Ein ungewöhnlicher Fremder…

…oder Eine Botschaft aus der Ferne

Es war ein kalter Frühlingstag. Die Sonne war bereits auf dem weg hinter den Horizont als ein Reiter in Cao ankam. Er erkundigte sich nach Zirda, der Zauberin. Branto, der wohlhabendste Bauer im Dorf beschied ihm aber die Nacht zu verweilen, der Weg sei an diesem Tag nicht mehr zu schaffen. Heimlich schickte er aber seinen Jüngsten hoch auf die Klippe eine Warnung zu überbringen.

Als Zirda nach Einbruch der Nacht verhüllt im Dorf eintraf hatte sich schon allerhand Volk im Hof von Branto eingefunden. Fremde, besonders ein solcher, waren selten in dieser Gegend und die Dörfler neugierig.

“Ha! Ein komischer Kautz ist er.” laut dröhnte die Stimme des Fremden durch die Stube. “An jedem Rinnsal bleibt er stehen um den Feen ein Lied zu singen – Wahr! Ich lüge nicht.”

Nach einen tiefen Schluck aus seinem Bierkrug setzte er zu einer neuen Geschichte an: “Als wir Zhadel das Erste mal trafen ham wir ihn erst für einen dieser speichelleckenden Zauberer aus Zygofers Gefolge gehalten und ham ihn in Fesseln vor den Vürdersten unserer Sippe geschleift. Aber egal was wir gefragt ham, es kam nur unsinniges Gebrabbel aus seinem Mund. Irgendwann warn wir überzeugt: Der Kerl hat zulange in der Sonne gestanden. Wir wollten ihn aus dem Lager jagen. Isego und ich haben ihn link und rechts genommen und aus dem Zelt geworfen. Noch bevor wir selbst draußen waren, stand er schon wieder auf den Beinen und starte zum Gatter rüber. Wir ham wieder zugepackt aber er entwischte uns irgendwie und stapfte einfach zu Schattenfell rüber. Schattenfell ist das Lieblingspferd vom Vürdersten, ein stolzer Hengst, so einen gab es lange nicht. Dumm nur, er hatte die Wassersucht.

Zhadel der komische Kauz steht da nu und singsangt dem Gaul was vor. Das war schon merkwürdig aber wir ham ihn dann mit ‘n paar kräftigen Titten aus dem Lager getrieben – Zhadel, nich’ Schattenfell mein ich.“

Unter den Zuhörern machte sich unwilliges Gemurmel breit, das war keine gute Geschichte. Unbeeindruckt führ der Fremde nach einem weiteren tiefen Zug aus dem Krug fort: “Am nächsten Tag waren die Läufe von Schattenfell nicht mehr geschwollen und die Raufe konnte gar nicht voll genug sein so viel hat er gemampft. Der Boss is’ immer noch überglücklich. Wir mussten die ganze Gegend absuchen um Zhadel zu finden und zurück zu bringen.”


Am nächsten Morgen stand der Fremde vor Zirda. Die selbe Geschichte hörte sich da schon weniger wild an. Zirda, im vollen Ornat, flößte ihm offensichtlich Respekt ein: “Nach dieser Wunderheilung war er unser Gast, den ganzen Winter lang. Ich hab ihn echt lieb gewonnen, auch wenn er echt merkwürdig ist.”

Ganz kurz huschte ein erleichtertes Lächeln über Zirdas Gesicht obwohl sie die Geschichte ja in der Nacht zuvor schon gehört hatte.

“Als es wärmer wurde ist er unruhig geworden und wollte weiterziehen, er wollte irgend ein Geheimnis im Süden ergründen. Aber ich musste ihm versprechen her zu kommen und zu erzählen was ihm passiert ist.”

Nach einer kurzen nervösen Pause: “Ihr müsst euch keine Sorgen machen, ich hab ihm ein paar Tricks mit seinem Stab gezeigt, er weiß sich jetzt zu wehren.”

Schafe

Ein Character von Taarion aus Den Verbotenen Landen.

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Die Font für die Überschriften ist Gondola SD.