Dryadenhain

Das folgende ist ein kleines Szenario das mir beim bemalen der Miniatur einer Dryade in den Sinn gekommen ist. Für Bilder der Figur siehe meinen Post diesbezüglich.

In meinem Kopf ist das ganze in unserer echten Welt etwa in den 80er angesiedelt. Nur etwas mit mythologischem im Hintergrund aufgepeppt. Aber vieles ist möglich, macht euer eigenes Ding daraus.

Das erste was mir in den Sinn gekommen sind Settings wie die Abenteuergeschichten von Enid Blyton, die drei Fragezeichen und TKKG. Gibt’s da nicht ein Regelwerk von der Dorp? 1W6 Freunde dürfte da wohl passen, ohne es gelesen oder gespielt zu haben. :)

Wenn ihr die Anregung verwendet wäre es toll wenn ihr mir davon berichtet: https://rollenspiel.social/@taarion


Ort

Der Jork ist ein relativ steiler Hügel in ansonsten weitläufig flacher Landschaft. Die Hügelkuppe bildet ein weitläufiges Plateau. Auf der Hochebene entspringt eine stetige Quelle die sich als Bach durch einen lichten Wald schlängelt um über eine Flanke des Hügels in das Flachland ergießt. Seit dem Anbeginn der Zeit wächst direkt an der Quelle eine Kastanie die heute alle anderen Bäume überragt.

Mit der Sesshaftwerdung der Menschen entwickelte sich recht bald eine kleine Siedlung am Fuße des Jork. Frisches Wasser, ausreichend Bauholz, Wild und fruchtbare Böden bilden eine einladende Grundlage. Einzelne Bauernhöfe auf der Anhöhe nutzen auch zu dieser Zeit die sonnige Lage oben für Feldwirtschaft und rodeten daher Teile des Waldes.

In der Neuzeit ist die Siedlung, unter dem Namen Jokheim bekannt, angewachsen und die Neustadt wucherte den Hang hinauf. Mit der zunehmenden Zahl an Menschen wurde gleichzeitig der Wald immer kleiner und ist heute auf einen kleinen Hain um die Quelle herum geschrumpft. Auch wurde die Quelle in ein kleines Becken aus Beton eingefasst und der Bach kanalisiert und am Hang unter die Straße verlegt.

Personen

Karl Mulgaber, Biologe und Umweltaktivist. Er sieht sich selbst als Nachfahre von Druiden und hängt damit einer Religion an die an Naturgeister glaubt und einer ganzheitlichen Weltsicht anhängt. Bei einer spirituellen Reise durch die Republik erspürte er die mystische Energie die von der Quelle und dem Herzbaum des Hains auf dem Jork ausging und blieb hier Sitzen um für dieses Naturheiligtum zu kämpfen.

Seine religiöse/spirituelle Einstellung ist seinen Nachbarn in dieser Form nicht bekannt. Für diese Menschen ist er eher ein Ökospinner, für die ansässigen Landwirte und Stadtplaner hingegen ein unaufhörliches Ärgernis.

Joachim Gruber ist Leiter des Amts für “Bauen und Umwelt” in der Gemeinde. Sein vordringliches Ziel ist eine geordnete und effiziente Nutzung der Ressourcen für die Menschen. Insbesondere Ordnung in eine Chaotische Natur zu bringen ist für ihn erstrebenswert. Dabei ist er aber kein Pedant sondern stellt den Nutzen für die Menschen in den Mittelpunkt (oder glaubt dies zu mindestens).

Hektor Jakowitsch ist der selbstbewusste und geltungsbedürftige Vorsitzende des örtlichen Bauernschaft. Als größter Landwirt in der Umgebung hat er enormen Einfluss. Seiner unumstößlichen Meinung nach ist eine hocheffiziente, machinierte Landwirtschaft unumgänglich um die Probleme der Menschheit wie die Überbevölkerung zu lösen. Gleichzeitig will er sich in der dabei absehbaren Konsolidierung von landwirtschaftlichen Betrieben behaupten um seiner Familie ein gutes Leben zu garantieren.

Siritaina ist ein Waldgeist, eine Dryade, die Entität des Waldes. Xier war schon hier seit der erste Sprössling einer Kastanie auf dem Jork durch den Boden gebrochen ist. Xier ist die Verkörperung der Natur auf dem Plateau und den Hängen.

Xier ist eins mit dem Kastanienbaum, tritt aber in verschiedener Form aus dieser heraus um im Wasser der Quelle zu baden oder durch “xieren” Wald zu Wandern.

Xier ist nicht von dieser Welt und die modernen Menschen versteht xier nicht, kann ihre Motivationen nicht ergründen. Je weniger die unbelassene Natur in xierer Umgebung wird, umso unsteter wird xier Geist und umso weniger nimmt xier Anteil an der Welt.

Hintergrund

Karl Mulgraber steht im ständigen Kampf mit dem Gemeinderat, dem Bauausschuss und der Bauernvereinigung. Themen gibt es dafür viele: Einfassung der Quelle und Kanalisierung bzw. Renaturierung des Baches, Ausweiten der Ackerflächen durch Rodung bzw. Aufforstung des Waldes, Einsatz von Düngern und Monokulturen bzw. Ökolandwirtschaft. Umweltauflagen einfordern bzw. abschwächen oder umgehen.

Auch die Wahl der Mittel ist umfangreich. Es könnte juristische Auseinandersetzungen geben über die Zulässigkeit von Bauvorhaben. Zum Beispiel könnte Karl eine Baugenehmigung anfechten bei der es darum geht den Bach in einen Kanal unter die Hangstraße zu verbannen. Oder es geht um politische Spiele bei der die verschiedenen Seite versuchen einen Beschluss zu erlassen der die Renaturierung des Flussverlaufs oder eine teilweise Wiederaufforstung zum Ziel hat zu erwirken bzw. zu verhindern. Unter umständen ist Karl aber auch ein Saboteur und zerstört heimlich Traktoren und andere Maschinen. Vielleicht ist Hektor aber auch ein skrupelloser Kapitalist der Pumpen an der Quelle einsetzt um seine Felder zu bewässern was die Wasserversorgung der Restwälder und der Bevölkerung stört. Oder es gibt eine Bauernmafia die die Umweltbewegung im Dorf ausschalten möchte und dafür auch nicht vor Gewalt zurückschreckt.

Ein anderes Problem entsteht wenn man die Fruchtbarkeit des Bodens an die Gesundheit von Siritaina koppelt. Vielleicht sind Karl und Hektor dann Verbündete gegen die Einhegungsversuche von Joachim.

Anpassungsmöglichkeiten

Ihr könnt das in vielfältiger Weise an eure Gruppe und euer Setting anpassen.

Plotideen


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