Banner der Treue 1: Vorgeschichte und das Turnier
(Nicht Korrektur gelesen also sicher viele Fehler drin, sorry)
Es ist nun schon einige Zeit her, dass mein Orden mich nach Vinsalt schickte um von Maestro Engerd Adlim zu lernen, mit besonderem Schwerpunkt auf Suchterkrankungen. Besonders die erste Zeit in Vinsalt war für mich schon etwas beängstigend, zum einen war der Krieg zwischen Al'Anfa und dem Horas Reich noch nicht lange beendet und so hatte ich Angst aufgrund meiner Herkunft Anfeindungen ausgesetzt zu sein andererseits war ich hier ganz alleine und kannte niemanden auch zu Maestro Adlim gelang es mir nicht mehr als eine Lehrer-Schüler Beziehung aufzubauen. Er ist zwar durchaus ein freundlicher älterer Mann mit einem enormen Wissen, doch auch deswegen fühle ich mich in seiner Gegenwart oft klein und unwissend. Grade auch bei der alchimischen Arbeit bei der Herstellung von Tinkturen und Elixieren bin ich oft überfordert und schaffe es kaum den komplizierten Anweisungen zu folgen oder drifte in den kurzen Wartezeiten zwischen den Arbeitsschritten schnell ab und versage so häufiger als mir lieb ist bei meinen Aufgaben. Es ist eben doch etwas anderes als meine Arbeit im Orden, in dem ich mich vor allem auf auf die Gesprächstherapien und andere eher profanen therapeutischen Wege spezialisiert habe. OK ich greife häufiger als es vielleicht gut ist auf Mittel zurück welche hier im norden eher verpönt bis verboten sind doch helfen diese doch den Patienten sich zu öffnen und sich auf die Therapie einzulassen. Das schlimmste ist hier aber wirklich, dass ich alleine bin ich vermisse Leona, ich vermisse die Abwechslung welche sie in mein Leben bringt, ihre Berührungen und ihre lieben Worte wenn ich wieder an mir selbst Zweifle. So habe ich auch festgestellt, dass ich in letzter Zeit tagsüber zu viel vom Gulmond gebraucht und mich am Abend zu sehr auf Ilmenblatt Blüten verlasse um schlaf zu finden. Langsam befürchte ich, dass auch Maestro Adlim etwas bemerkt er schaut mich öfters mit einem Blick an der eine Mischung aus Sorge und Enttäuschung sein könnte, doch ist er einer der Menschen die ich nur schwer lesen kann.
Wenn ich nicht beim Maestro in der Villa Bellavista zu tun habe verbringe ich viel Zeit alleine auf meinem Zimmer im Ratskeller um mir meine Aufzeichnungen noch mal anzusehen oder lenke mich mit dem Malen ab. Es würde mich nicht wundern wenn mein Zimmer aktuell das unordentlichste im ganzen Gasthof ist. Sonst bin ich zu den wichtigen Messen im Borontempel oder hin und wieder am Hafen oder auf dem Markt um mich bei den al'anfanischen Händlern mit gewissen Dingen zu versorgen die man nicht unbedingt offen kaufen kann. Draußen halte ich mich aktuell eher ungern auf da wie gesagt der Krieg noch nicht lange vorbei ist. Ich habe schon ein wenig Angst was passieren könnte sollte wieder so etwas wie damals im Simia passieren, habe ich hier doch keine Freunde.
Vor ein paar Tagen hat es sich allerdings ergeben, dass wegen des Turniers einige neue Gäste im Ratskeller Quartier bezogen. So ergab es sich auch, dass ich nun nicht mehr einen Tisch für mich alleine hatte. So lernte ich die beiden Angroschim Lavascha und Gilbur kennen, die Thorwaler Kriegerin Frenja und ihren Lehrer Norrisson, sowie den wunderbaren Rondra Geweihten Rondric kennen. Dies war einer der erste Abende an dem ich den horasischen Rotwein auch das erste Mal richtig genießen konnte auch wenn ich sicher nicht mit den Angroschim und der Thorwalerin mit halten konnte beim Zechen, aber versucht habe ich es was mit Kopfschmerzen am nächsten Tag belohnt wurde. Doch am meisten freut es mich einen so ehrenvollen Mann wie Rondric Himmelsklage von Arivor den Ritter der Göttin Rondra getroffen zu haben – in seiner Nähe fühle ich mich das erste mal seit ich in Vinsalt bin wirklich sicher. Auch scheinen wir uns alle recht gut zu verstehen, verbringen wir doch zumindest die Abende zusammen im Ratskeller. Am Abend vor dem Turnier war es auch Lavascha die Vorschlug, wir sollen doch gemeinsam das Spektakel besuchen und mit Begeisterung stimmte ich zu auch wenn ich eigentlich gar nicht wirklich vorgehabt hatte diesem bei zu wohnen, ich mag ja auch zu hause in Al'Anfa die Arena Kämpfe der Gladiatoren nicht sonderlich. Neugierig wie sich unsere neuen Freunde schlagen würden war ich dennoch, aber war mir auch sicher das Rondric mit Sicherheit das Turnier gewinnen würde.
Am Tage des Turniers traf ich Lavascha und Gilbur nach der Morgenmesse im Borontempel im Ratskeller wo diese schon auf mich warteten und gemeinsam liefern wir das kurze Stück zur Baliiri-Wiese auf welcher die Kämpfe ausgetragen wurden. Die meisten Kämpfe hatten doch etwas belangloses und so genoss ich es einfach seit langem mal wieder in guter Gesellschaft unter Leuten zu sein. Etwas verwunderlich aber auch mehr als höflich fand ich es, dass ein einarmiger Geweihter der Rondra in Begleitung einer Frau mich mit dem Namen des Herren Boron Grüßte, war dies doch etwas ungewöhnlich besonders hier im Norden, wo der Ewige doch einen anderen Stellenwert hat als in meiner Heimat, mit sicher verwirrtem Gesichtsausdruck erwiderte ich seinen Gruß und machte mir aber auch keine weiteren Gedanken darüber, sicher wollte er nur freundlich sein.
Frenjas erster Kampf gegen einen tänzelnden Halbelfen war fast ebenso schnell vorbei wie er begonnen hatte und endete erwartungsgemäß mit einem Sieg für Frenja wobei sich ihr Lehrmeister Norrisson nicht wirklich über den Sieg seiner Schülerin zu freuen schien, ich frage mich ja ob er überhaupt anders als grummelig und schlecht gelaunt kann. Noch schneller war Rondrics Kampf vorüber mit nur einem Schlag des Zweihänders in die Seite seines Kontrahenten, ebenfalls ein Geweihter der Leuein, war es entschieden und Rondric half seinem Kontrahenten beim Aufstehen.
Später am Abend freute ich mich noch mit Frenja und Rondric über ihre Siege verließ die Gruppe jedoch etwas früher und zog mich auf mein Zimmer zurück, was jedoch nicht hieß das ich früh am schlafen war. Bei meinem Versuch einzuschlafen merkte ich wieder wie sehr ich doch Leona vermisse und wie sehr ich wieder nachhause in mein vertrautes Al'Anfa wollte. Ich geriet wieder in dieses ziellose unangenehme Grübeln und beschloss irgendwann doch einen kleinen Schluck meines Boronweins zu mir zu nehmen bevor ich die Nacht gar nicht mehr schlafen konnte.
Am zweiten Tage des Turniers war ich dementsprechend noch etwas abwesend und die erste Zeit nicht wirklich bei der Sache. Einen Eindruck hat der Kampf von Frenja hinterlassen, so zertrümmerte sie ihrem Kontrahenten den Unterkiefer mit dem Schild, was mir durch aus übertrieben hart vorkam. Rondrics Kampf hingegen war wohl etwas fordernder als der vom Vortag. Im Finale trafen dann Rondric und Frenja auf einander und es war ein soweit ich beurteilen kann ein sehr ausgeglichener Kampf auch wenn man Rondric schon leicht die Anstrengung vom vorherigen anmerkte, dies war auch sicher der Grund warum Frenja letzten Endes Gewann – an jedem anderen Tag würde es sicher anders aussehen, da bin ich mir sicher. Ich konnte mich dennoch auch für sie freuen und Gratulierte ihr auch zu ihrem Sieg, auch wenn ich immer noch etwas naja nicht wirklich Angst aber doch ein vorsichtiges Gefühl bei ihr habe. Bei der Prozession zum Rondratempel hielt ich mich jedoch an die beiden Angroschim. Etwas verwundert hatte mich jedoch das die Schwertschwester Somena Talligon mit einigen anderen Geweihten an der Prozession vorbeiritt und der Turniersiegerin lediglich kurz zu nickte und dann weiter preschte. Im Tempel erhielt Frenja als Siegerin des Turniers dann ein wohl sehr edles im Namen Rondras geweihtes Schwert, allerdings war die Ehrung der Siegerin doch etwas wie ich fand schmucklos und eher pragmatisch. Ich frage ich ob es wohl anders gewesen wäre wenn Rondric das Turnier gewonnen hätte.
Den Rückweg zum Ratskeller traten wir dann alle zusammen an auch wenn es mir doch etwas unwohl war durch die jubelnde Masse zu laufen ich versuchte daher auch immer möglichst nah bei Rondric zu bleiben und setzte mich dann auch in der sehr vollen Gaststube des Ratskellers neben Rondric welcher einen doch geknickten Eindruck auf mich machte. Im laufe des Abends kam auch der einarmige Rondra Geweite mit seiner wie ich vermutete Assistentin an unseren Tisch herangetreten. So erfuhr ich auch, dass er Ioric Iustusferro von Arrivor heißt und seine Assistentin Viviona Lorano eine Rechtsgelehrte sei. Er lud uns alle für den nächsten Tag in die Akademie der Kriegs und Lebenskunst zu Vinsalt scheinbar um uns einen Auftrag zu geben wenn ich das Gespräch welches ich nur in teilen wirklich mit bekam richtig verstanden hatte, mir hatte der horasische Wein wohl wieder etwas zu gut geschmeckt. Als Ioric dann noch meinte er wolle sich unserer Ehrhaftigkeit und auch unseres Muts vergewissern hätte ich schon fast aufgeschrien, dass ich doch nur eine Noionitin bin, aber traute mich dann nicht die Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen und murmelte es nur ganz leise zu mir selbst, dass niemand meine Bedenken wahr nahm. Auch machte Ioric nicht wirklich den Eindruck als würde er mich nur der Höflichkeit mit einladen, so werde ich mich wohl den Wünschen fügen, würde es nicht auch sein Wunsch sein würde er mir sicher im Traum durch Bishdariel entsprechende Warnungen zu kommen lassen. Als wir dann irgendwann hoch auf unsere Zimmer gingen merkte ich, wie ich doch schon sehr schwankte und etwas unsicher in meinem Tritt war, fast wäre ich auf der Treppe noch ausgerutscht und ich bin mir nicht so wirklich sicher ob ich mich selbst am Geländer abfing oder mich doch einer der neuen Gefährten stützte.