Berdur Donnerherz

Ein Tagebuch aus der Sicht von Markus, der in einer neue Welt aufwacht und sich dort zurechtfinden muss.

Ich bin heute nach einem Albtraum aufgewacht.

Überall war Blut! Die Goblins, die Tharok massakriert hat, fallen immer wieder in Ihre Einzelteile. Ich habe wieder das Messer in der Hand, damals, in der Villa.

Bob sieht aus wie in Blut gebadet. Massen an Blut überall. Plötzlich kommt eine Stimme von überall. Ich weiß nicht nicht mehr was die Stimme gesagt hat, ich bin dann aufgewacht.

Ich fühlte mich wie gerädert, stand auf und ging in den Speisesaal. Dort war wieder ein Tisch für uns aufgebaut. Ich setzte mich an den Tisch, war in meinen eigenen Gedanken versunken. Ich bemerkte die junge Frau erst nach einigen Minuten. Nach und nach kamen die anderen in den Saal und setzten sich zu uns an den Tisch. Ich bekam wenig mit von dem was gesprochen wurde, aber anscheinend war die junge Frau, offensichtlich ein Mensch, auf der Suche nach Hilfe. Sie stellte sich als Nesryn vor, sie scheint eine Art Priesterschülerin zu sein, die eine Prüfung ablegen muss. Sie dient einer Göttin(?) namens Selune? Wer zur Hölle ist Selune. Wir stellen uns gegenseitig vor und beschlossen, Nesryn zu helfen.

In diesem Moment kam Helena zu uns an den Tisch und hat und angeschnauzt, was wir in dem Wald zu suchen hätten. Wir versuchten ihr zu erklären, dass wir uns um das Goblinproblem kümmern wollten. Sie schnaubte nur…Nur um sicherzuzugehen, holten wir uns die Erlaubnis, Nesryn zu helfen. Überraschenderweise lag die Prüfung, die Nesryn zu bestehen hatte, in der Höhle die wir gestern gesehen hatten.

Wir gingen noch bei Bob vorbei, der wollte aber lieber bei dem kleinen Mädchen bleiben. Das Mädchen meinte noch sie hätte ihre Puppe verloren, als sie vor den Goblins geflohen ist. Danach trafen wir uns mit Nesryn und machten uns auf den Weg zur Höhle.

Auf dem Weg dorthin fand Trixie eine Pflanze, die sie für eine Art von Kaffee hielt. Leider war diese Pflanze schon verwelkt. Aber wenn man in dieser Welt einen Kaffee-Ersatz hätte wäre schon viel gewonnen. Wir schlossen wetten ab, auf wieviele Goblins wir treffen würden. Ich wettete es seien mehr als drei.

Wir besprachen das weitere Vorgehen und schlichen uns in die Höhle. Kurz bevor wir die Höhle betraten, verriet uns Nesryn noch, dass dort in der Höhle eine Art Häuptling der Goblins lebt. Das hätte sie uns auch früher verraten können...

Vielleicht waren wir zu laut, vielleicht haben sie uns gerochen, auf jeden fall trafen wir auf zwei dieser Wesen, die sich Goblins nennen. Den ersten fackelte Snarwar sprichwörtlich ab. Es sah aus wie ein Reflex als das Feuer aus der Hand von Snarwar auf den Goblin übersprang. Der Gestank nach verbrannten Fleisch war ekelerregend. Nesryn schoß auf den anderen Goblin, trag aber Snarwar in den Rücken. Snarwar fiel zu Boden und bewegte sich nicht mehr. Tharok, Liam und mir gelang es den dritten Goblin zu erledigen, wobei Tharok wieder den brutalen letzten Streich führte.

Nach dem Kampf musste ich erst einmal wieder kotzen. Wir beschlossen Snarwar zu unserer Lagerstelle zurückzutragen. Anscheinend kann Elarien auch heilen, und so schaffte er es Snarwar zu stabilisieren.

Ich fuhr Nesryn darauf an, was sie sich bei ihrer Aktion gedacht hatte. Sie ist wirklich sehr jung. Dieses Augenrollen haben wohl alle Teenager drauf, egal woher sie kommen.

Es entspann sich eine Diskussion ob wir Nesryn vertrauen können, letzten endes konnte sie aber alle Vorwürfe entkräften. Wir beschlossen wieder in die Höhle zu gehen, nachdem Snarwar sich wieder erholt hatte.

Wir schlichen uns also wieder in die Höhle und schoben uns langsam wieder nach vorne, bis wir auf eine Nebelwand trafen. Mir stiegen mehrere Gerüche in die Nase, unter anderem verbranntes Holz. Also war der Nebel kein brennbares Gas, Ich hielt also die Luft an und schlich durch die Nebelwand.

Ich hörte Stimmen, die sich in einer Sprache unterhielten die ich nicht verstand. Ich drückte mich also an die Wand und versuchte die Goblins mit einer Murmel abzulenken. Nachdem ich die Murmel um eine Ecke geworfen habe, stürze ich mich aus meinem Versteck und gehe hinter einer Kiste in Deckung. Leider haben mich die Goblins gesehen und sie greifen uns an. Es sind zwei, die sofort mit dem Bogen auf mich schossen, zum Glück trafen sie nur die Kiste. Die anderen verwickelten die beiden Goblins in den Kampf, währenddessen erschien ein dritter Goblin. Der kam auf mich zu und schlug mit einen Krummschwert auf mich ein. Er traf mich hart und fügte mir eine Wunde zu. Das Leder das ich trage, hat leider nicht die Wucht des Schlages abgehalten. Danach ist alles wie eine Abfolge von Standbildern: Ich sah Nesryn wie sie einen Goblin mit ihrem Pfeil direkt zwischen die Augen traf, Tharok der wieder einen Goblin massakrierte und auch mich selbst, irgendwie von oben, wie ich mit meinen Waffen nach dem Goblin schlage und ihn auch treffe. Snarwar fing an zu brennen, hatte sie sich selbst angezündet?  Elarien sprach ein Wort und ich sah, wie sich meine Wunde schloss. Als nächstes sehe ich nur wie der Goblin vor mir tot von meiner Klinge rutscht. Ich muss direkt wieder kotzen…

Nachdem sich alle erholt hatten, schlich ich weiter vor und entdeckte einen weiteren Raum in dieser Höhle. Wen ich auch fand, war der Häuptling der Goblins. Ich schlich zurück und teilte den anderen die Entdeckung mit. Wir legten uns einen Plan zurecht, in dem Snarwar sich als Goblin „verkleidet“ und versucht den Häuptling zu uns zu locken. Wir anderen sollten einen Hinterhalt legen und den Goblin dann überraschen.

Das hat erstaunlich gut funktioniert, Snarwar wirkte die Magie und ihr gelang es, den Goblin ins Schussfeld von drei Bögen zu locken. Ich hatte auch einen Bogen in meinem Rucksack gefunden, also schossen Nesryn und ich mit unseren Pfeilen und Tharok warf seine Axt. Ich traf nicht, aber die anderen Geschosse richteten den Goblin gut zu.

Bevor ich wusste wie mir geschah rannte mein Körper vorwärts, warf sich auf die Knie um auf dem Boden zu rutschen nur um hinter dem Goblin aufzutauchen. Wie von selbst fand die Spitze meines Degens eine Lücke im Kettenhemd des Goblin und ich stach zu. Tot rutschte der Goblin von meiner Klinge. Diesmal kotzte ich nicht. Das Töten fällt mir immer leichter. Das ist wohl so, wenn du es sein kannst der am spitzen Ende der Klinge steht. Ich weiß nicht was ich davon halten soll.

Jedenfalls war der Kampf dann vorbei. Tharok durchsuchte die Leiche des Goblins und fand Gold. Er teilte meinen Gewinn aus der Wette aus. 10 Gold für mich. Was immer das Gold hier auch wert ist.

Danach fingen wir an die Höhle zu durchsuchen. Nesryn trat an eine Kiste heran und ich folgte ihr. Sie machte keine Anstalten die Kiste zu öffnen, also übernahm ich die Aufgabe. Ich fand ein Bündel Pfeile und eine kleine Flasche Wein. Tharok drückte mir noch eine Puppe in die Hand, sollte das die Puppe des Mädchens sein?

Elarien fand noch Essen, das für uns alle ausreichte und unsere Vorräte auffüllte.

Wir brauchten noch einen Beweis, dass die Goblins erledigt waren, also köpfte Tharok den toten Häuptling.

 

Ich drehte mir weg um das Schauspiel nicht mit ansehen zu müssen und trat an eine andere Kiste heran. Hätte ich das lieber nicht gemacht! Die Kiste vor mir hatte plötzlich ein riesiges Maul und versuchte mich zu beissen! Was zum Fick war das? Panisch versuchte ich das Vieh mit meinen Waffen zu treffen. Anscheinend war ich ein bischen zu panisch und traf es nicht. Tharok und die anderen besiegten das Wesen und es lag zuckend vor mir. Ein Wesen aus Fleisch und Blut, was aussieht wie eine Kiste?

In diesem Moment reichte es mir. Im Nachhinein ist es mir peinlich, aber ich brüllte, das ich „keinen Bock mehr auf diese Scheiße“ hätte und weiteres in die selbe Richtung und stürmte aus der Höhle. Draussen lehnte ich mich an die Felswand und versuchte mich zu beruhigen, was mir nur mäßig gelang. Nach und nach kamen die anderen aus der Höhle. Elarien versuchte mich ein bisschen aufzurichten. In unserer Welt ist er wohl Arzt oder so. Die anderen versuchten es ebenfalls und langsam beruhigte ich mich.

Wir beschlossen zu rasten, allerdings hatte Tharok einen Hut gefunden, der in ihm den Drang auslöste schnell zurück ins Dorf zu gehen. Nachdem wir herausgefunden hatten, was das Problem war, konnten wir auch dieses Problem lösen.

Wir gingen also zu unserem gewohnten Rastplatz zurück und ich machte ein kleines Lagerfeuer. Tharok und Snarwar gingen auf Nahrungssuche und Snarwar kam mit einer Handvoll der Kaffeepflanzen zurück. Tharok fing an zu kochen und Snarwar bereitete die Pflanze zu. Das sie nicht wusste wie man die Pflanze zubereitet, stellte sie jeweils einen Sud aus den Beeren und den Blättern her. Wir losten die Wachen aus, mich traf die erste Wache. Ich nahm also eine Tasse des Beerentrunks und spürte wie ich immer müder wurde. Das war definitiv kein Kaffee. Irgendwann konnte ich die Augen nicht mehr offen halten und schlief ein.

Ich wurde von einem sehr lauten Geräusch wach. Snarwar verhielt sich merkwürdig und brüllte irgendetwas von Geistern. Sie rannte hin und her und hin und her, während Tharok versuchte sie fest zu halten. Ich kam auf die Beine, noch benebelt von Trunk und versuchte Snarwar um zu werfen. Sie kam ins straucheln und Tharok gelang es nun sie am Boden fest zu halten. Auf meinen Zuruf hin, setzte er sich auf sie drauf und ich fesselte sie mit einigen Metern Seil. Laut Tharok hatte Snarwar von dem Blättertrunk genommen und sich danach so verhalten. Snarwar war auf einem Trip! Kein schöner Trip anscheinend, denn sie bekam schaum vor dem Mund und wurde bewusstlos. Ich drehte sie in die stabile Seitenlage. Himmel, mein Erste-Hilfe-Kurs ist schon ein bischen was her.

Nesryn fand das ganze anscheinend sehr witzig. Sie wusste wie man diese Pflanze verabreitet. Dieser verdammte Teenager!

Jetzt bin ich zu aufgewühlt zum Schlafen, also schreibe ich mal wieder alles auf was heute vorgefallen ist. Ich habe das Gefühl ich brauche das. Morgen gehen wir wieder in den Ort und wollen die Belohnung einstreichen. Hoffentlich freut sich das Mädchen über die Puppe! Aber das sind Gedanken für morgen….

Oh Gott, was ist passiert? Wir sind von Goblins angegriffen worden! Einer hat auf mich geschossen! UND GETROFFEN! Meine Schulter schmerzt noch immer, dort wo der Pfeil steckte. Aber der Reihe nach, vielleicht werde ich ein bischen ruhiger, wenn ich versuche alles aufzuschreiben:

Nachdem wir die Marmelade eingesteckt hatten, war Trixie plötzlich sehr komisch. Sie hatte es plötzlich sehr eilig in die Bibliothek zu gehen und etwas zu lesen. Wir standen etwas unschlüssig herum und überlegen, was wir als nächstes angehen wollten, da hörten wir plötzlich ein Kindergeschrei. nicht das Geschrei, das Kinder veranstalten, wenn sie spielen. Nein, dieses Geschrei war angstvoll und leicht panisch. Die Kinder rannten an uns vorbei und riefen etwas von “Goblins”. Wir wussten nicht was Goblins sein sollten…Noch Nicht!

Wir entschlossen uns zu dem Haus zu gehen, in das die Kinder gerannt waren und sich verbarrikadiert hatten.Ich fasste mir ein HErz und klopfte an. Nach mehrmals Klopfen und rufen, öffnete ein kleines Mädchen die Tür, vielleicht 7 Jahre alt (wenn Menschen hier so altern wie zu Hause). Ich fragte sie was denn los sei und ob wir helfen könnten. Sie meinte nur, das sie und ihre Geschwister Goblins gesehen hatten im Wald beim spielen. Wo genau konnte sie nicht sagen, sie deutete nur in Richtung Wald. Ich konnte den großen Kulleraugen des Mädchens nicht widerstehen und so versprach ich, das wir mit den Goblins reden würden.

Dan entdeckte die kleine Tharok, unsere Katze! Sie war fasziniert von ihm und ging zu ihm hin um ihn zu streicheln. Tharok ist sichtlich versteift und angespannt, lässt die Kleine aber gewähren. Wir anderen waren plötzlich sehr angestrengt damit beschäftigt nicht zu lachen…Armer Tharok!

Bevor wir gingen, ließ ich noch Bob die Bartmaus, bei der Kleinen, keine Ahnung was ich mir dabei gedacht habe.

Also gingen wir zum Waldrand und Tharok fand Spuren der Kinder, die wir in den Wald zurück verfolgten. Tharok verhielt sich ziemlich komisch, ihm sei schlecht meinte er. Plötzlich fing er an zu würgen und wie eine Katze würgte er ein Fellknäuel hervor. Widerlich, aber das sind halt Katzen.

Wir verfolgten die Spur weiter und liefen wohl etwas zuweit. Wir hatten uns verlaufen! Zum Glück fanden wir die Spur schnell wieder und folgten den Spuren weiter. Plötzlich entdeckte, ich glaube es war Liam, eine Falle vor uns auf dem Weg. Wir schauten uns um, entdeckten aber nichts besonderes. Ich bemerkte, wie meine Hand wie von selbst zu dem Schwert an meiner Hüfte wanderte, den Griff umfasste und das Schwert in seiner Scheide lockerte…

Plötzlich brach aus dem Unterholz eine kleine, hässliche Gestalt. Ein Goblin! Zumindest sah er so aus,wie die Zeichnung am schwarzen Brett im Dorf. Er hatte einen seiner Freunde dabei. Der erste der Goblins richtete seinen Bogen auf mich und ich versuchte es mit einer beruhigenden Geste und rief, das wir keinen Streit wollten.

Der Goblin schoß und ein stechender Schmerz durchzuckte meine Schulter. Er hatte mich getroffen! Tharok schien sehr wütend darüber gewesen zu sein, denn er sprang einen der Goblins an, seine beiden Äxte in der Hand. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass er sie gezogen hatte. Er schwang die Äxte und einer der Goblins fiel unter seinen Hieben in zwei Teilen zu Boden.

Bevor ich wusste wie mir geschah, rannte ich mit dem Schwert in der Hand auf den anderen Goblin zu und stach nach ihm. Auch wenn dieser Körper offensichtlich einstudierte Reflexe hat, war ich zu ungeschickt und trag den Goblin leider nicht. Ich glaube Elarien hatte irgendein Magie gewirkt, denn er leuchtete in einem goldenen Licht.

Liam stürmte ebenfalls auf den Goblin zu und schlug ihm mit einen Stab. Das schien dem Goblin nicht so viel ausgemacht zu haben, denn der schüttelte sich kurz und schoss dem fliehenden Laim in die Schulter. Tharok fauchte, sprang zu dem Goblin und teilte diesen ebenfalls mittendurch.

Dann war es vorbei. Ich musste kotzen. Ich kotzte das Frühstück heraus bis nur noch Galle kam. Meine Hände zitterten und ich bin mir nicht sicher ob ich nicht auch nasse Hosen hatte.

Ich betrachtete die Leichen der Goblins. Tharok hatte sie getötet, einfach so! Dann bemerkte ich den Pfeil in meiner Schulter. Scheiße, das tat weh! Zum Glück scheint Elarien in unserer Welt ein Arzt gewesen zu sein, jedenfalls zog er den Pfeil fast schmerzfrei heraus und half mir einen Verband an zu legen.

Tharok hatte das Bedürfnis, sich zu putzen. Er leckte sein blutbesudeltes Fell und es schien ihm nichts aus zu machen, das er Blut aufleckte. Während Tharok beschäftigt war, trat ich zu den toten Goblins und nahm einen Pfeil aus einem der Köcher. Vielleicht reicht das ja als Beweis und wir können die Belohnung einstreichen.

Als Tharok nach gefühlt Stunden fertig mit putzen war, ist es dunkel geworden. Ich konnte erstaunlicherweise sehr gut sehen, zumindest ein stückweit, ebenso Elarien und Tharok. Nur Liam war quasi blind. Vielleicht können verschiedene (kann man Spezies sagen?) Leute, verschieden gut im dunkel sehen. Wir machten uns also auf dem Heimweg, ich ging vorraus, Liam hakte sich an meinem Rucksack an, Tharok und Elarien folgten.

Zwischen den Bäumen bemerkten wir einen Lichtschein. Ich sagte, ich könne mich anschleichen, keine Ahnung woher ich die Sicherheit hatte, aber irgendwie wusste ich, das ich dazu in der Lage bin.

Also schlich ich mich an den Lichtschein in einem weiten Bogen heran. Ich erkannte einen Höhleneingang aus dem der Lichtschein drang. Die Höhle schient natürlichen Ursprungs gewesen zu sein, aber sonst fiel mir nichts auf. Ich schlich also zurück, wiederum in einem großen Bogen und tauchte hinter meinen Gefährten wieder auf. Die waren ganz schön erschrocken!

Wir gingen weiter, und kurz darauf erreichten wir das Dorf. Ich wollte Bob wieder abholen, aber die Kinder schienen zu schlafen. Also gingen wir weiter zum Kloster um unsere Schlafräume aufzusuchen und zu schlafen.

Die Schwestern hier sind wohl immer sehr beschäftigt, keine wollte mit uns reden. Wir gingen also in unsere Kammern.

Ich sitze hier nun und schreibe alles auf. Schlafen werde ich nicht können, ich habe Angst, dass der Alptraum wieder kommt.

P.S. ICH WILL HEIM!

Wir erwachten früh morgens und uns wurde ein Frühstück kredenzt.

Ich war auf der Suche nach Kaffee, leider scheint es diesen in dieser Welt nicht zu geben.

Wir unterhielten uns ein wenig und währenddessen beobachtete ich die anderen. Trixie hat anscheinend einen Trick gelernt. Der geschmacklose Haferbrei der uns zur Verfügung gestellt wurde verwandelte sich vor ihr ( oder ihm? Immerhin hat sie jetzt anscheinend einen männlichen Körper) in ein gebratetenes Hühnchen. Als sie hineinfasste, griff sie einfach durch das Hühnchen hindurch. Anscheinend handelt es sich bei ihrem Trick um eine Art Hologramm.

Ich war immer noch auf der Suche nach Kaffee ( es gab leider nur Tee) als Helena völlig übermüdet in den Raum stolperte. Sie hatte wohl die ganze Nacht in der Bibliothek verbracht. Leider kann Sie uns nichts sagen, weder zu dieser “Erschütterung” die sie gespürt hatte, noch zu dem Siegelring den Preston ihr gezeigt hatte.

Nichts desto trotz legte Helena uns eine Karte hin, die den Ort Eichenhain zeigt. Ein ziemlich kleiner Ort, eine Ansammlung von Häusern. Wir scheinen uns im Nordosten zu befinden in einer Art Kirche.

Ich habe die Karte schnell abgezeichnet. Eine Kopie kann nie schaden.

Als erstes wollten wir uns säubern gehen, leider schien in diesem Tempel (?) niemand Zeit für eine Gruppe verwirrter Personen zu haben. Also beschlossen wir nach Norden zum Fluss zu gehen. Auf dem Weg dorthin betrachtete ich das Schwert genauer, welches ich ohne nach zu denken an meine Seite gehängt hatte. Eine lange, schlanke Waffe, ein bisschen so wie aus den Filmen mit den drei Musketieren.

Als wir am Fluss ankamen, standen alle erst mal verlegen rum. Ich roch mich selbst (widerlich) und machte dann den Anfang. Ich zog die Lederrüstung aus (was mir irgendwie gelang), dann die Klamotten drunter. Die Unterhose ließ ich an. Dann stieg ich ins Wasser. ich muss einen glitschigen Stein erwischt haben oder ich bin meine “neue” Größe noch nicht gewohnt. Jedenfalls fiel ich volle Lotte ins kalte Wasser. Als ich wieder auftauchte, sah ich das die anderen sich ebenfalls anfingen zu wachen. Nur Tharok scheint eine Aversion gegen Wasser zu haben, wie eine echte Katze, haha. In dem Moment fiel mir Bob, die Bartmaus ein. Ich hechtete zum Ufer und holte sie aus meinem Bart. Das arme Ding hustete und ich setzte sie auf meine Klamotten. Das wollte ich echt nicht.

Nachdem wir fertig gebadet hatten, gingen wir ins Dorf. Ich brauchte wirklich einen Kaffee, also fragte ich nach einem Wirtshaus oder einem anderen Ort an dem ich eine Tasse bekommen könnte. Wir kamen wohl zum Rathaus, dort hingen an einer Art schwarzem Brett einige Aushänge. Anscheinend vermisst jemand eine Katze und man soll sich um “Goblins” kümmern, was immer auch Goblins sind.

Während wir uns noch wunderten und weitergingen, kamen wir an einem Brunnen vorbei auf dem ebenfalls eine Katze saß. Nicht die, die gesucht wurde, leider.

Trixie oder auch Snarwar trat vor um mit der Katze zu sprechen, bei Bob hatte es ja auch funktioniert. Wir waren alle überrascht als die Katze in uns verständlicher Sprache antwortete. Wo zur Hölle sind wir hier, sprechende Tiere? Was noch? Fängt Bob an mich zu steuern und wird ein Sternekoch?

Wir fragten die Katze nach Ihrer vermissten Artgenossin. Sie wusste einiges über die Katze, auch dass sie sich gerne an Orten aufhält an denen sich die Erde von der Sonne aufgewärmt hat.

Wir bedankten uns bei der sprechenden Katze, was sich sehr merkwürdig anfühlte. Dann gingen wir weiter durchs Dorf. Wir trafen auf eine alte Frau, die anscheinend die Besitzerin von Fluffy, der vermissten Katze war.

Nach einem Gespräch Agatha Wyndmoore, so ihr Name, mit beschlossen wir, uns auf die Suche nach der Katze zu machen. Unsere erste Anlaufstation war das große Feld im Südwesten des Dorfs. Tharok fand tatsächlich Spuren von Katzen und wir teilten uns auf um die einzelnen Fährten zu verfolgen. Das erinnert mich irgendwie an meine Kindheit. Auf jeden Fall fanden wir eine vielversprechende Spur und folgten Ihr zum Waldrand, wo sie endete. Wir beschlossen am Waldrand weiter zu gehen. Da hörten wir plötzlich ein Geräusch! Es ging alles ganz schnell: Trixie erzeugte irgendwie eine Rauchwand und wie von selbst duckte ich mich und fing an zu schleichen. Das fühlte sich fast wie früher im Wald an…. Wir konnten die Quelle des Geräuschs finden, ein Baum mit einem Loch im stamm, wohl eine Art Nest. Ich nahm einen der Dolche und fing an vorsichtig in dem Loch zu sondieren. Man kann nie vorsichtig genug sein. Auf jeden Fall sind die Dinger höllisch scharf und so stieß ich auf einen Widerstand und wir hörten ein fauchen. Ich hatte die Katze gefunden! Leider hatte ich sie auch verletzt, also holte sie Preston aus dem Loch heraus. Als sie auf seinen Armen lag, funkelte sich mich böse an. Ich entschuldigte mich bei Fluffy, wer weiß ob sie nicht vielleicht auch reden kann.

Wir gingen zu Agatha zurück und brachten ihr Fluffy wieder. Das ich sie verletzt habe, verschwiegen wir ihr. Zum Dank schenkte Agatha uns jedem ein Glas Marmelade, was ich sehr nett fand. Jetzt habe ich ein Glas Pflaumenmuß. Lecker!

Wir machen kurz Pause und ich nutze die Zeit um diese Zeilen zu schreiben. Was uns wohl noch alles erwartet?

Heute morgen ist etwas seltsames passiert. Ich bin an einem Lagerfeuer aufgewacht. Ich hatte mir abends etwas zu essen gemacht, und bin dann, als mir schlecht wurde, auf mein Sofa gelegen. Irgendwas muss schlecht gewesen sein im Essen. Jedenfalls bin ich eingeschlafen und eben an einem Lagerfeuer in einem Wald wieder aufgewacht.

Es sind mehrere Leute hier, die alle sehr verschieden aussehen. Einer ist eine Art laufende Katze, ein anderer hat spitze Ohren, wieder jemand anders sieht aus wie eine zu groß geratene sprechende Kartoffel mit Armen und Beinen? Sehr komisch das alles. Jedenfalls haben wir uns gegenseitig vorgestellt und die Leute kommen aus den USA und Irland. Ich bin der einzige Deutsche hier. Komischerweise verstehe ich die anderen perfekt, obwohl mein Englisch nicht das beste ist. Wir versuchen also zu verstehen was genau los ist und schauen uns gegenseitig an. Wir sind offensichtlich noch die Personen , die wir vorher waren, unsere Körper passen allerdings nicht dazu. Ich bin zum Beispiel gefühlt geschrumpft und habe plötzlich einen riesigen Rauschebart. Einer der Leute macht den Vorschlag sich einmal die Rucksäcke anzusehen die neben jedem von uns stehen. Ich wühlte ein bischen in dem Rucksack herum und fand tatsächlich etwas zu essen; ein wenig Hartwurst, Käse und ein Stück Brot. Ich wühlte noch weiter und fand einen Dolch, den ich ebenfalls herauszog. Dieser Dolch weckte ungute Erinnerungen, doch dann fiel mir auf , dass neben dem Schlafsack eine Art Schwert lag. Wo zur Hölle sind wir hier? Was sind wir?

Alle anderen fanden tatsächlich auch etwas zu essen in ihren Rucksäcken, die Katze fand noch zwei Äxte neben ihrem Schlafsack. Die Äxte sehen nicht danach aus, als ob sie zum Holzhacken geeignet wären.

Wir setzten uns also hin und aßen die Rationen. Es mussten Rationen sein, da einzelne Portionen in Stoffsäckchen abgepackt sind. Während dem Essen überlegten alle was passiert sein konnte. Ich sprach gerade mit jemanden, als plötzlich eine kleine Maus aus meinem Bart geklettert kam und sich auf meine Hand setzte. Ich würde, wie jeder normale Mensch, versuchen die Maus abzuschütteln, aber komischerweise fühlte es sich einfach richtig an? Ich gab der Maus ein kleines Stück Brot und sie aß das Brot wie Mäuse nun mal essen. Sehr süß um ehrlich zu sein. Nachdem sie das Stück Brot gegessen hatte, verzog sie sich wieder in meinen Bart zurück.

Plötzlich meine einer der anderen, ich meine es war die sprechende Kartoffel, dass sich die Maus fürs Essen bedankt. Was zur Hölle, mit Tieren können nur Disneyprinzessinen sprechen. Nach der ersten Verwunderung beschlossen wir die Fähigkeit zu nutzen und die Maus zu fragen, ob sie etwas wusste. Die Maus wusste das wir in einem Wald sind, genauer ein Mischwald. Hat uns sehr weitergeholfen.

Jedenfalls beschlossen wir, den Weg den wir,oder die Personen die wir jetzt sind, gekommen waren wieder zurück zu gehen. Einer der anderen ging also los und wir anderen folgten. Leider verirrten wir uns ein bisschen, aber glücklicherweise haben wir einen Ex-Soldaten bei uns, der uns wieder auf den richtigen weg führte.

Nach einer Weile erreichten wir den Waldrand und erkannten in der Ferne ein Dorf. Wir beschlossen also das Dorf zu besuchen und machten uns auf den Weg. irgendwie ergab es sich, das wir nach Größe sortiert marschierten, was schon ein bisschen witzig war. Das Dorf sieht aus wie ein Klischee-Dorf in einem Mittelalter-Vergnügungspark: Ein Brunnen, ein paar Häuser drum herum , spielende Kinder und herumlaufende Hühner. Wir wurden beinahe sofort von der schönsten Frau begrüßt die ich je gesehen habe. Sie stellte sich als Helena vor und fragte und warum wir so schnell zurück seien. Wir versuchten mit zu spielen und taten so als ob wir wüssten was sie meinte. Helena wurde direkt Misstrauisch und schließlich erzählten wir ihr wir hätten Amnesie und wüssten gar nichts mehr. Helena nannte uns unsere Namen. Ich, oder besser die Person die ich darstelle, heißt Berdur Donnerherz. Was für ein Name! Die anderen heißen Tharok Blutklaue , Snarrwar, Elarien Fenyar und Liam Dunkelglanz.

Es stellte sich heraus, dass die Personen, die wir darstellen, den Auftrag schon erledigt hatten. Wir haben wohl einen Auftrag erfüllt. Wir wurden von ihr eingeladen die Nacht in ihrem Kloster zu verbringen, wir könnten dort weiterreden. Helena, eigentlich Schwester Helena, ging voran und wir folgten ihr.

Im Kloster angekommen, bekamen wir einen guten Eintopf zu essen und wurden dann in das Büro ( mir fällt kein anderes Wort dafür ein) von Helena gerufen. Sie erzählte uns die Personen, die wir darstellen, seien vor 1 Woche angekommen und seien “Abenteurer”. Auf meine Nachfrage was den “Abenteurer” wären, schaute Helena mich verständnislos an und meinte Abenteurer seien das normalste der Welt. Sie wollte uns helfen unser Gedächtnis wieder zu finden, weil sie eine “Erschütterung der Magie gespürt hatte. Kennen die Leute hier Star Wars?

Helena verschwand in einer Art Bibliothek und versprach und nochmals zu helfen.

Wir wurden in unsere Schlafzimmer gebracht, einfach Zimmer mit einem Bett, sauber und gemütlich. Jetzt sitze ich auf dem Bett und schreibe auf was ich erlebt habe. Wenn ich morgen aufwache und diese Zeilen sind noch da, ist alles wahr und war kein Traum. Ich hoffe ich wache zu Hause auf…..