Vallaki

Tagebuch 25 Eintrag

Noch während unseres Frühstücks, bei dem wir uns untereinander unterhielten, kam der fette Wirt zu uns an den Tisch. Ich nutzte die Gelegeheit um ihn nach Händlern in der Stadt zu fragen, da unsere Vorräte so langsam zur Neige gehen. Er empfahl uns, für Waffen in der Schmiede Waylands und für Jagdzubehör in der Gefangenen Klaue nachzufragen. Im Nebensatz erwähnte er, dass in der Gefangenen Klaue evtl auch nahc Helfern für einen Auftrag gesucht wird. Tyriel verabschiedete sich dann um mit Vassili von Holz zu sprechen. Ich glaube Tyriel ist ein bischen in Herrn von Holz verschossen.

Während der Wirt uns Auskunft gab, trat die Wirtsfrau an uns heran und begann im Flüsterton mit uns zu reden. Es gäbe ein Haus, welches verflucht sei und einem Mann namens Herod, welcher Stadthistoriker war, gehört hatte. Um mehr darüber zu erfahren müssten wir uns entweder an seinen Freund, den Buchhändler Walpole wenden, oder an den Larnak, den Diener der Lady Wlachda, anscheinend eine sehr edle Dame die sich in Opposition zum Bürgermeister befindet. Harod war auch gegen den Bürgermeister gestellt, was er in Geschichten die er schrieb zu Ausdruck brachte.

Generell ist Vallaki ein interessanter Ort, Alles wirkt oberflächlich gesehen in Ordnung, aber man merkt, dass es unter der Oberfläche brodelt.

Wir machen uns also auf den Weg in die Stadt und schauen uns ein wenig um. Als erstes sind wir bei Larnak vorstellig geworden, der alldings kanzelte uns schnell und höflich ab. Nach dieser Absage besuchten wir Walpole in seinem Bücherladen. Er ist ein sehr höflicher Mann, der uns freundlich in seinem Laden begrüßte. Nachdem wir uns vorgestellt haben und auch Interesse an einigen Büchern gezeigt haben, gab er uns bereitwillig Auskunft über Otis Harod, den Autor, der vom Bürgermeister aufgrund seiner Schriften in den Kerker geworfen wurde und dort gestorben ist. Auch Walpole hat von den Gerüchten gehört, dass es in dem Haus spuken soll, denkt aber das es sich um Gruselgeschichten handelt. Er verriet uns noch den Standort des Hauses und wollte danach das Thema auf sich beruhen lassen. Ich fragte ihn nach einer Aussgabe von Accountants & Actuaries, einem Spielbuch, welches ich in meiner Kindheit geliebt habe. Leider hatte er keinen Band vorrätig. Sehr Schade! Die Ratte erwarb sich ein Buch über Gifte ( warum wundert mich das nicht?) während Tyriel sich ein Buch über die Adelsgeschlechter in Barovia heraussuchte. Wir erwarben das Buch nach harter Verhandlung für 13 Goldstücke, immer noch zuviel meiner Meinung nach, aber Tyriel wollte dieses Buch unbedingt haben.

Unsere Schritte trugen uns weiter zum Haus des Bürgermeisters. Wir diskutierten kurz und Tremos klopfte an die Tür. Eine Frau öffnete die Tür und wir erklärten Ihr, dass wir den Bürgermeister sprechen wollten. Wir bekamen einen Termin am nächsten Tag. Anscheinend muss man um Audienz bitten..bei einem Bürgermeister! Naja, er ist hier wohl etwas was einem Lord am nächsten kommt. Die Frau, Gräfin Lydia ist ihr Name (und sie ist die Ehefrau des Bürgermeisters), komplimentierte uns danach schnell hinaus.

Unschlüssig wohin wir als nächstes gehen sollten, betraten wir nach kurzer Diskussion die Schmiede. Der Schmied, Wayland, ist ein Hühne von einem Menschen. Ich hätte nie gedacht das Menschen so riesig werden können. Wir betrachteten das Angebot, und Harrik erwarb eine Waffe, da wir ja unsere Waffen abgeben mussten. Mit ein wenig gutem zureden, konnte Harrik seine Waffe sogar behalten. Wayland drehte sich einfach um und suchte nach einem Platz für den Helm, den Harrik zum Tausch angeboten hatte. Tyriel verkaufte den Gehstock den er im Haus des Vampirs gefunden hatte. Nun war ich an der Reihe und fragte nach einem Rapier. Ich mag diese Art von Waffe, sie ist leicht und elegant. Der Schmied dachte kurz nach und reichte mir den Gehstock zurück. Dieser Gehstock hat einen versteckten Mechanismus, welcher eine Klinge herausfahren lässt und ihn in einen Rapier verwandelt. 150 Goldstücke wollte Wayland dafür…Tyriel hat den Stock für 20 verkauft…Ich warf Tyriel einen bösen Blick zu und demonstrierte ihm wiederholt den Mechanismus…

Die Ratte murmelte etwa unverständliches und wollte wohl ein Dolch oder Messer kaufen. Wir verließen aber vorher die Schmiede und traten wieder auf die Straße.

Ein Laden nebenan eregte unsere Aufmerksamkeit und wir traten ein. Anscheinend sind wir in der örtlichen Boutique gelandet. Der Betreiber heißt Frederic von Zypher und ist ein Gockel wie er im Buche steht. Wir nutzten die Gelegenheit und deckten uns für den Besuch beim Bürgermeister mit neuer Kleidung ein. Man kann schließlich keinem Lord in Straßenkleidung begegnen…

Nach dem Streifzug durch die Stadt, gingen wir wieder zur Taverne zurück um Ireena ( die wir zwischenzeitlich komplett vergessen hatten) sicher zur Kirche zu geleiten. Gelangweilt hat sie sich zumindest nicht, denn sie war tief im Gespräch mit von Holz. Tyriel sollte eifersüchtig sein, er war aber zu tief in sein Buch versunken um irgendetwas von seiner Außenwelt mitzubekommen. Wir geleiteten Ireena zur örtlichen Kirche um sich dort mit dem Vater zu treffen.

Wir trafen genau zur Andacht in der Kirche ein und mischten uns unter die Leute. Ich setzte mich neben einen jungen Mann und verwickelte ihn in ein Gespräch. Der junge Mann ist anscheinend der örtliche Totengräber. Er legte eine Menge Zynismus an den Tag was die Menschen hier angeht. Ich sah mich ein wenig in der Kirche um und tatsächlich schien die Stimmung hier sogar noch gedrückter als in Barovia. Die Menschen schienen als ob sie auf etwas warteten.

Nach der Andacht traten wir an den Priester heran und Ireena bat den Priester um ein Gespräch unter vier Augen. Uns fiel auf, dass Der Priester sehr abgekämpft aussah. Wir sahen uns währenddessen weiter in der Kirche um, die ehemals prächtig ausgestattet gewesen sein muss. Die Zeit und Vernachlässigung haben ihre Spuren hinterlassen. Nachdem Ireena wiederkam, sah sie auch sehr angepannt aus. Ich fragte den Priester ob wir und für die Nacht in der Kirche einrichten könnten. Er bot uns den Aufbahrungsraum als Schlafplatz an und wir nahmen an. Währenddessen hatte sich die Kirche geleert und Tremos wollte sich den zugehörigen Friedhof anschauen. In der Zwischenzeit richteten wir unser Nachtlager ein.

Nachdem Tremos zurückgekehrt war, besuchte ich den Glockenturm und schaute über Vallaki. Eigentlich eine schöne Stadt, und es wäre auch alles gut in Vallaki ( eine örtliche Redensart) wenn die Bewohner das nicht immer so betonen würden.

Auf dem Weg herunter stieß ich mit dem Priester zusammen. Ich redete mich heraus mit Alpträumen die mich plagen. Anscheinend geht es dem Priester ähnlich, das erklärt einiges. Der Priester verabschiedete sich schnell und ging zu Bett. Ich konnte nicht widerstehen und trat in das Arbeitszimmer des Priesters. Zuerst fiel uns nichts auf doch Tremos wieß mich auf die kürzlich benutzte Schreibfeder hin. Mir fiel ein Trick aus meiner Zeit vor Barovia ein, nahm mir eine Handvoll Asche aus dem Kamin und rieb leicht über das Papier. Es schälten sich einige Sätze heraus, die einen Konflikt zwischen dem Priester und dem Totengräber nahelegen. Ich nahm mir das Papier und steckte es ein. Wir durchstöberten noch die Regale, aber fanden nichts interessantes. Beim Verlassen des Raumes konnte ich nicht an mich halten und steckte die Schreibfeder ein. Wir gingen zurück zu den Gefährten in den Aufbahrungsraum. Ich schreibe diese Zeilen, während sich meine Gefährten zu Ruhe legen. Was uns die nächsten Tage in Vallaki noch bringen werden?