luft aus dem Frachtraum wird uns etwas helfen aber ob das reicht?”

Vega: “Vielleicht hat die Hermes noch gefüllte Tanks aber dafür müssen wir andocken und da habe ich wenig Lust zu.”

Du: “Roxy, Frachtraum evakuieren.”

Roxy: “Verstanden. Kabinendruck wird 0,9 Atmosphären erreichen.”

Ihr geht zurück auf die Brücke.

Du: “Benjamin, dock an die Hermes an. Hoffentlich können wir uns Sauerstoff von ihnen holen.”

Franklin: “Das hoffe ich auch. Sonst wird es eng bis zur Station.”

Franklin dockt die Gorda vorsichtig an und die verriegelnde Luftschleuse ist deutlich zu hören.

Roxy: “Andockvorgang komplett. Transfer von Energie möglich, Transfer von Gasen blockiert.”

Vega und Franklin fluchen leise vor sich hin.

Fernandes: “Die haben das bestimmt manuel geblockt, damit keiner klauen kann. Das ist aber schnell wieder freigegeben, wir müssen nur an Bord gehen.”

Huber: “Dann könnt ihr auch gleich nach dem Rest der Crew suchen, vielleicht gibt es doch überlebende.”

Du: “Vega, Philipe, zieht euch Raumanzüge an, wir drei gehen rüber.”

Vega: “Nur wenn ich meine Waffe bekomme, alles andere wäre dämlich.”

Huber: “Und ich bereite eine Dekon vor, nicht das ihr was aufs Schiff schleppt.”

Du gibst Vega ihre Waffe und ziehst dann auch einen Raumanzug an. An der Luftschleuse erwartet euch schon Hero.

Hero: “Der Druck in der Hermes liegt bei einer Atmosphäre aber die Schwerkraft ist aus. Viel Erfolg.”

Ihr geht in die Luftschleuse und die Tür hinter euch schließt sich. Die Außentür der Gorda geht auf, die der Hermes aber nicht. Fernandes öffnet diese von Hand und ihr betretet das andere Schiff. Hier ist alles dunkel, auch die Kontrollpanels. Auch die Innentür muss Fernandes also von Hand öffnen.

Fernandes: “Wir sollten erst einmal die Energie wieder einschalten, am Besten im Maschinenraum.”

Vega: “Ich bin dafür, erst einmal auf die Brücke zu gehen.”

Du: “Vega, geh zur Brücke, Fernandes, geh zum Maschinenraum, ich öffne die Luftschleuse, so können wir zumindest über die Gorda Luft lagern.”

Vala:“Wir sollten uns nicht trennen.”

Huber über den Funk: “Und wenn die Luft kontaminiert ist?”

Du: “Fernandes, geh zum Maschinenraum und schau nach, was da los ist. Vega, wir gehen zur Brücke.”

Im Schein der Helmlampen macht ihr euch auf den Weg zur Brücke und schaut euch dabei um. Die Messe der Hermes ist ein einziges Durcheinander aber es ist schwer zu sagen, ob es nur an der fehlenden Schwerkraft oder an etwas anderem liegt. Ihr erreicht die Tür zur Brücke, nur um festzustellen, dass diese versiegelt wurde. Es dauert einige Minuten, bis du die Versiegelung umgangen hast und die Tür zum Cockpit ein Stück aufspringt. Mit Vega zusammen schiebst du sie ganz auf. Das Cockpit ist dunkel und nur die Anzeige für den Notruf blinkt. Neben dem Copilotensitz liegt der Körper der Schiffs-KI auf dem Boden und hat einen großen Maulschlüssel in der Hand.

Vega: “Ein Asimovblocker?”

Du: “Könnte sein ist aber unwahrscheinlich. Auf Konzernschiffen sieht man die selten.”

Vega: “So oder so sollten wir die KI nicht aktivieren.”

Huber: “Und den Notruf auf das Quarantänesignal umstellen.”

Vega: “Dir Brücke hat keinen Saft, Martina. Es ist ein Wunder, dass der Notruf noch läuft.”

Franklin: “Bei dem Schiffstyp hat die brücke ihre eigene Notversorgung.”

Du tippst auf die Ingenieurskonsolo und diese springt an. Langsam gehst du die Anzeigen durch.

Gravitation: offline Atmosphäre: 1,1 bar Sauerstoff: 17% CO2: 2% Argon: 8%

Helium 1,1% Temperatur: 29,8°C/302,95 K Hauptreaktor: offline Notstrom: offline Hauptcomputer: offline Batterien: 87% Transponder: offline Kommunikation: eingeschränkt Vega stellt währenddessen den Notruf aus. Du: “Die Luft sieht seltsam aus. So eine Zusammensetzung habe ich noch nie gesehen.”

Vega: “Kann man den KI-Körper ausschalten?”

Du: “Ja.”

Franklin: “Im Maschinenraum sieht alles gut aus. Ich könnte den Reaktor wieder einschalten.”

Vega fasst die Logs zusammen, die sie grade gelesen hat: “Seit ihrem Abflug von einer Bergbaustation gab es immer wieder Probleme auf dem Schiff. Der Kapitän und der Rest der Crew gingen davon aus, dass ihr Passagier, der seit dem Stopp an Bord ist, ihr Saboteur war und sie sperrten ihn in sein Quartier. Die Probleme gingen aber weiter und selbst die KI wendete sich gegen die Crew.”

In dem Moment springt der Notstrom an und die Lampen begannen nach und nach das Schiff zu beleuchten.

Vega: “Vermutlich ist er immer noch in seinem Quartier. Zumindest steht hier nirgendwo, das sie ihn rausgelassen haben.”

Das Lüftungssystem springt jetzt auch an und beginnt mit dem Luftaustausch. Du schaust zu den Luftwerten.

Der Sauerstoffgehalt sinkt weiter, während der Argon- und Heliumanteil weiter steigen. Auch der Druck wird höher. Dann erscheint auch noch ein weiterer Wert in Rot und Blinkend.

Chlor: 0,001%

Du springst auf und versuchst die Umweltkontrolle umzustellen aber du kannst sie nur ausschalten, die restlichen Steuerungen sind gesperrt.

Vega: “So kommt zumindest kein weiteres Chlor ins Schiff. Wir sollten dennoch nach dem Passagier schauen.”

Fernandes: “Ich kann von hier aus versuchen die Umweltkontrolle zu entsperren.”

Du: “Vega, geh zum Passagier und bring ihn zu Martina.”

Von Vega kommt ein knappes 'Jawohl' und sie geht los. Du widmest dich wieder den Logeinträgen und stellst schnell fest, dass sie denen deines alten Kapitäns ähneln.

Der Passagier von der Bergbaustation hatte sich der Crew der Hermes wohl als Xenoarchäologe vorgestellt. Von sowas hast du noch nie gehört. Er hatte ihnen 2000 Credits angeboten, wenn sie ihn zum Makemake bringen. Eine hohe Summe für einen kurzen Flug, das hättest du auch nicht abgelehnt.

Vega über Funk: “Ich hab den Passagier. Er ist bewusstlos. Ich bringe ihn zur Luftschleuse.” Und dann viel leiser: “Zum Glück ist die Schwerkraft aus... alleine hätt ich den nicht bewegt...”

Fernandes über Funk: “Das Reaktorkühlsystem ist Sabotiert worden. Das hätte böse enden können.”

Du stöberst noch etwas weiter durch die Logs und stellst dabei fest, dass die Selbstzerstörung erst aktiviert und dann wieder deaktiviert worden ist, kannst aber nicht feststellen von wem, deine Zugriffsrechte reichen dafür nicht.

Vega über Funk: “Passagier übergeben.”

Du: “Fernandes, Vega, schaut euch mal in den Quartieren um, ich schau mal, was der Computer noch her gibt.”

Du brauchst einige Minuten um etwas tiefer in das System vorzudringen. Da die KI momentan nicht aktiv ist, geht das relativ einfach. Du erhälst Zugang zu den Umweltkontrollen und könntest beginnen, Sauerstoff zur Gorda zu Pumpen. Auch einige weitere Logs sind nun zugänglich aber diese bringen keine neuen Erkenntnisse.

Du: “Martina, wenn dein Patient wieder aufwacht, versuch mal so viel wie möglich von ihm zu erfahren. Je mehr wir wissen, umso besser ist es.”

Huber: “Ich versuche es.”

Kato: “Ich helfe ihr und Anna kann überprüfen, ob er lügt, wenn sie sich das zutraut.”

Du: “Wenn Anna will, lass sie helfen und vielleicht sollten wir den Passagier fixieren, nicht das wir noch eine Überraschung erleben.”

Kato: “Verstanden.”

Du: “Vega, Philipe, wie siehts bei euch aus?”

Vega: “Ich hab bei dem Passagier ein paar seltsame alte Dinger gefunden, wie dein das du auf Orwell gekauft hast, sonst bisher nichts interessantes.”

Fernandes: “Ich hab eine Plasmapistole gefunden ansonsten nur Chaos.”

Du startest den Sauerstofftransfer.

Du: “Die Waffe und die Artefakte sollte wir mitnehmen.”

Du bemühst dich, tiefer in die Schiffssysteme zu gelangen aber schaffst es einfach nicht. Moment, Mouton war doch ein Computerspezialist, vielleicht kommt er ja tiefer in die Schiffssysteme. Du schaust auf den Sauerstofftranfer, der noch 30 Minuten dauert. Eilig hätten wir es ja nicht aber noch jemanden auf das Schiff holen? Andererseits könnten wir dann auch Treibstoff umladen, ohne zu bezahlen.

Du: “Mouton, kommst du bitte auch rüber, ich komme mit dem Bordcomputer nicht weiter.”

Mouton: “Unterwegs.”

Huber: “Mein Patient ist aufgewacht und redet die ganze Zeit von einer Bombe im Maschinenraum aber mehr haben wir noch nicht aus ihm heraus bekommen.”

Fernandes: “Ich habe da nichts gesehen aber ich habe auch nicht nach einer Bombe gesucht.”

Vega: “Wir müsse dem auf alle Fälle nachgehen.”

Anna: “Ich könnte versuchen an seine Erinnerungen zu kommen.”

Du: “Versuch es Anna.”

Mouton: “Ich warte dann doch lieber etwas.”

Nach einigen Minuten meldet sich Huber: “Anna meint da ist eine Antimateriefalle ohne Strom bei den Treibstofftanks.”

Fernandes: “Wenn wir die finden ist sie leicht entschärft. Sie braucht nur neuen Strom.”

Vega: “Wenn wir sie denn rechtzeitig finden.”

Du schaust zu den Anzeigen. Der Sauerstofftranfer wäre in 10 Minuten abgeschlossen.

Du: “Wir verschwinden hier.”

Du schaltest noch den Sauerstofftransfer aus und gehst dann zur Luftschleuse wo Vega und Fernandes schon auf dich warten. Die Beiden hatten auch schon einige Kisten in die Luftschleuse befördert, was wohl die Artefakte sind. Vega schliest die Tür hinter dir und die beiden Schiffe trennen sich.

Huber: “Ich habe euch was zum reinigen der Raumanzüge in die Luftschleuse gelegt, macht euch sauber bevor ihr an Bord geht.”

Ihr reinigt die Kisten und eure Raumanzüge in der Luftschleuse und zieht diese danach aus. Das Arbeiten in den Anzügen ist immer wieder anstrengend und so seit ihr alle drei ziemlich durchgeschwitzt. Mouton öffnet euch die Tür und ihr lasst erst einmal alles in der Luftschleuse liegen, es gibt grade wichtigeres zu tun. In der Messe sitzen Anna und Martina auf dem Sofa, wobei Martina die junge Telepathin im Arm hat und tröstet. Du gehst Richtung deines Quartiers, während Fernandes und Vega Richtung ihres Quartiers gehen. An deiner Tür bleibst du stehen und schaust zu Huber.

“Wie geht es dir, Anna?”

Anna: “Geht schon... waren nur keine schönen Erinnerungen von ihm...”

Du: “Und wie geht es unserem Patienten?”

Huber: “Er ist wieder bewusstlos. Das Medibett kümmert sich um ihn aber das wird noch dauern, mindestens einen Tag, vermutlich länger.”

Du nickst und gehst dann in dein Quartier. Du ziehst dich aus, stellst dich in die Dusche und aktivierst sie. Sofort beginnen die Schallwellen den Dreck von deiner Haut zu befördern. Die Wasseraufbereitung der Gorda ist leider nicht groß genug für eine richtige Dusche. Was würdest du für eine echte Dusche grade geben, für warmes Wasser das über deinen Körper rinnt.

Die Stimme von Franklin reist dich aus deinen Gedanken, als dieser über die Sprechanlage zu hören ist.

“Achtung, Trümmer!”

Du hälst dich, so gut es geht, fest und wartest auf den Einschlag. Kurz darauf gibt es einen Lauten knall und die Gorda wird stark durchgeschüttelt. Deine Hand rutscht ab, du fällst nach hinten und schlägst mit dem Hinterkopf gegen die Wand der Schalldusche. Dir wird kurz schwarz vor Augen und du greifst dir an den Hinterkopf, nur um vor Schmerzen die Hand sofort zurückzuziehen. Benommen betrachtest du deine blutigen Finger. Benommen tastest du nach dem Unterarmdisplay, das bei deiner Kleidung liegt und aktivierst das Intercom.

“Schadensbericht.”

Dir ist schlecht, schwindelig und dein Kopf beginnt immer schlimmer zu schmerzen. Den drang dich zu übergeben kannst du gerade so unterdrücken.

Kato über Interkom: “Nur ein paar Dellen in der Hülle, mehr nicht. Das Teil war groß aber hat uns flach erwischt.”

Du über Interkom: “Gibt es Verletzte?”

Kato: “Auf der Brücke nicht.”

Vega: “Philipe hat wohl ein paar Prellungen, mir geht es gut.”

Huber: “Anna und mir ist nichts passiert.”

Du: “Könntest du dann eben zu mit kommen, Martina?”

Huber: “Unterwegs.”

Kurz darauf kommt Martina mit einem MediKit in dein Quartier und beginnt sofort damit, dich zu untersuchen und zu behandeln. Während sie dir einen Verband anlegt, grummelt sie: “Wir haben das ganze Sonnensystem bevölkert, können uns schneller als das Licht fortbewegen aber Wunden müssen wir immer noch mit Wundkleber und Verbänden behandeln. Waffen waren wieder mal wichtiger...”

Sie gibt dir noch eine Injektion.

Huber: “Zumindest haben wir keine Spritzen mehr sondern haben uns da was aus den alten SciFi-Serien abgeschaut. Du solltest dir etwas Ruhe gönnen. Geht’s mit dem anziehen oder brauchst du Hilfe?”

Du: “Ich denke, etwas Hilfe wäre nicht schlecht.”

Huber hilft dir in deine Kleidung.

Huber: “Du solltest dich wirklich ausruhen. Du hast vermutlich eine Gehirnerschütterung.”

Du: “Ich muss erst einmal auf die Brücke und nach dem Rechten schauen.”

Huber: “Du weist schon, dass du einen ersten Offizier hast, oder?”

“Ja weiß ich.”

Wackelig gehst du zur Brücke.

Du: “Wie ist die Lage?”

Franklin: “Wir sind wieder auf Kurs. In 33 Stunden sind wir am Ziel.”

Du machst dich, verfolgt von Hubers missbilligen Blicken, auf den Weg zu den Crewquartiere und hast etwas Probleme die Leiter herunter zu kommen. Unten angekommen klopfst du an die Tür vom Quartier, das Vega und Fernandes sich teilen. Vega öffnet dir in Unterwäsche.

Du: “Wirklich alles gut bei euch?”

Vega: “Uns geht es besser als dir. Sieh zu, dass du dich richtig behandeln lässt.”

Vega mustert dich dabei besorgt. Du begibst dich wieder nach oben und in dein Quartier. Als du in der Tür stehst, fragt dich Martina noch, ob du ein Schlafmittel möchtest aber du bist so erschöpft, dass du es ablehnst und ins Bett gehst. Nahezu sofort fällst du in einen traumlosen und tiefen Schlaf.